Bayern / Deutschland – Rund 491.000 Blitzeinschläge in Deutschland verzeichnete der Blitz-Informationsdienst von Siemens im Jahr 2021 – knapp 100.000 Einschläge und damit 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Der blitzreichste Hotspot Deutschlands ist dabei Starnberg.
Blitz-Informationsdienst von Siemens nutzt rund 160 verbundene Messtationen in Europa und betreut das Messnetz in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Benelux, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Seit 1991 analysiert Siemens die registrierten Blitze.
Nun wurde der Siemens Blitzatlas 2021 veröffentlicht: Demnach ist Baden-Würtemberg das Blitzreichste Bundesland. Die Rangliste der Landeshauptstädte führt erneut München an. Die geringsten Blitzdichten verzeichneten Solingen, Brandenburg und Bremen.
Der blitzreichste Tag 2021 war der 29.Juni. Über 45.000 Einschläge wurden aufgezeichnet. Der Landkreis Starnberg ist Blitzhochburg Deutschlands 2021. Mit einer Blitzdichte von 7,6 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer liegt der oberbayerische Landkreis deutlich vor dem zweitplatzierten Augsburg (5,9) und dem Bodenseekreis (5,9) an der dritten Stelle.
München führt erneut mit einer Blitzdichte von 4,4 die Liste der Landeshauptstädte an, gefolgt von Kiel (knapp 4,0).
Bayern registrierte unter den Ländern die meisten Erdblitze im Jahr 2021 – mit knapp einem Drittel aller gemessenen Einschläge.
Feuchtigkeit und heiße Temperaturen
waren das Rezept für ein blitzintensives Jahr
„2021 war gegenüber den Vorjahren wieder deutlich niederschlagsreicher bei dennoch hohen Temperaturen vor allem im Juni. Damit waren die Grundvoraussetzungen für Gewitter – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen – vorhanden, um ein doch deutlich blitzintensiveres Jahr zu registrieren“, sagt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens. Insgesamt gab es 2021 in Deutschland 15 Tage mit mehr als 10.000 Einschlägen, so Thern. „In Starnberg und Umgebung gab es 43 Gewittertage, davon allein 14 im Juni“, sagt der Experte. „Bei den vorwiegend bayerischen Stadt- und Landkreisen unter den Top-10 spielt sicherlich – wie nahezu jedes Jahr – die Nähe zum Alpenrand eine große Rolle.“
Die Haupt-Gewittertätigkeit in ganz Deutschland lag 2021 im Juni, in dem mehr als die Hälfte aller Blitze des Jahres niedergingen. Blitzreichster Tag war der 29. Juni mit über 45.000 Erdblitzen, die meisten gemessenen Blitze 2021 ereigneten sich im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern mit über 10.000 Einschlägen im Kreis Mecklenburger Seenplatte sowie fast 8.000 im Landkreis Vorpommern-Greifwald. Unter den Bundesländern führt Baden-Württemberg mit 2,6 Blitzen pro Quadratkilometer, Bayern (2,2) sowie Schleswig-Holstein (1,7) folgen. Schlusslicht mit nur 0,4 Blitzen pro Quadratkilometer ist – wie bereits letztes Jahr – der Stadtstaat Bremen. Blitzhauptstadt unter den Landesresidenzen ist München (4,4), gefolgt von Kiel (4,0) und Stuttgart (2,7). Bremen und Magdeburg (je 0,3) sind die Landeshauptstädte, in denen es vergangenes Jahr am wenigsten geblitzt hat. Nur elfmal hat im ganzen Jahr 2021 der Blitz in Schweinfurt, der Blitzhauptstadt 2018, eingeschlagen.
2021 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei 1,4 registrierten Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. Im Vorjahr waren es 1,1. Im Vergleich der Nachbarländer liegt es im Mittelfeld. Die durchschnittliche Blitzdichte für ganz Deutschland in den letzten zehn Jahren lag bei 1,4. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich an Stelle 18 von 43 Ländern. An der Spitze liegt Bosnien-Herzegowina vor Slowenien und Montenegro. Schlusslicht ist Irland, hinter Norwegen und UK. In Bosnien Herzegowina gibt es im Schnitt mehr als viermal so viele Einschläge wie in Deutschland und sogar 77-mal mehr als in Irland.
(Quelle: Pressemitteilung Siemens / Beitragsbild: Symbolfoto re)