Jeder Beschäftigte bekommt eine individuelle Einweisung und Betreuung.
„Es ist uns besonders wichtig, dass die Arbeiten der Menschen, die hier beschäftigt sind, auch Sinn macht“, betont Franz Hartl. Die Inntalwerkstätten bieten eine Vielfalt an Abteilungen. Neben der Metallabteilung, gehören auch Hauswirtschaft, Schreinerei, Weberei und eine Kfz-Abteilung dazu. Der sogenannte Grüne Bereich mit einer Gärtnerei und dem Naturlandhof ergänzt die Arbeitsangebote für Menschen mit Assistenzbedarf. „So können wir es gewährleisten, dass jeder einen Arbeitsplatz findet, der zu ihm passt“, erklärt der Stiftungsvorstand.
In einer Montageabteilung werden beispielsweise gerade Feueranzünder gefertigt. Sie bestehen aus Holzresten, Toilettenpapierrollen und einem Docht. Vom Herstellen der einzelnen Bauteile über das Zusammensetzen bis hin zum Verpacken und Bekleben werden alle Einzelschritte in den Werkstätten der Stiftung Attl erstellt. „Das ist mein Hobby – es macht großen Spaß“, erzählt einer der Werkstätten-Beschäftigten bei dem Rundgang.
Aktive Teilhabe
am Arbeitsleben
Ziel des Bereichs „Arbeiten“ ist neben der beruflichen Bildung die aktive Teilhabe am Arbeitsleben. Etwa zehn Prozent der Beschäftigten arbeiten auch außerhalb der Inntal-Werkstätten – im sozialen Bereich oder im Handwerk, zum Beispiel bei der Fensterfertigung, in Kindergärten oder im Gartenbau. Angestellt sind die Menschen aber weiterhin bei den Werkstätten – diese sogenannte Betriebsintegrierte Beschäftigung“ bringt Vorteile für Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite, da eine pädagogische Begleitung eine bestmögliche Integration am Außenarbeitsplatz gewährleistet.
Die Arbeit ist ein wichtiger Teil im individuellen Alltag der Menschen. Sie gibt ihnen Sicherheit und einen geregelten Tagesablauf. „Die Beschäftigten kommen immer motiviert und gerne zur Arbeit. Urlaub mögen manche gar nicht so gerne. Denn sie machen die Arbeit wirklich gerne und mögen es auch, die anderen zu sehen. Urlaub bringt da ihren Alltag durcheinander“, erklärt Jonas Glonegger.
Stiftung Attl blickt auf
fast 150-jährige Geschichte zurück
Die Stiftung Attl blickt auf eine fast 150-jährige Geschichte zurück. 1873 bekam die Stiftung den Auftrag, Sorge für Menschen mit Behinderung zu tragen. 1.150 Mitarbeitende beschäftigt die Stiftung heute und bietet dabei an sechs Standorten im Wasserburger Stadtgebiet sowie an elf Standorten in der Region über 1.000 Betreuungsplätze. Ab Januar 2023 erweitert noch ein Angebot die Palette der sozialen Dienstleistungen: Die Stiftung Attl übernimmt die Trägerschaft der Frühförderstelle in Wasserburg. Frühförderstellen beraten Eltern und Bezugspersonen, um Entwicklungsauffälligkeiten oder drohende Behinderungen eines Kindes frühzeitig zu erkennen.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild, Fotos: @Landratsamt Rosenheim)