Am Tag danach tauchten dann bei einer ganzen Reihe Rosenheimer Fragen bezüglich des Sicherheitskonzepts auf der Rosenheimer Wiesn auf. Eine Leserin schrieb uns: „Was wäre eigentlich passiert, wenn es auch noch stark gehagelt hätte?“. Ein Leser war auf dem Weg in die Auerbräu-Festhalle, als es zu regnen begann. Er kam nur bis zum Flötzinger-Zelt, denn dann fing es so richtig zu schütten an. Außerdem gab es auch noch erste starke Böen. „Ich bin nur noch schnell rein in den Haupteingang vom Flötzinger. Dort wurden hinter mir die Haupteingänge geschlossen und es wurde in den Gängen sehr eng. Dann fiel auch noch eine Lampe bei der Essensausgabe von Decke. Da hab ich mir gedacht, hoffentlich bricht jetzt keine Panik aus“, erzählte er uns. Und wieder eine andere Leserin machte sich Sorgen über die vielen Stromkabel, die da dann in den Fluten versanken. „Ich will mir gar nicht vorstellen, was passieren könnte, wenn da ein Kabel nicht gut isoliert ist“, schrieb sie uns.
„Es gab im Nachgang keine Beschwerden“
Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Das hat uns auch Klaus Hertreiter, Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbandes bestätigt: „Es gab auch im Nachgang keine Beschwerden.“ Er erklärt, dass es für das Rosenheimer Herbstfest ein großes Sicherheitskonzept gibt, dass sich aus vielen verschiedenen Sicherheitskonzepten zusammensetzt. Verschiedenste Szenarien werden dabei berücksichtigt, bspw. was tun, wenn es mal zu einem größeren Stromausfall kommt? Aber auch auf mögliche Terroranschläge ist man laut WV-Chef vorbereitet und eben auch auf Naturereignisse wie das am vergangenen Samstag. Gehandelt werden dann oft „situativ“, erklärt Hertreiter.
„Zelt ist mindestens so stabil wie ein Haus“
Ein derartiges Unwetter hat er aber bisher noch nie während der Wiesnzeit erlebt. Ebenso geht es einem Mitarbeiter bei Flötzinger-Bräu, der den Starkregen ebenfalls vor Ort miterlebt hat. Auch nach seinen Worten sei dann alles genau nach Plan verlaufen. „In so einem Fall werden dann immer die Haupteingänge geschlossen, um das Zelt vor den Windböen zu schützen“, erklärt er uns. Alle Notausgänge würden aber natürlich weiter offen bleiben. Angst davor, dass das Zelt aufgrund der Böen seine Stabilität verlieren könnte, hätte niemand haben müssen. „Die Konstruktion ist mindestens so stabil wie bei einem Haus“, sagt er. Bei einem Orkan sehe das natürlich dann anders aus: „Bevor dann alle Besucher im Zelt gefangen sind, würde man die Zeltplanen entfernen. Das geht im Notfall extrem schnell.“
So weit kommt es aber hoffentlich nie. Völlig ausschließen kann man aber auch nichts, weiß auch Klaus Hertreiter. Was wäre passiert, wenn es beispielsweise auch noch stark gehagelt hätte und die Hagelkörner dann auch noch die Größe von Tennisbällen hätten, wie anderenorts an diesem Tag passiert? „Man kann sich auf vieles vorbereiten. Aber ein Restrisiko bleibt natürlich immer“, weiß der WV-Chef.