Rosenheim – Architektouren 2023: Die Ausstellung in Rosenheim wurde mit einer Podiumsdiskussion eröffnet. An der Vernissage im Staatlichen Bauamt Rosenheim nahmen zahlreiche Gäste teil.
Welchen Veränderungen muss sich Architektur heute stellen, welche Rolle kommt auf Architekten zu, was sind die großen Zukunftsaufgaben: Um diese und andere Fragen ging es bei einer Podiumsdiskussion anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Architektouren 2023“. Das Staatliche Bauamt Rosenheim und die Bayerische Architektenkammer hatten dazu geladen, fast 40 Gäste aus allen Fachbereichen der Architektur, aber auch Architektur- und Kunstinteressierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um die Diskussion zu verfolgen.
Auf dem Podium, Doris Lackerbauer, Leiterin Staatliches Bauamt Rosenheim, Michael Laubender, Laubender Architektur, Prof. Clemens Richarz, 1. Vizepräsident der Bayerischen Architektenkammer, Armin Stiegler, Landschaftsarchitektur Stiegler sowie Johann Wagenstaller, Guggenbichler + Wagenstaller. Die Moderation übernahm Dr. Eric-Oliver Mader, Referent für Information und Kommunikation der Bayerischen Architektenkammer.
„Die Herausforderungen sind vielfältig und groß“
Roter Faden der Podiumsdiskussion war das Motto der diesjährigen Architektouren „Architektur verwandelt“. „Die Herausforderungen sind vielfältig und sie sind groß“, fasste es Doris Lackerbauer zusammen. „Hohe Energiekosten, Materialknappheit, steigende Zinsen – gleichzeitig muss Bauen nachhaltiger werden, um die Umwelt zu schonen und die Klimaziele zu erreichen.“ Den Staatlichen Bauämtern kommt hier eine besondere Rolle zu: „Die Staatlichen Bauämter sind planende und ausführende Büros des Freistaats Bayern. In dieser Vertretung – wir bekommen unsere Aufträge aus den vorgesetzten Dienststellen, den Ressorts – haben wir eine Vorbildfunktion. Auch im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit.“
„Nachhaltigkeit ist inzwischen keine Entscheidung mehr“, betonte auch Prof. Clemens Richarz: „Nachhaltigkeit muss konstituierender Bestandteil von Baukultur werden. Das Aufgabenfeld der Architektinnen und Architekten hat sich um diesen Aspekt erweitert. Aus einem ‚kann‘ ist ein ‚muss‘ geworden.“ Dieser Entwicklung möchte die Bayerische Architektenkammer mit dem Prädikat „KlimaKulturKompetenz“, das sie in diesem Jahr erstmals vergeben hat, Rechnung tragen. „Mit diesem Prädikat zeichnet die Kammer Projekte aus, die besondere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen“, so der 1. Vizepräsident der Bayerischen Architektenkammer.
Vergeben werden die Prädikate in fünf Kategorien: Energieeffizienz, Klimaanpassung, Flächensparen, Barrierefreiheit und weitere Aspekte der Nachhaltigkeit. Spitzenreiter dabei das Projekt „CampusRo in Rosenheim“, das gleich alle fünf Nachhaltigkeitskriterien erfüllte. Johann Wagenstaller, dessen Büro bei diesem Projekt für die Leistungsphase 6-9 und Armin Ziegler, dessen Büro für die Landschaftsplanung zuständig war, stellten es gemeinsam vor. Ebenfalls einen Projektvortrag hielt Michael Laubender. Sein Projekt in Bad Tölz „Neubau geförderter Wohnungsbau in Holzbauweise“, erfüllte das Nachhaltigkeitskriterium im Bereich der Klimaanpassung.
Nach der Podiumsdiskussion folgten ein Get-together und ein gemeinsamer Rundgang durch die Ausstellung. Gezeigt werden rund 80 der insgesamt 218 Projekte, die eine unabhängige Jury im Auftrag der Bayerischen Architektenkammer für die Architektouren ausgewählt hatte, dargestellt auf eigenen Ausstellungstafeln.
Die Ausstellung ist noch bis einschließlich Freitag, 6. Oktober 2023, für alle Interessierte geöffnet; von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 14 Uhr im Staatlichen Bauamt Rosenheim, Wittelsbacher Str. 11, 83022 Rosenheim. Alle Projekte der diesjährigen Architektouren gibt es in digitaler Form auch hier: www.byak.de/architektouren.
(Quelle: Staatliches Bauamt Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Peter Lion, Staatliches Bauamt Rosenheim)