Haslach / Landkreis Traunstein – Eine umfangreiche Tagesordnung absolvierten die Mitglieder der Feuerwehr Haslach bei ihrer Generalversammlung. Neben Neuwahlen der Vorstandschaft standen auch mehrere Ehrungen und ein umfassender Bericht der aktiven Mannschaft auf der Agenda.
Wenn man im Ehrenamt von einem Lebenswerk sprechen darf, dann trifft die Laufbahn von Martin Thullner bei der Feuerwehr Haslach zweifelsohne zu. Seit der Jugendfeuerwehr ist er in der Vorstandschaft vertreten und stand bei der Wahl nun nicht mehr zur Verfügung. Neuer Vorstand ist Ferdinand Wernberger, den die Mitglieder im Feuerwehrhaus anlässlich ihrer Generalversammlung einstimmig zum „Vereinschef“ wählten. Einen beeindruckenden Jahresbericht lieferte Kommandant Klaus Kropp. Die 60 Aktiven mussten 87-mal ausrücken und leisteten dabei fast 3.700 ehrenamtliche Stunden.
Bei den turnusmäßigen Neuwahlen schritt Feuerwehrreferent Andreas Kaiser als Wahlleiter zur Tat. Innerhalb kurzer Zeit waren alle Positionen besetzt. Als neuen Vorstand wählten die Mitglieder den bisherigen „Vize“ Ferdinand Wernberger. „Martin Thullner, du übergibst nun den Verein in bester Ordnung in gute Hände und trittst in die zweite Reihe“, so Andreas Kaiser und ergänzte „ich danke dir im Namen der Stadt Traunstein für dein jahrzehntelanges Engagement in der Feuerwehr Haslach“. Der bisherige Amtsinhaber stand zehn Jahre lang an der Spitze des Feuerwehrvereins in Haslach und lenkte zuvor viele Jahre lang die Geschicke der Aktiven in der Kommandantenrolle.
Michael Schier ist neuer stellvertretender Vorstand. Das Amt des Kassiers übt zukünftig Jakob Geisler aus, der die Nachfolge von Andreas Neuner antritt. Der alte und neue Schriftführer ist Christian Mehringer. Thomas Grella und Dr. Christina Schreiner wurden in ihren Ämtern als Beisitzer bestätigt. Den dritten Beisitzer Posten übernahm Jakob Schillinger für Stefan Kaiser. Als Rechnungsprüfer wurden die beiden Amtsinhaber Alois Haistracher und Martin Widmann bestätigt.
Thullner: „Ich will keine Sekunde missen“
Mit gefüllten „Feuerwehr Haslach Rucksäcken“ und begleitet von langanhaltendem Applaus der Mitglieder wurden die ausgeschiedenen Verantwortungsträger durch den neuen Vorstand verabschiedet. „Martin, du wirst immer Teil der Feuerwehr Haslach bleiben und du bist jederzeit in unseren Reihen herzlich willkommen“, hob Ferdinand Wernberger insbesondere den scheidenden Vereinschef hervor und würdigte ihn als unermüdlichen Ideengeber, Vorbild sowie Mann der Tat für sein jahrzehntelanges Engagement. Der sichtlich bewegte Martin Thullner entgegnete, „ich war seit meiner Jugendfeuerwehrzeit als Jugendsprecher bis zum heutigen Tag in der Vorstandschaft und möchte keine Sekunde davon missen“.
Die Feuerwehr hat nun einen eigenen WhatsApp Kanal
Einen umfassenden Rückblick auf das Vereinsjahr der insgesamt 192 Mitglieder lieferte Schriftführer Christian Mehringer. So wurde durch die jungen Feuerwehrler ein Bosna- und Glühweinfest organisiert, an der Aktion Christbaum teilgenommen und ein „Bradl Essen“ im Angerbauer Hof abgehalten. „Das war noch der 2. Meistpreis beim Dorfschießen und der Termin wurde aus dem Vorjahr coronabedingt verschoben“, so der Schriftführer. Außerdem gab es eine Brauereiführung samt Kegelabend beim „Wochinger“ und der Florianitag wurde gemeinsam mit den städtischen sowie den Nachbarfeuerwehren gefeiert.
Abgerundet wurde das Vereinsjahr von der Weihnachtsfeier im Pfarrheim. Als großen sportlichen Erfolg ist der Sieg in der Mannschaftswertung sowie der neuerliche 2. Meistpreis zu werten. „Neben unseren bisherigen Sozialen Medien haben wir ganz neu nun auch einen eigenen WhatsApp Kanal“, freute sich der Schriftführer und brachte außerdem seine Begeisterung zum Ausdruck, dass sich das neue Logo sowie die „moderne Vereinskleidung“ großer Beliebtheit erfreut. Nachdem es im vergangenen Jahr zu Neuwahlen bei den Kommandanten gekommen war und der bisherige Aktivenchef Stefan Breitling mit Klaus Kropp die Positionen getauscht hatte, trat dieser nun erstmals als Kommandant ans Mikrofon und präsentierte einen beeindruckenden Jahresbericht der 60 Aktiven, die im vergangenen Jahr zu insgesamt 87 Einsätzen ausrücken mussten. „Neben den beiden Bombenfunden in Haslach und Traunstein war sicherlich der Brand eines Reparaturzuges in unmittelbarer Nähe zum Gewerbegebiet Haslach der größte und schwierigste Einsatz des letzten Jahres. Es galt rund 300 Einsatzkräfte zu koordinieren“, so Klaus Kropp.
Haslacher Aktive leisteten fast 3700 Stunden
Bei den 37 Bränden, 37 technischen Hilfeleistungen, zwei Gefahrguteinsätzen, vier Sicherheitswachen wie dem mehrtägigen Einsatz bei BR-Radltour sowie sieben sonstigen Tätigkeiten wie Absperrdiensten wurden insgesamt acht Menschen gerettet oder medizinisch betreut. In den unterschiedlichen Gruppen sowie zu unterschiedlichen Schwerpunkthemen wurden insgesamt 59 Übungsabende durchgeführt. Darüber hinaus waren die Atemschutzträger beim Belastungsgehen und es wurde an der Kommunikationsübung, der Katastrophenschutzübung im Herbst sowie am Übungstag des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein teilgenommen, der vergangenes Jahr in Traunreut durchgeführt wurde.
Mehr als 500 Stunden kamen, allein für Lehrgänge auf Landkreisebene sowie an den Landesfeuerwehrschulen zusammen und 14 Aktive haben außerdem das Leistungsabzeichen „Löschangriff“ erfolgreich absolviert. „Für den Übungs- und Einsatzbetrieb fielen im vergangenen Jahr insgesamt 3.681 ehrenamtliche Stunden an“, betonte der Kommandant in seinem Vortrag.
Kropp: „Die Aggression gegenüber Einsatzkräften nimmt zu“
Kritische Worte fand Klaus Kropp gegenüber manchem Mitmenschen, „Die Aggression gegenüber Einsatzkräften beziehungsweise bei einschränkenden Maßnahmen wie Straßensperren nimmt zu“, so der Kommandant und bedauert, „dass viele Menschen dabei nicht bedenken, dass es sich bei den Helfern um Ehrenamtliche handelt, die anderen in einer Notlage helfen und alles Private zuvor stehen und liegen gelassen haben“. Dennoch betonte er, „ich bin unheimlich stolz auf die Truppe, die das ganze Jahr über zur Stelle ist, wenn der Pager anschlägt und die Sirene heult“.
Zu Feuerwehrmännern ernannte der Kommandant Johanna Kaiser, Christoph Leimer, David Mehringer und Alexandra Wastlhuber. Stephan Maaßen und Ferdinand Wernberger wurden zu Löschmeistern befördert und Stefan Breitling trägt nun den Rang des Brandmeisters. Thomas Grella, Karl Rosenegger und Alfons Schröder sind seit 40 Jahren aktive Mitglieder und wurden neben der offiziellen Ehrung des Bayerischen Innenministeriums anlässlich eines landkreisweiten Ehrenabends auch innerhalb der eigenen Feuerwehr gewürdigt.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Von links nach rechts: Neuer Kassier Jakob Geisler, alter Kassier Andreas Neuner, Kommandant Klaus Kropp, Jugendwart Andreas Kropp, Schriftführer Christian Mehringer, neuer 2. Vorstand Michael Schier, Beisitzer Thomas Grella, ehemaliger Vorstand Martin Thullner, Beisitzerin Dr. Christina Schreiner, neuer Vorstand Ferdinand Wernberger, ehemaliger Beisitzer Stefan Kaiser, neuer Beisitzer Jakob Schillinger. Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein)