Kommunale Realschule Prien: Emotionaler Abschied nach 48 Jahren

Kommunale Realschule Prien: Emotionaler Abschied nach 48 Jahren

Prien / Landkreis Rosenheim – Mit einem feierlichen Festakt in Prien sind am heutigen Donnerstag (13.6.2024) die Leistungen der kommunalen Realschule Prien in den vergangen 48 Jahren gewürdigt worden. Hintergrund ist die Überleitung der kommunalen Realschule in die staatliche Realschule. Ab Beginn des neuen Schuljahres wird es in Prien dann nur noch eine Realschule unter Trägerschaft des Freistaats Bayern geben. Zum Festakt waren Gründer, Weggefährten und Förderer der kommunalen Realschule aus Politik und Schulfamilie gekommen. Die Festredner betonten einhellig die besondere Geschichte der Schule und die damit verbundene starke Stellung in der Marktgemeinde.

Die scheidende Schulleiterin Andrea Dorsch mit Landrat Otto Lederer. Fotos: Copyright Landratsamt Rosenheim

Die scheidende Schulleiterin Andrea Dorsch mit Landrat Otto Lederer. Fotos: Copyright Landratsamt Rosenheim

„Ohne die Leistungen der kommunalen Realschule wäre der Schulstandort heute nicht, was er ist“, sagte Landrat Otto Lederer im voll besetzen König-Ludwig-Saal. „Dieses Fundament steht fest für die Zukunft kommender Schülergenerationen.“ Dank der Leistungen der Schulfamilie in den vergangenen Jahrzehnten können man mit Stolz auf die bemerkenswerte Geschichte der Realschule zurückblicken.

Marktgemeinde Prien hatte die Schule selbst auf den Weg gebracht

Der Freistaat Bayern hatte 1976 keinen Bedarf für die Gründung einer Realschule in Prien gesehen und hatte es entsprechend abgelehnt, in der Marktgemeinde ein entsprechendes Projekt umzusetzen. Die Marktgemeinde Prien hatte daraufhin die Schule selbst auf den Weg gebracht, unterstützt vom Landkreis Rosenheim und von einer gut organisierten Elternschaft.
„Hier ist eine Kraft am Wirken gewesen, die Gutes getan hat. Möglich gemacht wurde das durch Menschen, die sich über das durchschnittliche Maß hinaus engagiert haben“, betonte Wilhelm Kürzeder, Ministerialbeauftragter a.D. der Realschulen Oberbayern-Ost. Er dankte allen Beteiligten, die in den vergangenen Jahren die beiden Schulen unaufgeregt, professionell, geradlinig und kompetent bei der Überleitung begleitet haben.

Ähnlich äußerte sich Priens Bürgermeister Andreas Friedrich. Er bezeichnete seine eigenen Jahre als Schüler der kommunalen Realschule als schönste Zeit seines Schullebens. Die Schule habe sich immer durch überdurchschnittlichen Praxisbezug und außerordentlich hohe Innovationskraft ausgezeichnet. Als Beispiel nannte er das Fach Informatik. Als eine der ersten Schulen in Bayern hatte die kommunale Realschule in Prien 1982 einen voll ausgestatteten Computerraum. Und auch das Sprachlabor setze damals neue Maßstäbe. „Unsere kommunale Realschule ist staatlichen Realschulen in all den Jahren ins Nichts nachgestanden. Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben“, so Friedrich.

„Wir waren nicht nur cool und erfolgreich…“

Schulleiterin Andrea Dorsch ging in ihrem Grußwort umfassend auf die Geschichte der Realschule ein, gewürzt mit zahlreichen Anekdoten aus Vergangenheit und Gegenwart. Unter anderem dankte sie den Wegbegleitern der ersten Stunde, darunter auch der frühere Landrat Dr. Max Gimple, der ebenfalls unter den Festgästen war. Für die Gründung der Schule seien guter Wille, Geld, Sachverstand und Gesetzessicherheit nötig gewesen. „Und es brauchte auch Lehrer, die sich trauten, an dieser exotischen kommunalen Schule zu unterrichten“, so Dorsch. Sie und das Lehrerkollegium hätten mit der Entscheidung zur Überleitung in die staatliche Realschule Frieden geschlossen. „Wir waren nicht nur cool und erfolgreich, sondern auch exklusiv und teuer“, räumte die Schulleiterin schmunzelnd ein. Sie sei überzeugt, dass die verbliebenen Schüler der kommunalen Realschule, die zum neuen Schuljahr an die staatliche Realschule wechseln, dort eine hervorragende, neue schulische Heimat finden werden.

Welche Bedeutung die Schule als Heimat für die Schülerinnen und Schüler hat, wurde im Redebeitrag der Schülersprecherin Nora Kirschner und ihres Mitschülers Hubert Maier deutlich. „Wir haben erst während Corona gemerkt, wie sehr uns die Schule abgeht.“ Elternbeiratsvorsitzende Doris Schlosser unterstrich die Bedeutung von engagierten Eltern für eine gelungene Schulfamilie. Die Gründungsgeschichte und ein bis zuletzt überdurchschnittlich engagierter Förderverein, haben das bei der kommunalen Realschule Prien besonders sichtbar gemacht. Schlosser blickte zufrieden auf die Übergangsphase der vergangenen Jahre zurück: „Danke für das Fingerspitzengefühl für unsere Kinder.“

Umrahmt wurde der Festakt von Musikgruppen der Priener Schulfamilie. Vorgestellt wurde an dem Vormittag auch die Chronik der kommunalen Realschule Prien, die erstmals als Buch die Geschichte der Schule ausführlich beleuchtet.

Tag der offenen Gartentür in Rohrdorf, Samerberg und Neubeuern

Tag der offenen Gartentür in Rohrdorf, Samerberg und Neubeuern

Landkreis Rosenheim – Am Sonntag, 16. Juni, laden die Gemeinden Rohrdorf, Samerberg und Neubeuern im Landkreis Rosenheim zum „Tag der offenen Gartentür“ ein. Von 10 bis 17 Uhr öffnen sich die sonst verborgenen kleinen Paradiese privater Gärten für interessierte Besucher. Diese Aktion bietet eine gute Gelegenheit, Inspirationen und neue Ideen für den eigenen Garten zu sammeln und den Austausch zwischen Gartenliebhabern, Naturfreunden und Nachbarn zu fördern.

In diesem Jahr führt die oberbayernweit stattfindende Veranstaltung die Besucher zu einer beeindruckenden Vielfalt an Gartenprojekten im Landkreis Rosenheim. Neben sechs liebevoll gepflegten Privatgärten können auch eine Solidarische Landwirtschaft, ein Permakultur-Garten, eine Ölmühle mit Walnuss-Plantagen sowie der Lehrgarten des Gartenbauvereins Neubeuern besichtigt werden.

Radlroute schließt zwei Naturdenkmäler ein

Traditionell sind die Gärten in Rosenheim durch eine beschilderte Radrundtour miteinander verbunden. Die 36 Kilometer lange Route schließt zudem zwei Naturdenkmäler ein – die beeindruckenden Luitpoldeiche von Obereck (Samerberg) und den historischen Maulbeerbaum in Saxenkam (Neubeuern). Zahlreiche Gartenbesitzer bereiten kleine kulinarische Schmankerl für die Besucher vor, und entlang der Route laden verschiedene Wirtschaften zur gemütlichen Einkehr ein.
Organisiert wird diese Aktion von den Kreisfachberatern in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege sowie den betroffenen Ortsvereinen. Weitere Informationen über die einzelnen Gärten und die genaue Radroute finden Interessierte unter www.kreisverband-rosenheim.de/veranstaltungen.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Landratsamt Rosenheim/Daniel Richter)

Schrecksekunde in der Bartgeiernische

Schrecksekunde in der Bartgeiernische

Berchtesgaden / Hilpoltstein – Schrecksekunde in der Bartgeiernische in Berchtesgaden: Jungvogel Wiggerl fiel rückwärts über die Felskante aus der Nische und 30 Meter hinab in steiles Gelände. Fliegen kann er derzeit noch nicht.

Zu dem Vorfall kam es am vergangenen Montag (10.6.2024). Am späten Nachmittag kam es zwischen den beiden Ende Mai ausgewilderten Jungvögeln Vinzenz und Wiggerl in in ihrer Felsnische zu einer kleinen aber völlig normalen Auseinandersetzung. Als Wiggerl ausweichen wollte, passiert es. Er fiel aus der Nische und stürzte ab. Sich abzufangen war dem Junggeier nicht möglich, da diese Vögel in diesem Alter noch nicht fliegen können.
Schnell konnte aber aufgeatmet werden. Nur kurze Zeit nach dem Sturz barg das Projektteam von LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und Nationalpark Berchtesgaden den Vogel unverletzt und brachten in sicher zurück in die eingezäunte Nische.

„Da Projektmitarbeitende tagsüber die Nische von einem Beobachtungsplatz durchgehend überwachen, konnten sie nach Wiggerls Sturz sofort ein Expertenteam von LBV und Nationalpark informieren, das bereits kurze Zeit später für eine erste Einschätzung der Situation vor Ort sein konnten“, erklärt LBV-Bartgeierexperte Toni Wegscheider. Aus der Ferne analysierten die Fachleute die Position des Vogels und sein Verhalten. Dabei wurde schnell klar, dass sein Sitzplatz in einer stark durch Steinschlag gefährdeten Felsrinne lag, was sofortiges Handeln erforderte.

Wiggerl sollte deshalb umgehend seinen Standort wechseln, indem der Geier entweder vorsichtig in sichereres Gelände getrieben oder eingefangen und in die Felsnische zurück transportiert wird. „Auch bei anderen Auswilderungsprojekten im Alpenraum und bei natürlichen Bruten ist es schon vorgekommen, dass junge Bartgeier mal aus dem Horst fallen. Dank des intensiven Austausches mit internationalen Experten waren wir auf ein solches Ereignis vorbereitet“, so Nationalpark-Projektleiter Ulrich Brendel.

Wiggerl war nach dem Sturz sichtlich geschockt

Während ein kleines, alpinerfahrenes Team zur Rettung Wiggerls in den Steilhang unterhalb der Nische aufstieg, informierten es die weiter entfernten Beobachter per Funk über das Verhalten des Geiers und das unübersichtliche Gelände. „Immerhin hat uns Wiggerl den Gefallen getan, dass er in einer Regenpause, bei noch ausreichend Tageslicht und in eine einigermaßen zugängliche Felsumgebung abgestürzt ist“, scherzt Toni Wegscheider im Nachhinein. Als sich das Kletter-Team näherte, machte der junge Geier keine Anstalten zur Flucht. Er saß sichtlich geschockt über den Vorfall zusammenkauert auf einem Felsvorsprung. So konnten ihn die Experten ohne große Gegenwehr mit einer übergeworfenen Decke einfangen. In einer Transportkiste ging es dann wieder hinauf in die Nische, in der Artgenosse Vinzenz die Rückkehr von Wiggerl reglos beobachtete. Nach einem kurzen Gesundheitscheck zog sich das Expertenteam sofort wieder zurück und beobachtete aus größerer Distanz die Wiedereingewöhnung des Geiers in seine vertraute Umgebung ohne weitere Auffälligkeiten.

„Dieser Vorfall zeigt wieder einmal, wie wichtig unser großer Betreuungsaufwand für die Bartgeier ist. Jeder einzelne Vogel hat eine enorme Bedeutung für die erfolgreiche Rückkehr der Art in die Alpen, sodass wir mit hohem Personal- und Technikeinsatz für eine größtmögliche Sicherheit der Jungtiere sorgen wollen“, so Ulrich Brendel. Die Überwachung durch mehrere Livekameras in der Nische und die ständige Beobachtung der Vögel vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung durch Nationalpark-Praktikanten und LBV-Mitglieder in einem Unterstand vor Ort, sorgten bislang stets für einen glücklichen Ausgang kritischer Situationen. Brendel weiter: „Das Faszinierende am Bartgeier ist, dass Jungvögel mit nur 90 Lebenstagen ausgewildert werden können und dabei ihr lebenswichtiges biologisches Programm für ihr künftiges Leben bereits vollkommen gespeichert haben. Dennoch ist in dieser ersten Lebensphase, vom Besetzen der Felsnische, über die ersten Flugversuche bis hin zum Verlassen des Gebietes eine intensive Betreuung durch Projektmitarbeitende unerlässlich“.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Bürgerentscheid „Biotonne“: Abstimmungsergebnis jetzt amtlich

Bürgerentscheid „Biotonne“: Abstimmungsergebnis jetzt amtlich

Rosenheim – Rosenheim hat entschieden, nun ist es amtlich. Der Abstimmungsausschuss der Stadt Rosenheim hat am Dienstag, 11. Juni, das Ergebnis des Bürgerentscheids „Biotonne“ vom 9. Juni abschließend festgestellt.

Von den 46.246 Stimmberechtigten gaben 22.391 Wähler ihre Stimme ab. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 48,4 Prozent. Mit „Ja“ stimmten 16.118, mit „Nein“ 6.185 Personen. Ungültige Stimmen gab es 88.

Der Abstimmungsausschuss stellte somit fest, dass der Bürgerentscheid „Biotonne“ mit 22.303 gültigen Stimmen und davon mit 16.118 Stimmen mehrheitlich im Sinne von Ja beantwortet wurde. Das nach Art. 18a Abs. 12 GO erforderliche Abstimmungsquorum von 15 v.H. der Abstimmungsberechtigen (6.937) ist erreicht.
Somit ist die Frage des Bürgerentscheids: „Sind Sie für die Sammlung von Bioabfällen in Rosenheim an Wertstoffinseln statt in einer Biotonne am Wohngebäude?“ mit Ja entschieden
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re).

Bayerischer Apothekerverband rechnet mit Lauterbachs Apotheken-Reformgesetz ab

Bayerischer Apothekerverband rechnet mit Lauterbachs Apotheken-Reformgesetz ab

München / Bayern – Am gestrigen Mittwoch (12.6.2024) hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Referentenentwurf für ein Apotheken-Reformgesetz bekannt gemacht. Nach einer ersten Einschätzung beinhaltet das Vorhaben Pläne, die für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung und für die Apotheken in Deutschland schlimmere Konsequenzen haben, als nach der Veröffentlichung des Eckpunktepapiers im vergangenen Jahr befürchtet. „Minister Lauterbach kann nicht rechnen oder lügt. Oder beides“, sagt Josef Kammermeier, stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes e.V. (BAV).

Kammermeier begründet seinen Vorwurf: „In einem Redeskript, das auf der Website des BMG veröffentlicht ist, hat der Minister angekündigt, mit ihm werde es keine Leistungskürzungen geben. Bei Umsetzung seines Gesetzesvorhabens wird aber zumindest in der Arzneimittelversorgung genau das Gegenteil der Fall sein.“
So sollen künftig Pharmazeutisch-Technische-Assistenten (PTA) examinierte Apotheker vertreten dürfen. Das bedeute für die Patienten weniger Expertise bei der Arzneimittelberatung. „Neben- und Wechselwirkungen können hochriskant sein. In letzter Konsequenz muss immer ein studierter Apotheker die Möglichkeit haben, bei der Abgabe einen prüfenden Blick darauf zu werfen.“ Kammermeier betont, dass PTA eine hervorragende Ausbildung haben und wichtige Stützen in Apotheken sind. „Doch es handelt sich um einen Assistenzberuf, wie der Name schon sagt. Wie soll man seiner Tätigkeit vernünftig nachgehen, wenn niemand da ist, dem man assistieren kann?“ Sogar von Seiten der eigenen Berufsvertretung heiße es, dass PTA nach ihrer jetzigen Ausbildung weder in der Lage noch willens sind, eine Arzneimittelabgabestelle zu leiten.

„Kürzere Öffnungszeiten und weniger fachkundiges Personal“

Aktuell sind die Öffnungszeiten von Apotheken verbindlich geregelt. „Karl Lauterbach möchte auch hier die Axt anlegen und die Öffnungszeiten verkürzen“  Der Minister argumentiere, dass dadurch auch Personal, und damit Kosten eingespart werden könnten. „Das ist zynisch“, bewertet der stellvertretende BAV-Vorsitzende Josef Kammermeier diese Idee. „Weniger Zugangsmöglichkeiten zu Arzneimitteln und weniger Fachpersonal bedeuten selbstverständlich eine faktische Leistungskürzung.“

Weniger individuelle Versorgung

Der Referentenentwurf sieht zudem vor, dass nicht mehr jede Apotheke individuelle Rezepturen herstellen muss. Etwa für Kinder und Patienten, für die es keine Standardarzneimittel gibt. Diese Aufgabe soll künftig zentralisiert in einer anderen Apotheke erfolgen können. „Die Vollversorgung wird damit abgeschafft. Die Menschen können sich nicht mehr auf gleichwertige Leistungsangebote der Apotheken verlassen, wie es jetzt der Fall ist. Längere Wartezeiten werden die Folge sein“, sagt Kammermeier

„Keine Vergütungsanpassung, weiter sinkende Apothekenzahlen“

Josef Kammermeier vermisst in der Ausarbeitung außerdem die längst überfällige Anpassung der Apothekenvergütung für rezeptpflichtige Arzneimittel. „In den vergangen zwanzig Jahren gab es eine minimale Erhöhung. Und die ist schon wieder elf Jahre her. Seitdem sind jedoch die Kosten massiv angestiegen, etwa für Personallöhne oder Betriebskosten. Faktisch entspricht das einer stetigen Verringerung der Vergütung. Minister Lauterbach versucht nun, sich mit Taschenspielertricks durchzumogeln, indem er das Honorar innerhalb der Apotheken umverteilen will.“ Die Auswirkungen dieser verfehlten Sparpolitik sehe man an den sinkenden Apothekenzahlen. Allein Bayern habe in den vergangenen zehn Jahren rund 500 Apotheken verloren.

Kammermeier weiter: „Weniger Arzneimittelzugang, weniger Personal, weniger Rezepturherstellung, weniger Apotheken. Das ist einfachste Mathematik für Grundschüler. Wenn ich beim Plusrechnen die Summanden verkleinere, dann wird auch das Ergebnis kleiner. Oder auf die Arzneimittelversorgung bezogen: wenn ich beim Leistungsangebot der Apotheken etwas wegnehme, dann kann im Ergebnis auch nur weniger Versorgung herauskommen. Minister Lauterbach kann also entweder nicht rechnen. Oder er sagt den Versicherten nicht die Wahrheit, nämlich, dass sie doch Leistungskürzungen werden hinnehmen müssen.“

Zudem wirft Kammermeier dem Minister schlechten Stil bei der Kommunikation des Referentenentwurfs vor. „Lauterbach verschließt sich generell allen Argumenten der Berufsvertretungen von Apothekern, aber auch Ärzten und Krankenhäusern. Das wurde schon mehrfach von deren Seite kritisiert. Und vergangenen Freitagabend kannten noch nicht einmal die Mitglieder im Gesundheitsausschuss des Bundestages den nun vorliegenden Referentenentwurf, wie sie bei einer Podiumsdiskussion zur Eröffnung des Bayerischen Apothekertages versicherten. Nun müssen wir das Gesetzesvorhaben den Medien entnehmen, anstatt über die offiziellen Kanäle.“

Der Referentenentwurf kommt im nächsten Schritt in die Kabinettsabstimmung. Die Apothekerinnen und Apotheker in Bayern setzen darauf, dass dem Papier dort klar und deutlich die rote Karte gezeigt wird und die Kabinettskollegen Minister Lauterbach zum Einlenken bewegen.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerischer Apothekerverband / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Schüler versprüht in Schultoilette Chili-Spray – Mehrere Schüler verletzt

Schüler versprüht in Schultoilette Chili-Spray – Mehrere Schüler verletzt

Rosenheim – Ein Schüler versprühte am heutigen Donnerstag (13.6.2024) in einer Toilette in der Johann-Rieder-Realschule (Stadt Rosenheim) ein Chili-Spray. Mehrere Schüler wurden verletzt. 

Kurz nach 12 Uhr wurden die Rosenheimer Rettungskräfte zu der Schule gerufen. Dort klagten mehrere Schüler über Augenreizungen, Übelkeit und Bauchschmerzen. Nach derzeitigem Sachstand der Polizei versprühte ein Schüler in den Sanitäranlagen der Schule den Inhalt einer Spraydose gegenüber anderen Mitschülern auf der Schultoilette. 
Der Inhalt der Dose basierte auf Chili und anderen Wirkstoffen und erzeugte einen stark übel riechenden Geruch. 
Auch Rettungshubschrauber wurden angefordert, da zuerst nicht klar war, welches Ausmaß die Verletzungen haben. 
Nach ersten Maßnahmen vor Ort konnte Entwarnung gegeben werden. Die betroffenen. Schüler wurden auf dem Areal der Schule kurz untersucht und konnten noch vor Ort entlassen werden. Eine stationäre Aufnahme der Schüler in ein Krankenhaus war nicht erforderlich. 
Der unangenehm riechende, beißende Geruch verzog sich nach und nach. Nach Lüften durch die Rosenheimer Feuerwehr wurde der Sanitärbereich wieder freigegeben. Der Rettungshubschrauber drehte von der Einsatzstelle wieder ab.
Die Rosenheimer Polizei hat nun die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, zumindest gegen einen Schüler, aufgenommen.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Dorffest in Pang abgesagt

Dorffest in Pang abgesagt

Rosenheim – Das traditionelle Dorffest des Krieger- und Reservistenverein Pang (Stadt Rosenheim) war für den morgigen Freitag, 14. Juni, geplant. Nun wurde es aufgrund schlechter Wettervorhersagen abgesagt.  Und auch mit den beiden Ausweichterminen klappt es nicht. 

Die Schafkälte hat Rosenheim nach wie vor fest im Griff (wir berichteten) und daran ändert sich auch an kommenden Wochenende, mit Blick auf die aktuellen Wettervorhersagen, leider nichts.
Für das Dorffest im Rosenheimer Stadtteil Pang gibt es damit eine Absage sowohl für den eigentlichen Termin am morgigen Freitag, 14. Juni, als auch für den ersten Ausweichtermin am Samstag, 15. Juni. Kurze Zeit später folgte dann auch die Absage für den zweiten Ausweichtermin am kommenden Sonntag, 16. Juni. Bedeutet: In diesem Jahr wird es damit nichts mit dem Dorffest des Krieger- und Reservistenverein Pang. (Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Info: Martin Aerzbäck / Beitragsbild: Archiv Martin Aerzbäck)

Radlerin verliert Bodenhaftung und stürzt in der Chiemseestraße

Radlerin verliert Bodenhaftung und stürzt in der Chiemseestraße

Rosenheim – Eine 29-jährige Radlerin verlor in der Chiemseestraße in Rosenheim am gestrigen Mittwochvormittag (12.6.2024) die Bodenhaftung und stürzte. Mit Verdacht auf Frakturen wurde sie ins Klinikum Rosenheim gefahren.

Nach den Angaben der Polizei wollte die Rosenheimerin gegen 11.15 Uhr den Fahrstreifen wechseln und fuhr dabei über eine abgesenkte Bordsteinkante. Der Vorderreifen rutschte plötzlich weg und das Rad verlor an Bodenhaftung. Durch den Sturz verletzte sich die 29-jährige im Arm und Oberkörperbereich. Fremdverschulden ist nach derzeitigem Kenntnisstand auszuschließen.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Unfall bei Holzfällarbeiten in der Söchtenau

Unfall bei Holzfällarbeiten in der Söchtenau

Söchtenau / Landkreis Rosenheim – Bei Holzfällarbeiten in Söchtenau (Landkreis Rosenheim) schnellte ein Baumstamm einem 65-jährigen entgegen. Er erlitt Verletzungen am Oberkörper und im Kopfbereich.

Die Holzarbeiten fanden in einem Waldstück im Söchtenauer Ortsteil Schwabering statt. Gegen 15.30 Uhr fällte der 65-jährige einen Baum, der beim Fallen auf einen anderen Baumstumpf krachte. Durch die Hebelwirkung schleuderte der Stamm wieder zurück in die Höhe und traf den 65-jährigen im Oberkörper bzw. Kopfbereich. Nach ersten medizinischen Erkenntnissen liegen keine schweren bzw. lebensgefährliche Verletzungen vor. Fremdverschulden kann nach jetzigem Stand der Ermitlungen ausgeschlossen werden.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

34-jähriger Bergsteiger verunglückt tödlich am Höllentalferner

34-jähriger Bergsteiger verunglückt tödlich am Höllentalferner

Grainau / Landkreis Garmisch-Partenkirchen – Am gestrigen Mittwochnachmittag (12.6.2024) , machten Bergsteiger im Aufstieg zur Zugspitze eine traurige Entdeckung. Unweit des Einstiegs zum Gipfelklettersteig fanden sie eine männliche leblose Person im Schnee. Die Alpine Einsatzgruppe der Grenzpolizeiinspektion Murnau am Staffelsee übernahm die Todesermittlungen.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Am Nachmittag des 12.06.2024 mussten drei Bergsteiger im Aufstieg zur Zugspitze eine traurige Entdeckung machen. Auf dem Höllentalferner, unweit vom Einstieg zum Gipfelklettersteig fanden sie eine männliche, leblose Person im Schnee vor. Sie setzten unmittelbar den Notruf ab. Durch den Notarzt des Rettungshubschraubers Christoph Murnau konnte leider nur noch der Tod des 34-jährigen Bergsteigers festgestellt werden. Die drei Alpinisten wurden mittels Rettungshubschrauber ins Tal verbracht und durch den Kriseninterventionsdienst der Bergwacht betreut.

Zwei Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe der Grenzpolizeiinspektion Murnau am Staffelsee übernahmen die Unfallaufnahme am Unglücksort, die Bergung des Leichnams und die Ermittlungen im Todesfall. Vermutlich ereignete sich der tödliche Absturz schon im Laufe des 11.06.2024. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Bergsteiger ohne Begleitung im Aufstieg unterwegs. Der Sturz erfolgte aus großer Höhe aus dem Klettersteig auf den Ferner. Dort rutschte der Verunglückte noch ca. weitere 100 Meter auf dem Schnee talwärts. Die erlittenen Verletzungen dürften unmittelbar zum Tod geführt haben. Der genaue Unfallhergang ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Im Einsatz waren sechs Bergwachtmänner der Bergwachtbereitschaft Grainau, zwei Einsatzkräfte des KID Bergwacht, die Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph Murnau, sie wie ein Hubschrauber mit drei Mann Besatzung der Polizeihubschrauberstaffel Bayern.

Die Alpine Einsatzgruppe der Polizei und die Bergwacht weisen darauf hin, dass in höheren Lagen immer noch sehr viel Schnee bei relativ winterlichen Verhältnissen vorzufinden ist. Für Bergtouren bedarf es derzeit eines guten Risikomanagements.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto re)

LBV warnt: Haustierbestattungen Gefahr für Greifvögel

LBV warnt: Haustierbestattungen Gefahr für Greifvögel

Hilpoltstein – Wenn das Haustier stirbt, ist der Schmerz bei vielen Menschen groß. Um den treuen Begleiter einen würdevollen Abschied zu gestalten, beerdigen Herrchen oder Frauchen das Tier häufig selbst. Doch das kann zur Gefahr für Greifvögel werden. Der L BV bittet deshalb, einige wichtige Regeln zu beachten:

Im Landkreis Ansbach entdeckte eine Spaziergängerin im Februar beim Gassi gehen mit ihrem Hund einen toten Habicht. Der Vogel lag direkt neben dem verwesenden Kadaver eines kleinen Haustieres. Einen Tag später wurde auch im Landkreis Oberallgäu ein toter Rotmilan an einem Wegrand entdeckt. Die nun vorliegenden Ergebnisse toxikologischer Untersuchungen zeigen: Beide starben an einer Vergiftung mit Pentobarbital. „Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, der früher in der Humanmedizin als Schlafmittel verwendet wurde. Heute wird er in Deutschland nur noch in der Veterinärmedizin zum Einschläfern von Groß- und Kleintieren verwendet. Die intravenöse Verabreichung führt dabei zu einem schnellen, schmerzlosen Tod durch Herz- und Atemstillstand“, erklärt Andreas Tröschel vom Landesverband praktizierender Tierärzte Bayern.

Seit 2019 bereits zehn Pentobarbital-Vergiftungen nachgewiesen

Seit Projektbeginn im Jahr 2019 konnten insgesamt zehn Pentobarbital-Vergiftungen an Greifvögeln nachgewiesen werden. Wie bei anderen Vergiftungen bleiben aber auch hier die meisten Fälle vermutlich unentdeckt. Ein Vorsatz steckt hinter Vergiftungen mit dem Euthanasiemittel in der Regel wohl nicht. Wenn das geliebte Haustier eingeschläfert werden muss, wollen viele Besitzer und Besitzerinnen es anschließend beisetzen. Im eigenen Garten ist das in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Laut Tierkörperbeseitigungsgesetz muss das Grab ein bis zwei Meter von der Grundstücksgrenze entfernt liegen und mindestens 50 Zentimeter tief sein. Aasfresser wie Dachs und Fuchs sind sehr geschickt im Graben und können diese Tiefe problemlos überwinden. „Einmal ausgegraben, ist der Körper des geliebten Haustiers auch für alle anderen Aasfresser zugänglich. Auch die meisten heimischen Greifvögel ernähren sich zumindest gelegentlich von Aas. Das zum Einschläfern verwendete Pentobarbital ist dabei immer noch in tödlichen Mengen in dem Kadaver vorhanden. Greifvögel reagieren besonders empfindlich auf Schadstoffe, weshalb sie häufig direkt an Ort und Stelle ums Leben kommen“, erklärt Dr. Andreas von Lindeiner, Landesfachbeauftragter Naturschutz beim LBV.
Die meisten Greifvögel, bei denen eine Vergiftung mit Pentobarbital festgestellt werden konnte, wurden zudem nicht in der Nähe von Privatgrundstücken, sondern im Wald oder auf Feldern gefunden. Die drei Verbände erinnern deshalb daran, dass es gesetzlich untersagt ist, Haustiere einfach in der freien Natur oder auf öffentlichem Grund zu beerdigen.

Um Greifvögel und andere heimische Wildtiere zu schützen, bitten LBV, GLUS und lpt Haustierbesitzer, über Alternativen zur Erdbestattung im eigenen Umfeld nachzudenken. „Auf Nummer sicher geht man, wenn man den Körper der Tierkörperbeseitigung überlässt, ihn kremieren lässt oder einen Tierfriedhof nutzt“, so Tierarzt Andreas Tröschel vom lpt.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Wittelsbacherstraße , Rosenheim, 1953

Wittelsbacherstraße , Rosenheim, 1953

Rosenheim – Unsere fotografische Zeitreise geht heute zurück in das Jahr 1953. Auf der historischen Aufnahme sehen wir die Wittelsbacherstraße in Rosenheim.

Heute zählte die Wittelsbacherstraße zu  den vielbefahrenen Straßen in der Stadt. Zu dieser Zeit war es auch dort noch recht beschaulich. 
(Quelle: Beitragsbild: Archiv Herbert Borrmann / Bildtext: Karin Wunsam)