Rosenheim – Trotz der bürokratischen Regularien und staatlichen Vorgaben sollen die Unternehmen auch in der Region Rosenheim die Nachhaltigkeit als Chance für neue Geschäftsmodelle und langfristiges Wachstum sehen. Das ist die Botschaft der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Rosenheim. Bei dem Austausch der Unternehmen standen Beispiele und Wege im Fokus, wie Betriebe nachhaltig wirtschaften können. Die Ausschussmitglieder trafen sich bei Schattdecor in Thansau.
„Ob Energiesparmaßnahmen in Büros, eigene Energieerzeugung auf dem Werksgelände, weniger Papierverbrauch oder Elektrofahrzeuge in der Flotte: Nachhaltigkeit in der Wirtschaft hat viele Facetten”, erklärt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim. „Die große Mehrheit der Betriebe in der Region setzt bereits freiwillig auf Nachhaltigkeit – sei es bei den Produkten an sich, im Vertrieb, innerhalb der Belegschaft oder bei der Produktion.” Deswegen sei es wichtig, dass die Politik mit ihren Vorgaben und der Regulatorik nicht übers Ziel hinausschieße, sondern die Unternehmen machen lasse, fasst Bensegger die Diskussion in der Sitzung des Regionalausschusses zusammen.
Führung durch Schattdecor in Thansau
Nach einer Führung durch die Produktion gaben der Vorstandsvorsitzende von Schattdecor, Roland Auer, und Vorstand Technik und Nachhaltigkeit Claus Neuffer einen Überblick zu den Nachhaltigkeitszielen der Unternehmensgruppe. So plant der Oberflächenspezialist, seine CO²-Emissionen bis 2030 um 35 Prozent zu reduzieren und im Jahr 2045 eine komplette Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dafür habe Schattdecor bereits die Dächer am Standort Thansau mit PV-Anlagen bestückt und ein eigener Solarpark auf 30.000 Quadratmetern auf einem Nachbargrundstück sei in Planung, so Neuffer in seinem Vortrag. „Wir gehen Schritte, die langfristig Sinn
machen und sich auszahlen”, sagte der Vorstand.
Professor Dominikus Bücker und Maren Herter von der Rosenheimer Institut für nachhaltige Energieversorgung GmbH, die Firmen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit berät, stellten den Ausschussmitgliedern die verschiedenen Strategien zur Treibhausgasbilanzierung vor und welche konkreten Maßnahmen in den Unternehmen die CO²-Emmissionen senken können. Henrike Purtik und Andri König vom Nachhaltigkeitsteam der IHK stellten in der Sitzung klar: Auch kleine und mittlere Betriebe können von den gesetzlich vorgeschriebenen Verpflichtungen zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit betroffen sein, selbst wenn zum Beispiel das Lieferkettengesetz für sie selbst gar nicht gilt.
Was es bei der Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag zu beachten gibt und wie
Firmen reagieren können, wenn größere Unternehmen, Banken und Investoren die
neuen Nachhaltigkeitspflichten an sie weitergeben, erfahren Betriebe hier.
(Quelle: Pressemitteilung IHK / Beitragsbild: Copyright IHK München)