Bayern – Über Nutzung, Zukunft und vor allem Finanzierung des Deutschlandtickets wird derzeit wieder viel diskutiert. Am gestrigen Montag (23.9.2024) haben sich die Verkehrsminister der Länder auf eine Erhöhung um 9 Euro ab dem 1. Januar 2025 verständigt. Die konkrete Datenlage ist aber nach gut einem Jahr mit diesem Angebot immer noch recht dünn. Der MVV will das ändern:
Um die Diskussion mit Fakten zu stützen, will der Münchner VerkehrsVerbund (MVV) für drei Monate die Daten der Deutschlandticket-Kunden aus der MVV-App anonym auswerten und untersuchen, wo, wie häufig und mit welchen Verkehrsmitteln das Deutschlandticket genutzt wird. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig, die Daten bleiben, laut Aussage des MVV, anonym und streng geschützt.
Es zähle dabei nur das „große Ganze”, das Verhalten der Menschenmenge. „Mit der sogenannten „Crowd Sensing“-Technologie kann das Mobilitätsverhalten von Menschenmengen anonym erfasst und visualisiert werden. Von wem die Daten stammen, ist für die Studie uninteressant und bleibt auch unbekannt, daher sind keine Rückschlüsse über das persönliche Verhalten der Teilnehmenden möglich“, erklärt der MVV aktuell in einer Pressemitteilung
Viele Fragen rund um das Deutschlandticket sind offen
Ist das Deutschlandticket lediglich ein Ersatz für frühere Abonnements und Monatskarten oder wird es anders genutzt? Wie viele Fahrten werden damit unternommen? Wird das Deutschlandticket vor allem für längere Freizeit-fahrten am Wochenende genutzt, oder ist es doch ein Pendlerticket? Welche Verkehrsmittel werden genutzt und wann? Sind es unter der Woche die Verkehrsmittel im MVV? Und wird am Wochenende mit der Bahn zu den weiter entfernt liegenden Ausflugszielen gefahren? Oder wird das Ticket auch auf Verbindungen im Fernverkehr verwendet? Passt das Angebot noch zu den nachgefragten Verbindungen? Die Antworten auf diese Fragen seien häufig Spekulationen oder beruhen auf der eigenen Wahrnehmung.
Je mehr Fahrgäste teilnehmen, desto aussagekräftiger die Studie
„Alle, die sich bereit erklären, an der Studie teilzunehmen, tragen dazu bei,
dass diese Fragen künftig mit Fakten beantwortet werden können“, so der MVV. Die MVV-App erfasst dazu – nur bei vorheriger Zustimmung der Teilnehmenden – in regelmäßigen Abständen den Standort, die Bewegungsgeschwindigkeit sowie die Bewegungsrichtung und ermittelt daraus das aktuell genutzte Fortbewegungsmittel. Diese Datenaufnahme findet nur statt, während die Teilnehmenden mobil sind. Sobald sich Teilnehmende länger an einem Ort aufhalten, deaktiviert sich das System.
Die Technologie sei nicht immer und überall aktiv. Im Menüpunkt „Meine Mobilitätsdaten“ könne stets eingesehen werden, wann und wo Daten erhoben werden, zudem könne die Datenerfassung jederzeit aktiviert oder deaktiviert werden, das Löschen bereits erfasster Daten sei jederzeit möglich. „Um den Energieverbrauch und den Einfluss auf den Akku des Smartphones so gering wie möglich zu halten, wird die Technologie bei niedrigem Akkustand automatisch deaktiviert. Zudem ist das System nur dann „aktiv“, wenn es auch die Teilnehmenden sind“, informiert der MVV weiter. Außerdem wird betont: „Daten werden niemals an Dritte weitergereicht oder für andere Zwecke als das „Crowd Sensing“ verwendet. Ziel der Studie ist es, unser Mobilitätsangebot nach den tatsächlichen Bedürfnissen der Fahrgäste zu gestalten und sicherzustellen, dass sie sich auf die Technologie verlassen können“.
Alle, die das Forschungsprojekt unterstützen, können an der Verlosung von einem iPad Pro, iPad Air und iPad mini teilnehmen. Neben den iPads für die ersten drei Einsender: innen verlosen wir weitere Preise wie Gutscheine für die Therme Erding, Tickets für die Bayrische Seenschifffahrt, Eintrittskarten für die M-Bäder der Stadtwerke München sowie MVV-Badetücher. Alle Informationen zum Forschungsprojekt, zur Datenerhebung und zum Gewinnspiel: Forschungsprojekt Mobilitätsverhalten D-Ticket gibt es hier.
(Quelle: Pressemitteilung MVV / Beitragsbild: Symbolfoto re)