Der Huchen ist der größte Salmonide der Donauregion. „Im Mittelalter stellten Fischer noch spezielle Fallen für diese Fischart auf, um den Bestand dieser Jäger zu begrenzen“, weiß Reiner Schäfer, Erster Vorstand des Kreisfischereiverein Rosenheim. Mittlerweile ist der Huchen aber in Deutschland sehr selten geworden und in vielen Gebieten sogar stark vom Aussterben bedroht. Sein Bestand ist damit auf Auswilderung von nachgezüchteten Fischen angewiesen.
Besatzaktion sollte eigentlich am Inn stattfinden
Darum wurden nun anlässlich des Bayerischen Landesfischereitag 2025 15 Junghuchen in der Mangfall in Rosenheim gesetzt. Ursprünglich war die Besatzaktion eigentlich für den Inn geplant. Aufgrund Hochwasser mussten die Fischer sich aber spontan umentscheiden. „Huchen brauchen klares Wasser und das ist bei Hochwasser nicht der Fall. Mit der Zeit werden die Fische aber wahrscheinlich von der Mangfall in den Inn wandern“, meint Reiner Schäfer.
Um die 14 Grad beträgt aktuell die Wassertemperatur in der Mangfall. Für die Huchen ideal. Wärmer als 22 Grad mögen sie es nämlich nicht. Angeliefert wurden die 15 Jungfische in einem speziellen Fischcontainer. Beim eigentlichen Besatz musste dann alles ganz schnell gehen, denn Huchen haben einen hohen Sauerstoffbedarf und halten es nur sehr kurz außerhalb des Wassers aus.
Auch Rosenheims Oberbürgermeister schlüpfte in Fischerstiefel
Neben Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern und Maximilian Degenhart vom Kreisfischereiverein Rosenheim schlüpfte auch Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März für die Besatzaktion in Fischerstiefel. Die Huchen selbst bekamen von dem Rummel um sie herum kaum etwas mit. Entlassen in die Mangfall schwammen sie in aller Ruhe stromaufwärts davon.
Die Fische stammen von der Fischzucht Thalhamer Mühle im Amerang und sind jetzt zwei Jahre alt. Gefüttert wurden sie mit lebenden Fischen, denn nur so ist sichergestellt, dass sie sich in freier Wildbahn auch wirklich selbst ernähren können. Ausgewachsene Huchen können bis 1,5 Meter lang und über 30 Kilogramm schwer werden. Ihr Schonmaß liegt bei 90 Zentimeter. Bis die neu besetzten Exemplare in der Mangfall diese Größe erreicht haben, wird also noch einige Zeit vergehen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Josefa Staudhammer)