Ein Weihnachts-Flirt
Ich wollte gar nicht hinaus, hatte mir vorgenommen, Weihnachten ganz allein zu Haus zu verbringen. Ein Datum ohne Belang. Doch irgendetwas zog mich hinaus. Ich lief umher.. ziellos.. traurig. Ein einsamer Wolf in einer Welt voller Gesellschaft und Gemeinschaft. Ich selbst hab diese Mauern um mich gebaut, ich habe keinen Grund, zu klagen.
Ich seh eine Frau, die sich an ihren Mann schmiegt.. sich küssende Pärchen überall.. Lachende Kinder, angebende Jugendliche, die doch so stark sind. Für einige ist die Party schon gelaufen, an einer Bus-Haltestelle sitzt ein Mann, er schläft. Als ich vorübergehe, spricht er mich an und ich muss ihm leider sagen, dass kein Bus fährt in dieser Nacht. Auch wenn er lallt, seh ich Tränen schimmern. Ich geb ihm das Geld für ein Taxi. Weihnachten, das Fest der Liebe – dazu gehört eine gute Tat? Mein Fuß tritt in eine grosse Pfütze und auch vom Himmel kommts nicht weniger nass herab. Sterne? Keine Spur.
Ich muss lachen, wie rede ich mit einer Katze? Doch diese macht es sich hinter meinem Sofa bequem, bis ich uns ein Festmahl serviere: Ich habe noch Hühnchenfleisch und Reis. Sie mag nicht wirklich, kuschelt sich dann aber im Bett an meine Füße. Am nächsten Morgen ist aber auch der Teller leer.. Ich öffne die Tür und die Katze geht langsam hinaus. Sie setzt sich, putzt sich kurz, wirft mir einen Blick zu und verschwindet hinter einem Busch.
Ich bin mir sicher, sie hat ein Zuhause, doch werd ich das nicht hinterfragen. Das Kätzchen erscheint seitdem regelmässig bei mir, meistens, wenn ich traurig bin. Vielleicht bilde ich es mir ein, vielleicht haben Tiere diesen ’sechsten Sinn‘ für so etwas. Auch wenns ein Kater sein sollte – wir haben unseren Satz: „Lady, tritt ein“… und das Ritual, dass sie dann bleibt – für eine Nacht..
Für alle Cookie-Fans: der Kater hat sogar einen eigenen Adventskalender:
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