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Ponykarussell sorgt für Diskussion

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. Februar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Die sogenannten „Ponykarussells“ auf Volksfesten und anderen Brauchtumsveranstaltungen werden seit Jahren zunehmend kritisch gesehen. Denn im Kreis „drehen“ sich keine mechanischen Figuren sondern lebende Tiere. in immer mehr Orten wird diese Art des Kindervergnügens mittlerweile verboten. In Rosenheim wurde ein entsprechender Antrag aber jetzt abgelehnt (wir berichteten). Kritik an der Entscheidung kommt nun von „Animals United“. Der Verein bittet in einem offenen Brief um Stellungnahme von Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März.

„Animals United“ führte nach eigenen Angaben nach einigen Monaten eine Bürgerbefragung in Rosenheim zum Thema durch.  60 Prozent der Befragten hätten dabei den Wunsch geäußert, das Ponykarussell auf dem Rosenheimer Herbstfest zu verbieten. „Nun stellen wir Ihnen (Oberbürgermeister Andreas März) mit Nachdruck die Frage, warum sie als gewählter Volksvertreter weder daran interessiert sind, die Mehrheitsmeinung Ihrer Wähler zu vertreten, noch daran teilhaben möchten, dass eine für die Tiere mit Leid verbundene Praxis endlich ihr lang ersehntes Ende finden kenn?“, heißt es in dem Brief, der Innpuls.me vorliegt.
Animals United finde es untragbar, dass die Stadt bisher noch keinen Handlungsbedarf gesehen habe und hoffe, dass nach einer wiederholten Überlegung das Tierwohl über finanzielle Interessen gestellt werde.
In vielen anderen großen Städte wie München, Düsseldorf, Konstanz, Schweinfurt, Coburg, Neuss, Dachau, Lindau, Andernach und Neuwied gäbe es bereits ein Verbot.
Tierärzte würden in Hinblick auf das vielstündige, monotone Im-Kreis-Laufen der hochsensiblen Tiere von einer starken physischen und psychischen Belastung sprechen. Diese Quälerei seit mit der Unterhaltung von Menschen nicht rechtfertigbar, zumal das Vorgehen auch negative pädagogische Auswirkungen auf die Kinder habe, weil in einer wichtigen Phase ihrer Sozialisation der Gedanke des Tieres als menschliches Unterhaltungsobjekt und Konsumgut miterlernt und dem Tier selbst die Mehrzahl seiner natürlichen Bedürfnisse aberkannt werde.
In der Region Rosenheim gäbe  es für Kinder zahlreiche Alternativen, um mit Tieren in Kontakt zu kommen und einen respektvollen Umgang mit ihnen zu lernen: „Aus heutiger Sicht ist die Ablehnung des Verbots des Ponykarussells weder mit der Wissenschaft noch mit der Ethik des Tierschutzes vereinbar.“ Die Ablehnung des Antrags löse bei den Mitgliedern von Animal United und vielen Rosenheimer Bürgern ein tiefes Unverständnis aus.
(Quelle: Brief von Animal United an Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

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