München / Bayern – Die Wirtschaft in Bayern fordert, beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Freistaat alle Potenziale vollumfänglich auszuschöpfen. „Die Ziele, die sich die Staatsregierung mit ihrem
heute vorgestellten Energiekonzept selbst gesetzt hat, gehen in die richtige Richtung und finden unsere Unterstützung“, erklärt Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und
Handelskammerstages (BIHK).
„Wir haben hierzulande die besten Voraussetzungen, unter anderem die Wasser-, Wind- und Sonnenkraft sowie die Bioenergie optimal als Energiequellen zu nutzen. Die bayerischen Unternehmen sind auf eine verlässliche Versorgungssicherheit angewiesen und erwarten deswegen klare Entscheidungen von der Politik“, so Gößl. Die Unternehmen könnten langfristig nur von fossilen unabhängig werden, wenn sie auf einen breiten Mix an Energiequellen setzen – sowohl bei der regionalen und überregionalen Stromerzeugung als auch bei der Zufuhr von Energie aus dem Ausland.
„Damit unser Land die Ziele bei der Energiewende erreichen kann, dürfen keine Energiequellen vernachlässigt oder kleingehalten werden“, sagt Gößl.
„Förderstopp für kleinere
Wasserkraftwerke zurücknehmen“
Der BIHK-Chef begrüßt daher, dass die Staatsregierung die Wasserkraft stärken und die Kapazitäten ausbauen möchte. „Den Bund fordern wir erneut auf, den Förderstopp für kleinere Wasserkraftwerke zurückzunehmen. Mehr als die Hälfte des Wasserkraftstroms in Deutschland wird in Bayern produziert. Die vom Bund vorgesehene genehmigungsrechtliche Benachteiligung der Wasserkraft ist ein Affront, weil Wasserkraft eine extrem zuverlässige Energieform ist und die Energiequellen Sonne und Wind perfekt ergänzt.“
Der BIHK-Chef hält die Ziele der Staatsregierung zur Verdoppelung des Anteils der erneuerbaren Energie nur für realistisch, wenn zeitgleich auch die Genehmigungs- und Planungsverfahren radikal beschleunigt und vereinfacht werden. „Der Ausbau gelingt nur, wenn es in den Behörden und Ämtern mehr Tempo gibt sowie mehr Flächen zur Verfügung stehen. Das gilt auch für den Bau von Stromleitungen nach Bayern, den allein kann der Freistaat seine Energieversorgung nicht stemmen“, so Gößl.
„Erdgasembargo hätte
fatale Folgen“
Er warnt weiterhin, ungeordnet aus fossilen Energien und aus Gas auszusteigen. „Erdgas steht in Bayern für ein Viertel des Energieverbrauchs Ein Erdgasembargo hätte fatale Folgen vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, hier wiederum in erster Linie im gesamten Ernährungssektor, bei Baustoffen, in der Chemie, im Papier- und Druckgewerbe, im Fahrzeug- und Maschinenbau, in der Metallverarbeitung sowie bei der Herstellung von Glas und Keramik.“
(Quelle: Presseinformation BIHK / Beitragsbild: Symbolfoto: re)
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