Bernau / Landkreis Rosenheim – Nach langer Vorplanung gibt es in der Gemeinde Bernau am Chiemsee ein Strandrollstuhl-Angebot für Leute, die trotz Einschränkungen vom Festland mit dankbarer Unterstützung eines Begleiters und mittels eines Strandrollstuhls ein Chiemseebad in herrlicher Strandlandschaft zwischen Bernauer Ufer- und Chiemgauer Berglandschaft nehmen wollen.
Zu verdanken haben es die zukünftigen Nutzer vor allem der Stiftung des Landkreises Rosenheim für Menschen mit Behinderung und der Gemeinde Bernau, die mehrere Hindernisse aus dem Weg räumten, bis es nunmehr zum feierlichen Start kam.
„Was lange währt wird endlich gut“ – mit diesen Worten freute sich Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber von der Gemeinde Bernau, dass die Initiative des damaligen Bernauer Behinderten-Referenten Alexander Herkner jetzt in die Tat umgesetzt werden konnte und sie sagte. „Corona, Platzsuche mit Geländezugang zum See, Baupläne und Antragsformalitäten machten es nicht einfach, aber es lohnte sich, sich durchzusetzen“. Um das nicht ganz billige Projekt im Sinne von Menschen mit Behinderungen aus der heimischen Bevölkerung und aus Gästereihen realisieren zu können, legte auch der Bernauer Bauhof handwerklich geschickte Hände an. Damit entstand in Bernauer Badestrand- und Chiemseeufernähe ein Hütterl für die Unterkunft der Strandrollstühle mit Platz zum Umziehen, es wurden eigene Wege angelegt und es wird derzeit noch überlegt, beim Übergang vom Festland zum Wasser eine befestigte Einfahrt anzulegen.
Damit das Vorhaben überhaupt gelang und finanziert werden konnte, bedurfte es vieler Zustimmungen und Spenden. Hans Kerschbaumer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Landkreis Rosenheim war dabei eine treibende Kraft. Wie er sagte, wurde er vielfältig unterstützt. Zu den Unterstützern und Geldspendern gehörten Dörte Söhngen vom Landratsamt Rosenheim (Fachstelle Inklusion), Geschäftsführerin Beate Albrecht von der Albrecht GmbH (Orthopädie-Technik), die Zimmerei Reiter (für kostenlose Pläne), Tobias Pichl von CWL-Personal Rosenheim, Prokurist Florian Schäfer von Yachten Meltl sowie die ehrenamtlich tätige Margitte Lukas von den Maltesern. Ihnen allen zu danken war im Beisein von Dritten Bürgermeister Franz Praßberger sowie der Gemeinderäte Stefan Saur und Christian Praßberger ein Anliegen von Helmut Linges, dem Behinderten-Beauftragten der Gemeinde Bernau, er sagte zum Rollstuhlstart für Behinderte: „Heute tun wir einen weiteren und wichtigen Schritt Richtung behindertengerechten Zugang zum Chiemsee, das neue Angebot möge alle Betroffenen und Beteiligten den Alltag erleichtern“.
Nutzung des Strandrollstuhls
ist einfach möglich
Die Nutzung des Strandrollstuhls ist für Jedermann und einfach möglich. Interessierte mögen sich beim Badeplatz-Kiosk in Felden melden, wenn sie ein 20-Euro-Pfand hinterlegen, bekommen sie für Begleitperson und Rollstuhlfahrer den Schlüssel und ab geht es in das frische Badevergnügen.
(Quelle: Text, Beitragsbild: Anton Hötzelsperger von den Samerberger Nachrichten)
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