Holzkirchen / Landkreis Miesbach – Am 20. November findet in Holzkirchen ein Bürgerentscheid statt. Dabei soll sich entscheiden, ob zwei Umgehungsstraßen gebaut werden sollen. Die Gegner riefen am vergangenen Wochenende zur Demo auf und organisierten eine Kilometerlange Blechschlange.
Hier ein YouTube-Video von der Aktion:
Hunderte Menschen waren mit Autos und Räder gekommen, um mit dieser Aktion ein weithin sichtbares Zeichen gegen diese geplante Maßnahme zu setzen, die ihrer Meinung nach viel zu viel Natur zerstört. Die Blechschlange reichte von Leithen bis Thann, streckenweise war sie sogar zweispurig.
Auch Bobbycar und Tretroller
reihten sich in die Schlange ein
Viele Teilnehmer der originellen Demonstration hatten ihre Kinder mitgebracht, so dass sich neben Autos auch das eine oder andere Bobbycar oder ein Tretroller in die Schlange reihte. Neben Quads waren auch Traktoren, ein Kutschengespann und Reiterinnen unterwegs.
Familie Kirchberger setzte sich auf Kleinhartpenninger Flur zum Picknick auf die Wiese. „Wir sind gekommen, weil wir diese wunderschöne Natur erhalten wollen und auch weiterhin mit unseren Rädern zum Hackensee und Kirchsee fahren möchten“, sagte Mama Veronika Kirchberger, während Sohn Luis und Tochter Anna beifällig nickten. Barbara und Wolfgang Reichenbach sind überzeugt, dass durch die Umfahrungsstraßen die Kulturlandschaft südlich des Holzkirchner Zentrums und um Hartpenning unwiederbringlich zerstört würde, sollten die breit angelegten Straßen tatsächlich gebaut werden. „Der Effekt der Verkehrsberuhigung wäre dagegen nur marginal“, sagte Wolfgang Reichenbach. Ehefrau Barbara meinte, „die Verkehrsprobleme müssen anders gelöst werden, keinesfalls durch neue Straßen, die nur schlechte Kompromisse wären“. Die Blechschlange hält sie für eine „coole Aktion“.
Für Ralf Schwitzko, der aus Sufferloh nach Hartpenning gekommen ist, stehen die Nachteile der beiden geplanten Straßen in keinem Verhältnis zu den vermeintlichen Vorteilen, die im Hinblick auf die Mobilitätswende völlig offen seien. Gefragt seien „Alternativen wie der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs oder der Elektromobilität“.
Für Interessierte gab es Wissenswertes über die Entstehung der Naherholungslandschaft zu erfahren. Norbert Strauß vom örtlichen Bund Naturschutz (BN), der den Holzkirchner Geolehrpfad maßgeblich entwickelte, vermittelte lehrreich und mit Schaubildern, dass sich die Gegend vor rund 17 000 Jahren herausbildete.
(Quelle: Pressemitteilung „Hartpenning muckt auf“ / Beitragsbild: Hartpenning muckt auf)
0 Kommentare