Hilpoltstein / Bayern – Am 20. März ist kalendarischer Frühlingsanfang. Für viele Menschen in Bayern heißt das, die Gartensaison startet. Wer den Frühling mit farbenfrohen Frühblühern willkommen heißen will, sollte darauf achten, dass diese nicht nur schön sind, sondern auch einen Mehrwert für die Natur vor der Haustür besitzen. Hier gibt es für Euch die drei besten Frühblüher für Insekten.
Neben den typischen Gartenschönheiten wie Primel, Narzisse und Hyazinthe sind es vor allem die etwas unscheinbaren, heimischen Pflanzen, mit denen sich die Insektenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon stärken lässt. „Optisch schöne Blüten mit ineinander verschachtelten Blütenblättern sind für Insekten leider wertlos. Besser sind ungefüllte Blüten, in denen Insekten die Staubgefäße direkt erreichen können. Die heimischen Wildrosen zum Beispiel bietet ein richtiges Festmahl für tierische Gartenbewohner: Im Sommer versorgt sie Insekten mit Pollen und Nektar und im Herbst die Vögel mit Beeren“, sagt die LBV-Insektenexpertin Tarja Richter. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) stellt drei bunte Frühlingsboten vor, die mit viel Nektar und Blütenpollen Wildbienen, Schmetterlingen und weitere Insekten nach der Winterstarre im zeitigen Frühjahr unterstützen.
Die Wiesenschlüsselblume ist eine heimische, mehrjährige Staude, die sowohl in Wiesen und Gärten als auch Balkonkästen mit ihren gelben Blüten die ersten bunten Farbkleckse des Jahres bietet. Die Blühzeit ist von März bis Juni. „Der Nektar der zeitig blühenden Wiesenschlüsselblume ist nach dem Winter die ideale Starthilfe für Insekten mit längerem Rüssel, wie Schmetterlingen oder Hummeln. Besonders Hummelköniginnen sind auf die Verfügbarkeit von Frühblühern angewiesen, um ganz allein einen neuen Staat zu gründen“, so Tarja Richter. Die Samen der Wiesenschlüsselblume sind häufig in Wildblumenmischungen vertreten, davon profitieren viele Tiere.
Das heimische, echte Lungenkraut ist mit seinen rosa, violetten und blauen Blütenblättern zwischen März und Mai eine weitere Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. „Die jeweilige Farbe der Blüte zeigt an, wie viel Nektar verfügbar ist. Ist die Blüte rosa, gibt es noch Nektar. Wenn die Blüte zu violett oder blau wechselt, ist kein Nektar mehr zu holen. Diese ‚Nektar-Ampel‘ spart Bestäubern wie der flinken Frühlings-Pelzbiene Zeit und Mühe“, erklärt die LBV-Insektenexpertin.
In der Natur kommt die gewöhnliche Kuhschelle nur noch selten vor. Die Blüte der zierlichen, violetten Pflanze ist wie eine Kuhglocke geformt. Sie schützt sich in ihren natürlichen, eher kargen Lebensräumen mit dichtem Haarwuchs vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. „Wer die seltene, frühblühende Kuhschelle an einem sonnigen Standort und auf magerem Boden in den Garten pflanzt, tut auch den Insekten etwas Gutes. Das reichhaltige Pollenangebot zieht Blütenbesucher magisch an und das hübsche Aussehen bereichert jeden Naturgarten“, erläutert Tarja Richter.
Weitere Tipps für den naturnahen Garten
Neben diesen drei Frühblühern gibt es noch zahlreiche weitere heimische Pflanzen und Stauden, mit denen sich die Artenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon im restlichen Jahr unterstützen lässt: Wilde Malve, Echter Dost, Hornklee und Knäuel-Glockenblume. Diese Pflanzen vermehren sich schnell und sind wenig anspruchsvoll. Zu den ersten Nektar- und Pollenlieferanten des Jahres zählen auch verschiedene Weidenarten, wie zum Beispiel die Sal-Weide, die unzähligen Blütenbesuchern Nahrung bietet. Weitere Informationen unter: www.lbv.de/garten.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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