Bamberg / Rosenheim / Serbien – Schlag gegen Cyberbetrug im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Beim Länderübergreifenden Zugriff in Serbien mit dabei die Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim:
Die Pressmitteilung im Wortlaut:
Gegen die Tätergruppierung wird seit Beginn des Jahres 2023 wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges nach dem Modus Operandi des sog. Cybertradings ermittelt. Bei diesem in den vergangenen Jahren sehr häufig anzutreffenden Kriminalitätsphänomen beraten angebliche Finanzexperten ihre potenziellen Opfer über vermeintlich lukrative Anlage- und Finanzprodukte, überwiegend im Zusammenhang mit Kryptowährungen, und verleiten dadurch zur Geldanlage. Tatsächlich werden die Einzahlungen von Anlegern jedoch nie gewinnbringend investiert.
Über unterschiedlichste Plattformen und Websites wird gegenüber den Opfern die Illusion eines existierenden Accounts aufrechterhalten. Dort werden den Geschädigten durch vermeintlich erfolgreiche Trades Gewinne vorgetäuscht, um weitere Investitionen zu generieren. Am Ende des häufig monatelangen Kontakts steht die bittere Erkenntnis, dass das gesamte
Investment verlustig gegangen ist.
Der Tätergruppierung, die nun im Visier der Ermittler stand, wird der Betrieb mehrerer solcher betrügerischer Trading-Plattformen (z. B. „CFD Planet“) im Zeitraum November 2022 bis mindestens Mai 2023 vorgeworfen. Derzeit sind bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern Anzeigen von insgesamt 13 Geschädigten mit einem Gesamtschaden von ca. 220.000 EUR bekannt. Das Dunkelfeld ist allerdings beträchtlich, es ist von einer Vielzahl weiterer Fälle auszugehen. Der höchste bislang angezeigte Einzelschaden beträgt rund 50.000 EUR. Im Rahmen des groß angelegten Action Days wurde in Novi Pazar ein im Betrieb befindliches Callcenter vorgefunden. Die vor Ort angetroffenen Mitarbeiter sowie weitere Verdächtige wurden von den serbischen Behörden vorläufig festgenommen und vernommen. Die Ermittler konnten zahlreiche Unterlagen und dutzende Computer und Mobiltelefone beschlagnahmen.
Dem mutmaßlichen Kopf der Bande gelang es zwar am Zugriffstag, sich seiner Festnahme zu entziehen, er stellte sich jedoch in den Folgetagen den serbischen Behörden. Die Maßnahmen am 18. April 2024 waren in eine länderübergreifende Kooperation der bayerischen Ermittlungsbehörden mit dem Cybercrime-Zentrum der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg eingebunden. Der Zugriff in Serbien war hierbei Teil einer konzertierten, maßgeblich von den Ermittlern aus Baden-Württemberg koordinierten Aktion mit zahlreichen weiteren nationalen und internationalen Polizei- und Justizbehörden gegen betrügerische Callcenter in insgesamt fünf Ländern mit Schwerpunkt auf dem Westbalkan.
(Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung Zentralstelle Cybercrime Bayern und Polizeipräsidium Oberbayern Süd)
0 Kommentare