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Biomüll: Art der Entsorgung sorgt nach wie vor für Diskussion

Biomüll auf Komposthaufen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

29. September 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Beim Thema „Biotonne“ haben die Rosenheimer Bürger eine klare Meinung: Beim Bürgerentscheid haben sie der Biotonne direkt vor dem eigenen Haus eine klare Absage erteilt (wir berichteten). Stattdessen sollen die Bioabfälle nun zukünftig an Wertstoffinseln gesammelt werden. Die Bedenken der Grünen an dieser Lösung sind weiter groß. In der jüngsten Stadtratssitzung brachten sie deshalb eine Müllüberwachung ins Spiel. 

An sich ging es bei der jüngsten Stadtratssitzung lediglich um eine erste Änderung der Abfallwirtschaftssatzung, die nötig wird, nachdem sich beim Bürgerentscheid zur „Biotonne“  eine große Mehrheit der Rosenheimer gegen die Biotonne vor dem eigenen Haus ausgesprochen hat. Die Stadtratsfraktion der Grünen, insbesondere Franz Lukas, kann sich mit dieser Entscheidung aber nach wie vor nicht so recht anfreunden. Schon beim jüngsten Haupt-und Finanzausschuss kam es darum bei diesem Punkt zu Diskussionen.

Bei der Stadtratssitzung am vergangenen Mittwoch (25.9.2024) wiederholte sich das Ganze nun wieder. Die Befürchtung der Grünen: Der Biomüll wird an den Wertstoffinseln nicht sauber genug getrennt. Dabei ist es am dem 1. Mai 2025 gesetzlich vorgeschrieben, dass in den Biotonnen maximal 1,0 Prozent Störstoffe enthalten sein dürfen. 
In der jüngsten Stadtratssitzung überlegten sie deshalb laut, wie sich eine saubere Trennung überwachen ließe. Auf die Frage, wo denn bei diesem Punkt der Unterschied zwischen Hol- und Bringsystem liege, hieß es aus den Reihen der Grünen, dass man bei der Mülltonne vor dem Haus ja beispielsweise bei der Abholung mittels Metalldetektoren ganz leicht nachprüfen könne, ob der Biomüll Schadstoffe enthält. „Und dann bleibt die Mülltonne eben stehen“, so die Überlegung der Grünen. Bei der Entsorgung über Wertstoffinseln sei dies schwieriger. In Italien würden darum dort bereits jetzt Kontrolleure einen Blick in die Mülltüten werfen, um zu sehen, wie sauber getrennt wurde.
Herbert Borrmann, Fraktionsvorsitzender der Rosenheimer CSU, zeigt sich von derartigen Überlegungen entsetzt. „Das ist fast schon Überwachungsstaat“, rief er aus. Und auch sein Fraktionskollege Daniel Artmann widersprach derartigen Plänen auf das Schärfste: „Rosenheim braucht keine Mülldetektive“.
Der 1. Änderung der Rosenheimer Abfallwirtschaftssatzung stimmten dann aber doch, bis auf Franz Lukas, alle Grünen zu.
(Quelle: Artikel: Karin  Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

1 Kommentar

  1. Avatar

    Wenn es um Leib, Leben und Gesundheit von Menschen geht, ist ÜBERWACHUNG weltweit durchaus angebracht. Leider funktioniert es auch nicht immer !!!
    Aber eine BIOMÜLLÜBERWACHUNG – da kann ich nur noch den Kopf schütteln und böse Gedanken hegen!
    Wer einmal nach dem Wochenende einen Blick auf die Wertstoffinseln wirft muss feststellen, dass hier einiges im Argen liegt. Aber ein fleißiger Angestellter der Stadtwerke sammelt den Sperr- Rest- und sonstigen Müll ein, welcher hier ja auch nichts zu suchen hätte!
    Wer sollte denn die Biotonne vor Abholung überwachen? Da müssten doch erstmal die Mülltonnenbesitzer darüber wachen, dass des Nachts von Fremden ihre Tonne nicht missbraucht wird.
    Wo führt das noch hin, wenn diskutiert werden muss über diese doch ziemlich banale Angelegenheiten ? Gibt es wirklich nichts Wichtigeres???

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