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Rosenheimer Rauchschwalben: Nur noch 8 Brutpaare rund um den Max-Josefs-Platz

Rosenheimer Rauchschwalben. Nest bei Tchibo ist heuer leider leer. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

14. Juni 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

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Rosenheim – In Rosenheim gibt es eine kleine ornithologische Besonderheiten:  Seit Generationen nisten Rauchschwalben rund um den Max-Josefs-Platz. Leider ist ihre Zahl in diesem Jahr weiter rückläufig, wie der LBV-Schwalbenbeauftragte Thomas Juretzky im Gespräch mit Innpuls.me erzählt. 

Die Stadt Rosenheim gehört zu den wenigen Städten in Bayern, in denen Rauchschwalben mitten in der Innenstadt leben. Einige alteingesessene Rosenheimer erinnern sich noch an Zeiten, in denen die Schwalben noch direkt in den Wohnungen gebrütet haben. Mittlerweile ist der Bestand der Gebäudebrüter aber aufgrund moderner Bauweisen, verschlossener Gebäude und schwindender Insektenpopulation aber zunehmend bedroht.
Damit sich auch künftige Generationen an den akrobatischen Flugkünstlerin erfreuen können, wurde von der LBV-Kreisgruppe Rosenheim ein Schwalben-Projekt ins Leben gerufen. Seit 2013 betreuen Doris und Thomas Juretzky das Projekt. Seit einigen Jahren lassen sie Vogelliebhaber und Interessierte mit ihrem Online-Schwalbentagebuch Teil haben an ihrer Arbeit und dem Leben der kleinen Vögel.

Veranstaltungstipp: Urban Birding

Rosenheim – Wer mehr über Gebäudebrüter und andere gefiederte Bewohner in Rosenheim erfahren will, für den bietet sich die Vogelbeobachtung „Urban Birding“ unter Leitung von Thomas Juretzky an. Start ist am Sonntag, 22. Juni, um 6 Uhr in der Früh am Ludwigsplatz 26. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Mehr Infos hier.

2024 war demnach ein katastrophales Schwalbenjahr:  Nach 16 Brutpaaren im Jahr 2023, sind 2024 nur noch 12 Rauchschwalben-Brutpaare nach Rosenheim zurückgekehrt. Davon konnten lediglich 10 Brutpaare ihren Nachwuchs erfolgreich in der Innenstadt großziehen. „Vermutlich haben durch den Kälteeinbruch Mitte April viele Schwalben den Zug über die Alpen nicht überlebt. Im September 2024 gab es dann erneut einen Kälteeinbruch und dazu auch noch extreme Regenmengen. Unzählige Schwalben fanden keine Nahrung mehr. Tausende Schwalben fielen durch Entkräftung buchstäblich vom Himmel. Alleine bei der Wildvogelhilfe Roßhart wurden über 300 entkräftete Schwalben abgegeben“, schildertThomas Juretzky.

Heuer sind es gerade mal noch 8 Brutpaare

2025 hat sich die Lage leider nicht verbessert. Ganz im Gegenteil. Heuer sind es gerade mal noch 8 Brutpaare, die die Schwalbenbeauftragten rund um den Max-Josefs-Platz gezählt haben. Schuld an dem Rückgang ist ihrer Meinung nach nicht das Wetter alleine. Weil die Vögel Dreck machen, werden ihre Nester auch immer von Hausbesitzern entfernt oder zerstört. „Man muss sich das so vorstellen, als wenn wir vom Urlaub aus Afrika zurückkommen und unser Zuhause einfach weg ist. Das wäre für uns doch auch furchtbar“, so Juretzky.

Weil der zunehmende Trubel am Max-Josefs-Platz einigen Rauchschwalben mittlerweile zu viel wird, versuchten Rauchschwalben heuer zum ersten Mal ihr Brutglück am Ludwigsplatz. Lange währte das Glück aber dort nicht, weißt der Schwalbenbeauftragte. „Die Schwalben wollten beim Cafè Flower Power nisten. Die Pächter waren begeistert, der Eigentümer aber nicht. Und so wurde das Nest leider entfernt“.
Thomas und Doris Juretzky lassen sich aber von derartigen Rückschlägen nicht entmutigen. Sie wollen sich auch in Zukunft weiter für die Rosenheimer Rauchschwalben einsetzen und bei den Hauseigentümern rund um den Max-Josefs-Platz für Verständnis werben.  Interessierte, die sich bei der Erfassung von Mauersegler-Nistplätzen im Stadtgebiet engagieren möchten können sich unter thomas.juretzky@lbv.de melden.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Fotomontage: Karin Wunsam – re)

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