Rosenheim – Eine Welt ohne Helden wäre ganz schön langweilig. Doch wer hat eigentlich das Zeug zum Superhelden? Ab Freitag, 8. März, geht es im Ausstellungszentrum Lokschuppen auf eine spannende und unterhaltsame Spurensuche. Dabei trifft man auf viele reale und fiktive Persönlichkeiten. Am heutigen Mittwoch durfte die Presse die Ausstellung schon vorab besichtigen. Innpuls.me war mit dabei.
Bei der Ausstellung kann auch jeder Besucher zum Helden werden. Josefa von Innpuls.me hat sich gleich einmal bei einigen Helden eingereiht. 😉Fotos: Innpuls.me
Eigentlich war für 2024 eine Maya-Ausstellung geplant. Doch während der Corona-Zeit reifte bei Dr. Jennifer Morscheiser, Leiterin des Ausstellungszentrum Lokschuppen, die Idee für eine Helden-Ausstellung.
Bei der Umsetzung wurde dann schnell klar, dass die Definition eines Helden gar nicht so einfach ist, wie die beiden Kuratoren der Ausstellung, Dr. Andrea Erkenbrecher und Dr. Thomas Forstner, am heutigen Donnerstag beim Pressetermin im Lokschuppen erzählten.
„Ein Held ist man selten für die Ewigkeit“, so Dr. Andrea Erkenbrecher. Berühmte Beispiele dafür gibt es gerade in der aktuellen Zeit viele. Da wäre beispielsweise der einst bedeutende deutsche Staatsmann Otto von Bismarck. 1871 wurde er der erste Reichskanzler des Deutschen Reichs. Lange wurde er als Nationalheld gefeiert. Heute ist er umstritten. Zuletzt war er 2022 wieder im Gespräch, als Außenministerin Annalena Baerbock das sogenannte Bismarck-Zimmer zum „Saal der Deutschen Einheit“ umbenennen ließ.
Überhaupt ist ein Held oder eine Heldin etwas sehr individuelles. Denkt man nur an die Klima-Ikone Greta Thunberg, die es ebenso in die Ausstellung im Lokschuppen geschafft hat wie der jüngst verstorbene prominente Kreml-Kritiker Alexei Nawalny und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi. Sie alle sind durchaus umstritten.
An einer Station in der Ausstellung können die Besucher selbst darüber abstimmen, wer für sie Held ist oder eben nicht. Aufgeführt werden verschiedenste Persönlichkeiten verschiedenster Zeitepochen. Die Abstimmungsergebnisse sind durchaus interessant.
Wer har das Zeug zum Helden und wer nicht? Darüber können die Besucher an einer Station in der neuen Lokschuppen-Ausstellung abstimmen.
Auf die Frage, was ihm an der Helden-Ausstellung in Rosenheim besonders gut gefällt, antwortete Kurator Dr. Thomas Forstner heute: „Die große Vielfalt an Helden“. Mit dabei sind unter anderem Superhelden wie Batman und Catwoman, Buch- und Filmfiguren Harry Potter, Hermine Granger und Forrest Gamp, Sportler wie Steffi Graf und Franz Beckenbauer, Wissenschaftler wie Marie Curie, Personen der Geschichte wie Nelson Mandela, Helden der Antike wie Herkules und dann auch noch Alltagshelden von Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus und Pflegeheim.
Stellten sich den Fragen der Presse (von links): Dr Jennifer Morscheiser, Leiterin des Ausstellungszentrum Lokschuppen, Kuratorin Dr. Andrea Erkenbrecher, Dr. Thomas Forstner, Henrike Tönnes, Sprecherin im Avatar-Spiel, Christian von Aster, Autor des Kinderbuchs im Pixi-Stil und Sprecher im Avatar-Spiel und Sabine Klotzsche, Illustratorin des Kinderbuchs im Pixi-Stil.
Präsentiert werden 351 Exponate, darunter 192 Originale – zur Verfügung gestellt von rund 50 Leigebern. „So viele Exponate gab es im Lokschuppen noch nie“, erzählte Dr. Jennifer Morscheiser. Investiert in die Ausstellung wurden 2,4 Millionen Euro. „Ziel ist es, diese Ausgaben zu 90 Prozent durch die Besucher zu refinanzieren“, so die Leiterin des Ausstellungszentrum Lokschuppen. Um dieses Ziel zu erreichen, hoffen die Veranstalter auf mindestens 145.000 Besucher, die bis zum 15. Dezember zumindest einmal in den Räumlichkeiten des Ausstellungszentrum Lokschuppen zu Gast bei den Helden sind.
Gerade noch rechtzeitig traf das Batmobil bei den beiden Joker-Figuren ein.
Eines der Highlights der Ausstellung ist sicherlich der originalgetreue Nachbau des „Batmobil“ aus dem Film von Tim Burton. Das Kultfahrzeug machte es spannend, denn es traf in Rosenheim erst vor wenigen Tagen ein. Mit Dr. Jennifer Morscheiser hinter dem Steuer wurde es dann durch ein extra verbreitertes Tor geschoben.
Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien Florian Herrmann bezeichnete „Heldinnen & Helden“ als großartige Ausstellung: „Die Geschichte und Taten, die hinter den hier präsentierten Heros stehen, zeigen uns: Es braucht immer Mut, Willenskraft und Herz, um das Beste aus sich herauszuholen, um ein kleiner und großer Held zu sein. Unser Leben und unsere Gesellschaft wären um vieles ärmer, ohne diese besonderen Menschen, die den Unterschied ausmachen. Gerade in unsicheren Zeiten braucht es den Willen, etwas zu gestalten und Vorbild zu sein. Bayern ist stolz auf seine Helden, ob Nobelpreisträger, Lebensretter, pflegende Angehörige oder andere Helden des Alltags. Sie bereichern unser Land!“
Es gibt viel zu entdecken in der Ausstellung.
Neu ist diesmal eine eigens für die Ausstellung entwickelte App, mittels der die Besucher einen Avatar erschaffen können, mit denen sie dann interaktiv die Welt der Helden erleben und erfahren können. Dafür eingesprochen wurde eigens ein Hörspiel. Auch die beiden Sprecher, die darin zu hören sind, Henrike Tönnes und Christian von Aster, waren bei der heutigen Presseveranstaltung mit dabei.
Wo im vergangenen Jahr regelmäßig ein Vulkan „ausbrach“, erleben die Besucher nun verschiedene Ausschnitte aus Helden-Filmen.
Außerdem gibt es erstmals ein Büchlein speziell für Kinder begleitend zur Ausstellung im „Pixi“-Stil. Für Erwachsene wurde wieder ein umfangreiches Begleitbuch herausgegeben.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Fotos: Karin Wunsam, Josefa Staudhammer)
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