Rosenheim / Landkreis – Aus dem aktuellen Covid19-Lagebericht des Landratsamtes Rosenheim: Das Infektionsgeschehen in Stadt und Landkreis Rosenheim sinkt seit Anfang Dezember deutlich ab. „Die Entwicklung der Infektionszahlen gibt vorsichtig Anlass zu Optimismus. Die Kontakt- und Einlassbeschränkungen scheinen zu wirken. Da sind wir auf dem richtigen Weg“, so Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim. Die Lage in den Kliniken sei aber weiterhin „besorgniserregend.“ Deshalb dürfe man sich nicht dazu hinreißen lassen, „Entwarnung“ zu geben.
Dem Gesundheitsamt wurden seit dem letzten Wochenbericht täglich zwischen 200 und 450 neue Infektionsfälle, das sind durchschnittlich 310 neue Fälle (insgesamt 2.184 Neumeldungen, Vorwoche: 3.008) gemeldet. Weit überwiegend seien Ungeimpfte bei den neuen Fällen betroffen, über die Hälfte der positiv Gestesteten liege im Altersbereich zwischen 18 und 59 Jahren.
Das Ausbruchsgeschehen sei weiter diffus. Weiterhin würden sich viele Infektionsübertragungen auf Mitarbeiter und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen ereignen.
Hoher Anteil vollständig
geimpfter Bewohner
Aufgrund des hohen Anteils vollständig geimpfter Bewohner bei den positiven Fällen bestehe weiterhin dringender Bedarf für Nachhol- und Boosterimpfungen. Außerdem seien in der vergangenen Woche auch Infektionsübertragungen in Schulen und Kitas gemeldet worden.
Nach Aussage des Ärztlichen Leiters Krankenhauskoordinierung, Dr. Michael Städtler, stagnieren die Belegungszahlen mit COVID-19 auf den Normalstationen. Die Belastung der Intensivstationen ist demnach unverändert sehr hoch. Ein gleiches Bild zeige sich im gesamten bayerischen Raum, so dass Abverlegungen nahezu nicht möglich sei. Die Kliniken in der Region befinden sich, dem aktuellen Lagebericht zufolge, bereits an ihrer Leistungsgrenze. Die Lage auf den Intensivstationen im RoMed Klinikverbund ist nach Aussage der Geschäftsführung „extrem belastend, die Kapazitäten der COVID-Intensivbetten sind ausgeschöpft, das Personal befindet sich an der absoluten Belastungsgrenze. Planbare Eingriffe müssen verschoben werden“.
Zu der neuen Corona-Variante „Omicron“ äußerst sich Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim folgendermaßen: „Experten äußern zunehmend ihre Besorgnis, dass es zu einer rasanten Verbreitung der Omicron-Variante in Deutschland kommen wird und es bestehe die Gefahr, dass schwere Verläufe bei Ungeschützten zunehmen werden. Gleichzeitig könne aufgrund der verminderten Wirksamkeit der Impfstoffe bei Omicron nur durch eine Booster-Impfung ein ausreichendes Schutzniveau erreicht werden. Wir fahren bildlich gesprochen mit angezogener Handbremse, aber die Geschwindigkeit ist trotzdem viel zu hoch. Dies führt dazu, dass auch weiterhin unweigerlich schwerste Erkrankungen entstehen, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen.“
Zahlen zur Impfung nach den Worten von Dr. Hierl: „Nur etwa 60 Prozent (60,25 Prozent durchgeführte Zweitimpfungen, 61,32 Prozent Erstimpfungen bezogen auf die Gesamtbevölkerung – die Quote ist unvollständig, da keine Impfungen, die in anderen Landkreisen durchgeführt wurden, und keine betriebsärztliche Impfungen enthalten sind) der Bevölkerung in Stadt und Landkreis sind vollständig geimpft. Die wöchentlichen Zuwächse bewegen sich nur im Zehntelprozentbereich. Das ist für einen nennenswerten Einfluss der Impfquote auf das Infektionsgeschehen viel zu gering“
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Grafik: Landratsamt Rosenheim)
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