Rosenheim – Die Nachfrage nach alternativen Bestattungsarten steigt in ganz Deutschland rasant. Nun gibt es auch auf dem Friedhof Rosenheim eine Neuerung: Urnenrasenbestattungen.
So sieht das neue Urnenfeld aus. Foto: Stadt Rosenheim
Der Lageplan für das neue Urnenfeld.
Die Zahl der Erdbestattungen geht zurück, die Zahl der Urnenbegräbnisse steigt. Die Stadt Rosenheim trägt dieser Entwicklung nun Rechnung mit der Neugestaltung des Grabfelds 82 auf dem Friedhof am Kapuzinerkloster. Der Entschluss dafür fiel bereits Ende April 2020, also während der Corona-Krise, als sich der damalige „Pandemie-Rat“ einstimmig für die Verwirklichung dieses Projekts aussprach. Für einen ersten Bauabschnitt wurden außerplanmäßige Mittel in Höhe von 40.000 Euro für 160 Urnen eingestellt.
Erscheinungsbild des
Rosenheimer Friedhofs wird sich verändern
Nun ist die Anlage fertiggestellt. Als „kostengünstige, zeitgemäße und umweltfreundliche Form der Bestattung“ begrüßte Grünen-Stadtrat Franz Opperer diese Alternative. Er ist sich sicher, dass sich mit dieser ersten Maßnahme zukünftig das Erscheinungsbild des Rosenheimer Friedhofs mehr und mehr wandle – hin zu einem Naturraum und Ort der Ruhe.
In dem neuen Urnenfeld können in einzelnen Stahlhülsen bis zu vier Urnen bestattet werden. Die vier Grabstätten einer Hülse können einzeln oder gesamt als Familiengrab erworben werden Sie werden mit einem Stahldeckel verschlossen. Darauf sind jeweils vier Plaketten angebracht, die mit den Namen der Verstorbenen und Geburts- und Sterbedaten graviert werden.
Die Kosten für die Bestattung in einem Urnenrasengrab setzten sich, nach den Angaben der Stadtverwaltung, aus den Einzelkosten der Bestattungsfeier in Höhe von 520 Euro, der Plakette inklusive Beschriftung und Anbringung in Höhe von einmalig 20 Euro sowie der jährlichen Grabgebühr in Höhe von 80,10 Euro zusammen.
Der Ablauf der Bestattung in einem Urnenrasengrab ist nahezu identisch mit der in einem Urnenwandgrab. Der Deckel wird bei der Bestattung geöffnet, die Urne herabgelassen und der Deckel der Hülse anschließend wieder verschlossen. Die Plaketten für die Beschriftung werden von der Friedhofsverwaltung bereitgestellt, nach Wunsch der Angehörigen graviert und anschließend angebracht.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Stadt Rosenheim)
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag! Mein Opa beschäftigt sich zurzeit mit der Planung seiner Beerdigung. Auch wenn es ein sehr emotionales Thema ist, ist es wichtig. Er möchte eine Feuerbestattungen planen lassen. Es ist jedoch auch sehr interessant zu lesen, dass es Urnenrasenbestattungen gibt. Danke für den Hinweis!
Ich habe noch nie etwas von alternativen Bestattungsformen gehört. Die Vielfalt der Möglichkeiten eröffnet individuelle und persönliche Wege, um Abschied zu nehmen und Erinnerungen zu bewahren. Besonders die Idee der Baumbestattung oder der Seebestattung spricht mich an, da sie eine Verbindung zur Natur schaffen und eine besondere Atmosphäre bieten.