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Auszeichnung für „Bewegung im Westen“

Die Geehrten von links nach rechts

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

6. November 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Das Startklar-Projekt „Bewegung im Westen“ Rosenheim wurde ausgezeichnet: das offene Sportangebot erhielt den Integrationspreis der Regierung von Oberbayern.

Die Idee ist simpel: ehrenamtliche Trainer und Übungsleiter gehen auf Spiel- und
Bolzplätze im Rosenheimer Westen und treiben gemeinsam mit Kindern und
Jugendlichen Sport. Alle können mitmachen, es kostet kein Geld und der Fokus liegt
mehr auf das gemeinsame Tun als auf dem sportlichen Erfolg.
Gerader nach den Coronajahren mit Homeschooling und wenig Möglichkeiten der
Freizeitgestaltung in Gruppen ist das einfache, niederschwellige Konzept des
Projektes wohl der Erfolgsfaktor. Es gibt nicht einmal feste Trainingszeiten –
verabredet wird sich in einer WhatsApp-Gruppe. Dann trifft man sich und es geht los.
Fußball, Kick-Boxen oder Fitnesstraining – die verschiedenen Trainer bringen
unterschiedliche Leidenschaften für unterschiedliche Sportarten mit ein.

Özgür Yildirim hat das Projekt gemeinsam mit Lena Bichlmaier und Christian Hlatky
vom Jugendhilfeträger Startklar Soziale Arbeit Rosenheim – Ebersberg gGmbH
entwickelt und vor einem Jahr gestartet. Yildirim, den die Kinder im Stadtteil nur Ötzi
nennen, wollte etwas für die vielen Kinder und Jugendlichen in der Endorfer Au tun.
„Die lungern sonst nur rum und machen Blödsinn“ erzählt Yildirim etwas überspitzt
mit einem Lächeln, „die brauchen jemanden, der ihnen einen Ball vor die Füße wirft
und sagt: Los geht’s!“
Außerdem hat ihn der Zustand der Bolzplätze in der Finsterwalderstraße und
Endorfer Au gestört. Tornetze hingen zerschnitten runter, zerbrochene Glasflaschen
waren auf dem Spielfeld verstreut und anderer Müll lag rum – ein Zustand, der wenig
einladend zum Sportmachen ist.

Mittlerweile eine
feste Institution im Stadtteil

Ötzi hat sich gemeinsam mit vielen Partnern aufgemacht das Problem auf den
Plätzen im Westen zu lösen. Zusammen mit seinen Trainerkollegen, dem
Jugendhilfeträger Startklar, dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien, dem
Sozialamt, dem Programm Soziale Stadt und der Bürgerstiftung Rosenheim wuchs
somit das Projekt „Bewegung im Westen“ zu einer festen Institution im Stadtteil.
Zum Teil trainieren über 80 Kinder und Jugendliche bei den einzelnen Angeboten,
ein Fußballturnier mit über 160 Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurde organisiert
und die Plätze wurden nach und nach verbessert und wieder hergerichtet.

Das ein Großteil der teilnehmenden Kindern und Jugendlichen Migrationshintergrund
haben hat sich zufällig ergeben – das alle Trainer die sich in dem Projekt engagieren
Migrationshintergrund haben war wohl dem persönlichem Netzwerk von Ötzi
geschuldet – dass die meisten Trainer aber studiert haben und zum Teil sehr
erfolgreich in ihrem Beruf sind und in ihrer Biografie einen richtigen sozialen Aufstieg
geschafft haben ist wohl auch ein Grund warum sie schnell zu richtigen Vorbildern für
die jungen Sportlern geworden sind.
(Quelle: Pressemitteilung Startklar Soziale Arbeit Rosenheim – Ebersberg / Beitragsbild Startklar, zeigt: Die Delegation aus Rosenheim hat den Integrationspreis überreicht bekommen. von links Christian Hlatky und Lena Bichlmaier (Startklar), Gabriele Leicht Bürgermeisterin Rosenheim, Emre Öztürk und Özgür (Ötzi) Yildirim (Trainer Bewegung im Westen), Innenminister Joachim Herrmann, Gülseren Demirel und Claudia Köhler (beide Mitglied des Bayerische Landtags) und Regierungspräsident Dr. Konrad Schober)

 

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