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Bayernweit erstes Feuerwehr-Training an E-Autos

Feuerwehrler beim Loeschen des E-Autos

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Juli 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim / Kolbermoor / Landkreis Rosenheim –  Der Verbrenner ist wohl ein Auslaufmodell. Die Politik setzt aktuell auf Elektrofahrzeuge. Doch je mehr Elektroautos unterwegs sind, desto heißer diskutiert wird auch das Thema Sicherheit. Fakt ist: Kommt es damit zu einem Unfall, stehen die Retter vor ganz neuen Herausforderungen. Nun gibt es erstmals die Möglichkeit, an einem Elektrofahrzeug-Simulator zu trainieren. Das erste Praxistraining dieser Art in ganz Bayern fand bei der Freiwilligen Feuerwehr Pullach in Kolbermoor statt. Innpuls.me war dabei.

Entwickelt wurde der Elektrofahrzeugsimulator von der Firma Q4Flo. Das Auto ist fahrtüchtig und sieht auf den ersten Blick völlig normal aus. Dahinter steckt aber jede Menge Technik, um den Ernstfall so realitätsnah wie möglich proben zu können.
Gesteuert wird der Simulator mittels App. Daniel Rothmaier von der Firma Q4Floh kann auf diese Weise die unterschiedlichsten Unfallszenarien vorgeben.

Zuerst steigt dunkler Rauch aus dem Kofferraum auf. Dann raucht es weiß. Ein schlechtes Zeichen, wie Daniel Rothmeier erklärt: „Weißer Rauch bedeutet in der Regel, dass es in den Batterien zu einer chemischen Reaktion gekommen ist“. Undichte Lithium-Ionen-Batterien produzieren Flusssäure und diese ist stark ätzend und giftig. Im Ernstfall bedeutet das für die Insassen: Sofort weg von dem Fahrzeug und Notruf an die Feuerwehr.
Sind die Retter dann vor Ort müssen auch sie natürlich höchste Vorsicht walten lassen, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Dennoch betont Daniel Rothmeier: „E-Autos sind nicht gefährlicher als Verbrenner“. Aktuell würde es da viel Halbwiesen und Ängste rund um dieses Thema geben. Er sieht seine Aufgabe darin, damit aufzuräumen und zu zeigen, auf was es wirklich im Ernstfall ankommt.
Der Vorteil des Elektro-Fahrzeug-Simulator. Der Rauch sieht zwar realistisch aus, ist aber für Menschen komplett ungefährlich und auch das Fahrzeug nimmt bei den Trainingsstunden keinerlei Schaden.
Bei dem Training in Kolbermoor mit dabei war auch Kreisbrandrat Richard Schrank. Mit den ersten brennenden E-Autos wurden die Feuerwehren in der Region Rosenheim ab dem Jahr 2021 konfrontiert. Seitdem erinnert sich der Kreisbrandrat an sechs Einsätze – allesamt in der Ladephase der E-Autos. Richard Schrank empfindet darum auch Überlegungen, zukünftig mehr Ladestationen in Tiefgaragen anzubringen, für sehr problematisch. „Einsätze in Tiefgaragen sind immer gefährlich. Aber wenn es um brennende E-Autos geht, noch gefährlicher. Durch die enorme Hitze und den langen Brandherd können Deckenträger instabil werden“, erklärt er.
Vor gut einem halben Jahr kam mit „Wall-Y“ ein neues „Feuerwehrmitglied“ ins Team. Das kleine, wendige Löschfahrzeug wird mittels „Fernbedienung“  im Ernstfall alleine in eine Tiefgarage geschickt und kann dort über Stunden das brennende Fahrzeug quasi ganz alleine wässern und damit so lange kühlen, bis die Gefahr gebannt ist.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam, Beitragsbild: Karin Wunsam, Video, Fotos: Josefa Staudhammer)chlechtes Zeichen, wie Daniel Rothmeier erklärt: „Weißer Rauch bedeutet in der Regel, dass es in den Batterien zu einer chemischen Reaktion gekommen ist“. Undichte Lithium-Ionen-Batterien produzieren Flusssäure und diese ist stark ätzend und giftig. Im Ernstfall bedeutet das für die Insassen: Sofort weg von dem Fahrzeug und Notruf an die Feuerwehr.
Sind die Retter dann vor Ort müssen auch sie natürlich höchste Vorsicht walten lassen, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Dennoch betont Daniel Rothmeier: „E-Autos sind nicht gefährlicher als Verbrenner“. Aktuell würde es da viel Halbwiesen und Ängste rund um dieses Thema geben. Er sieht seine Aufgabe darin, damit aufzuräumen und zu zeigen, auf was es wirklich im Ernstfall ankommt.
Der Vorteil des Elektro-Fahrzeug-Simulators: Der Rauch sieht zwar realistisch aus, ist aber für Menschen komplett ungefährlich und auch das Fahrzeug nimmt bei den Trainingsstunden keinerlei Schaden.
Bei dem Training in Kolbermoor mit dabei war auch Kreisbrandrat Richard Schrank. Mit den ersten brennenden E-Autos wurden die Feuerwehren in der Region Rosenheim seinen Worten nach ab dem Jahr 2021 konfrontiert. Seitdem erinnert sich der Kreisbrandrat an sechs Einsätze – allesamt in der Ladephase der E-Autos.

Ladestationen in den
Tiefgaragen können gefährlich werden

Richard Schrank empfindet darum Überlegungen von Seiten der Politik, zukünftig mehr Ladestationen in Tiefgaragen anzubringen, für sehr problematisch. „Einsätze in Tiefgaragen sind immer gefährlich. Aber wenn es um brennende E-Autos geht, noch gefährlicher. Durch die enorme Hitze und den langen Brandherd können Deckenträger instabil werden“, erklärt er.
Vor gut einem halben Jahr kam mit „Wall-Y“ ein neues „Feuerwehrmitglied“ ins Team. Das kleine, wendige Löschfahrzeug wird mittels „Fernbedienung“  im Ernstfall alleine in eine Tiefgarage geschickt und kann dort über Stunden das brennende Fahrzeug quasi ganz alleine wässern und damit so lange kühlen, bis die Gefahr gebannt ist. Mit zunehmender Zahl der E-Autos wird es wohl auch für  „Wall-Y“ einiges zu tun geben.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam, Beitragsbild: Karin Wunsam, Video, Fotos: Josefa Staudhammer)

Besprechung vor dem Training
Das Einsatz-Szenario auf einer Schautafel
Blick in den Kofferraum des Elektro-Fahrzeugs mit den Batterien
Blick unter die Motorhaube mit Löschdecke
Simulator Elektro-Fahrzeug von hinten
Stark rauchendes Auto
Löschfahrzeug WallY im Einsatz

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