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Begegnung als Antrieb für die Kunst

Verleihung Kulturfoerderpreis, von links: Dritte Bürgermeisterin Gaby Leicht, Klaus Erika Dietl, Stephanie Müller und zweiter Bürgermeister Daniel Artmann

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

22. Oktober 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – Der Kulturförderpreis der Stadt Rosenheim ging in diesem Jahr an ein Künstlerpaar. Ausgezeichnet wurden Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl. Die Preisverleihung fand jetzt im feierlichen Rahmen in der Städtischen Galerie Rosenheim statt.

von links Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller im Gespräch mit Galerieleiterin Monika Hauser-Mair

Beim Interview mit Galerieleiterin Monika Hauser-Mair (rechts) plauderten Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl ungezwungen über ihr Leben und ihre Kunst.  Fotos: Karin Wunsam

Vielseitig, außergewöhnlich, skurril, jung, erfrischend, experimentell – Die Kunst von Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl lässt sich auf vielerlei Art beschreiben und nur schwer in eine bestimmte Kategorie einordnen. Eines aber ist kennzeichnend: es geht immer um Begegnungen.
Wie wichtig Begegnung und Austausch mit anderen für die beiden ist, wurde auch in dem Interview deutlich, dass Monika Hauser-Mair, Leiterin der Städtischen Galerie Rosenheim, mit den Künstlern bei der Feierstunde führte.
Dabei erfuhren die zahlreich erschienen Gäste sogar, wie sich die beiden im Jahr 2008 bei einer Veranstaltung kennengelernt haben –  er, eher ein ruhiger, besonnener Mensch und sie sehr spontan. „Wir sind sehr gegensätzlich“, erzählte Stephanie Müller lachend. Aber genau dadurch würden sie beide sich so gut ergänzen.
Den künstlerischen Werdegang von Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl skizziere auch Rosenheims Zweiter Bürgermeister Daniel Artmann in seiner Ansprache: Beide sind in Rosenheim geboren und haben in München studiert. Stefanie Müller studierte an der LMU München Kommunikationswissenschaften, Soziologie und Psychologie und absolvierte ein Aufbaustudium an der Akademie der Bildenden Künste. Klaus Erika Dietl studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei und Kunsttheorie.
„Aufbauend auf dem Studium entwickelten beide ein vielseitiges Schaffen, das von gesellschaftlicher Relevanz gekennzeichnet ist“, so Daniel Artmann. Bildende Kunst, Performance, Film- und Soundkunst sowie sozialwissenschaftlicher Diskurs würden bei ihnen aufeinandertreffen und damit aufrüttelnd zu Perspektivwechsel einladen.

Trägerin zahlreicher
Stipendien und Preise

Stephanie Müller ist Trägerin zahlreicher Stipendien und Preise, beispielsweise „1 Preis beim Oberbayerischen Förderpreis für angewandte Kunst“ des Bezirks Oberbayern 2010 oder Trägerin des „Förderpreises Musik“ der Stadt München 2015.
Mit ihren Mixed Media-Projekten war Stephanie Müller im Zuge von Stipendien unter anderem in Japan, Belgien, Indonesien, der Türkei und den USA auf Tour.

Blick auf die Gäste

Unter den Gästen waren auch viele Freunde und künstlerische Weggefährten des Künstlerpaares.

Das Streicherensemble des Ignaz-Günther-Gymnasiums

Für die musikalische Umrahmung sorgte höchst professionell das Streicherensemble des Ignaz-Günther-Gymnasiums mit Clara Neidenberger, Isa Mithani, Mayumi Hanusch und Raphael Hanusch.

Klaus Erika Dietl arbeitet in der Bildenden-, als auch in der Film- und Klangkunst. Seit dem Jahr 2012 setzt er sich zunehmend mit dem bewegten Bild auseinander. Sein erster längerer Film mit dem Titel „Das letzte Loch ist der Mund“, ein Kunstfilm zur Sprachstruktur der Lüge im Strafvollzug, wurde im Jahr 2017 im Münchner Lenbachhaus uraufgeführt.
Dietls Filme werden unter anderem im „Haus der Kulturen der Welt“ in Berlin, bei den „Internationalen Kurzfilmtagen“ in Oberhausen und der „dokumenta-Halle“ in Kassel gezeigt.
Zudem erhielten die beiden weitere gemeinsame Preise, wie den 1. Preis für junge, zeitgenössische Kunst des Kunstvereins „AK68“ von Wasserburg am Inn.

Impulse für die Kunst 
auch durch Kinder und Jugendliche

Impulse für ihre Kunst holen sich die beiden sehr gerne auch im Miteinander mit Kindern und Jugendlichen. In den Jahren 2014 und 2016 erarbeiteten sie mit über 70 Schülern des Ignaz-Günther-Gymnasiums und weiteren 25 Kindern der Prinzregentenschule mehrere Kunstaktionen im Rahmen des Projekts „Schule trifft Kunst“.
Besonders öffentlichkeitswirksam war das pädagogisches Kunstprojekt von Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl im Rahmen des Rosenheimer Stadtjubiläums im Jahr 2014. Zentrales Thema war dabei die spielerische Auseinandersetzung der Schüler mit dem allgegenwärtigen Leistungs- und Konsumdruck.
Der Kulturförderpreis der Stadt Rosenheim ist mit 5000 Euro dotiert. Bei der Überreichung der Auszeichnung an das Künstlerpaar erzählte Daniel Artmann auch, dass Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl im Sommer 2023 bei der Ausstellung „separat waschen – Textile Reflexionen zur Gegenwart“ in der Städtischen Galerie Rosenheim mit zu erleben sind.
Musikalisch umrahmt wurde die Verleihung höchst professionell von dem Streicherensemble des Ignaz-Günther-Gymnasiums. Nach dem offiziellen Teil bestand noch Gelegenheit, bei geselligem Miteinander mit den Künstlern selbst ins Gespräch zu kommen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Stephanie Müller macht auch Musik mit der Band „Beißpony“. Hier ein Musikvideo auf Youtube:

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