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Beim Thema „Wasserstoff“ am Ball bleiben

zeigt von links: Daniel Jakob (TIWAG-Tiroler Wasserkraft), Anton Wallner (LAG Mangfalltal-Inntal), Marvin Krüger (Wenger Engineering), Daniel Mair (LAG Chiemgauer Seenplatte), Georg Dettendorfer (Johann Dettendorfer Spedition), Heiko Peckmann (INNergie), Hubert Aiwanger (Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie), Andreas März (Oberbürgermeister Stadt Rosenheim), Michaela Kaniber (Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Thomas Eberl (Eberl Internationale Spedition), Otto Lederer (Landrat Landkreis Rosenheim), Dr. Götz Brühl (Stadtwerke Rosenheim), Peter Heßner (Wirtschaftsförderung Landkreis Rosenheim), Christoph Kellner (Wirtschaftsförderung Landkreis Traunstein). Foto: Landratsamt Rosenheim

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. Juli 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Über 80 Teilnehmer, darunter auch der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger sowie die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber, nahmen bei der Abschlussveranstaltung zur Wasserstoff-Machbarkeitsstudie Inntal-Rosenheim-Traunstein im Landratsamt Rosenheim teil. Fazit: Kurzfristig ist ein Wasserstoff-Hochlauf in der Region Inntal-Rosenheim-Traunstein nicht umsetzbar, aber „wir bleiben am Ball“.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte der Rosenheimer Landrat Otto Lederer, auch stellvertretend für die Stadt Rosenheim, dem Landkreis Traunstein sowie dem Tiroler Inntal die große zukünftige Bedeutung des Energieträgers Wasserstoff heraus, welcher „als Energiespeicher Angebot und Nachfrage ausgleichen, der Industrie als Grundstoff zur Verfügung stehen und in Brennstoffzellen die Mobilität befördern kann“.
In seinem anschließenden Eingangsstatement betonte auch Staatsminister Hubert Aiwanger die besondere Rolle eines CO2-frei erzeugten grünen Wasserstoffs für die Energie- und Mobilitätswende und zur Erreichung der bayerischen Klimaziele. Staatsministerin Michaela Kaniber freute es sehr, dass die Wasserstoff-Machbarkeitsstudie mit 60.000 Euro LEADER-Mitteln aus dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium erarbeitet wurde.

Nachdem der Auftraggeber der Studie, Georg Dettendorfer von der gleichnamigen Spedition Dettendorfer aus Nußdorf am Inn, seine Beweggründe für die Initiierung der H2-Studie aufgezeigt hatte, stellte Tim-Luca Knaack, Projektingenieur vom Auftragnehmer Wenger Engineering, die Ergebnisse der Studie vor. Demnach bestünden große Absatzpotenziale in den Bereichen Mobilität und Wärme, für Strom mit die besten Bedingungen für Photovoltaik in Deutschland sowie ein großer Wille zum Wandel.

Grenzwertige Wirtschaftlichkeit beim Einsatz von Wasserstoff

Als Hürden wurden unter anderen eine grenzwertige Wirtschaftlichkeit beim Einsatz von Wasserstoff, ein zu langsamer Ausbau erneuerbarer Energien, eine hohe Netzauslastung und lange Genehmigungsdauern genannt. Risiken würden sich allen voran in einer extremen Abhängigkeit von den Strompreisen und einer fehlenden Planungssicherheit auf Grund Unsicherheiten in der Gesetzgebung widerspiegeln. Bemerkenswert war die rege Teilnahme an der Studie, in dem Experteninterviews mit 45 aussichtsreichen Akteuren bzw. Unternehmen zum Thema Wasserstoff geführt wurden. In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurden gewisse aus den Hürden abgeleitete Forderungen an die Politik unter der Teilnahme von Staatsminister Hubert Aiwanger, Geschäftsführer Dr. Götz Brühl von den Stadtwerken Rosenheim, Präsident Professor Heinrich Köster von der Technischen Hoch- schule Rosenheim sowie Geschäftsführer Thomas Eberl von der Spedition Eberl diskutiert. Dabei wurde auch auf die benötigten Fachkräfte im Wasserstoffsektor und auf eine notwendige Erhöhung der Wirkung von Förderungsinstrumenten hingewiesen. Zahlreiche Fragen und H2-Praxisbeispiele im Transportbereich aus dem Auditorium rundeten die erkenntnisreiche Podiumsdiskussion ab.

Auch wenn in der untersuchten Region Inntal-Rosenheim-Traunstein ein kurzfristiger Wasserstoff- Hochlauf der Pioniere als Start zwar möglich wäre, aber auf Grund der wirtschaftlichen Lage sowie den bestehenden Hürden und Risiken derzeit nicht umsetzbar ist, bleibt Georg Dettendorfer optimistisch: „Wir werden beim Thema Wasserstoff am Ball bleiben, indem wir die Entwicklung des Marktes und der Gesetzgebung beobachten und uns weiterhin innerhalb des Steuerkreises der Studie entsprechend austauschen, um dann gegebenenfalls H2-Projekte in der Zukunft starten zu können“.

Die Wasserstoffstudie steht ab sofort als Download hier zur Verfügung.

Die Projektpartner der H2-Studie sind neben der Johann Dettendorfer Spedition die/der ezro Energiezukunft/Landkreis Rosenheim, Chiemgau GmbH Wirtschaftsförderung/Landkreis Traunstein, Stadtwerke Rosenheim, INNergie Rosenheim, Eberl Internationale Spedition Nußdorf bei Traunstein, TI-
WAG-Tiroler Wasserkraft AG Innsbruck und die LEADER-Aktionsgruppen (LAG) Mangfalltal-Inntal und Chiemgauer Seenplatte.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim, zeigt von links: Daniel Jakob (TIWAG-Tiroler Wasserkraft), Anton Wallner (LAG Mangfalltal-Inntal), Marvin Krüger (Wenger Engineering), Daniel Mair (LAG Chiemgauer Seenplatte), Georg Dettendorfer (Johann Dettendorfer Spedition), Heiko Peckmann (INNergie), Hubert Aiwanger (Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie), Andreas März (Oberbürgermeister Stadt Rosenheim), Michaela Kaniber (Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Thomas Eberl (Eberl Internationale Spedition), Otto Lederer (Landrat Landkreis Rosenheim), Dr. Götz Brühl (Stadtwerke Rosenheim), Peter Heßner (Wirtschaftsförderung Landkreis Rosenheim), Christoph Kellner (Wirtschaftsförderung Landkreis Traunstein).

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