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BN gegen Neubau der Kampenwandbahn

Blick auf Gondel der Kampenwandbahn

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

2. Juni 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Landkreis Rosenheim – Neben dem Gastvortrag „Klimaschutz durch Humusaufbau“ war auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Rosenheim des BUND Naturschutz (BN) vor allem ein Thema interessant: Die Mitglieder des BN lehnten den geplanten Neubau der Kampenwandbahn ab. Nun sollen rechtliche Schritte geklärt werden.

„Noch mehr Menschen auf der Kampenwand schaffen noch mehr Probleme!“ befürchteten zahlreiche BN-Mitglieder. Die neue Bahn wäre in der Lage, in der gleichen Zeit mehr als dreimal so viele Menschen auf die Kampenwand zu transportieren. Gerade an Wochenenden und Feiertagen erwarten sie daher eine zunehmende Überlastung des Kampenwandgebiets. Sollte eine neue Bahn den Transport von Mountainbikes auf den Berg ermöglichen, befürchtet man vermehrt Konflikte zwischen Wanderern und abfahrtsorientierten Radlern.

Kampenwand soll keine
Downhillpiste werden

Eine Kampenwand als Downhillpiste sei unter allen Umständen zu vermeiden. Sorgen bereiteten den Anwesenden auch die vielen zukünftigen nächtlichen Sonderfahrten, weil damit der Wunsch nach mehr Party- und Eventveranstaltungen auf der Sonnenalm dokumentiert werde. Gleichzeitig sei der Verkehr zum Parkplatz an der Talstation problematisch. „Die Gäste reisen fast alle mit dem PKW an“, stellten die anwesenden Mitglieder der BI „Rettet die Kampenwand“ fest, welche häufig auch dem BN angehören. Sie befürchteten eine weiter steigende Verkehrsflut durch den Ort Aschau. Darüber hinaus sorgten sie sich um den Schutzwald an den Hängen der Kampenwand. In der Bauphase müssten Teile des Schutzwaldes an steilen Hängen gefällt werden: „Mit völlig ungeklärten Folgen, insbesondere bei den zunehmenden Starkregenereignissen!“, so die BI-Mitglieder weiter. Dass die Mitglieder des BUND Naturschutz ähnliche Bedenken haben, zeigte die abschließende Abstimmung: Alle Stimmberechtigten votierten geschlossen für die juristische Überprüfung des Sachverhalts durch einen eigenen Rechtsanwalt.

Klimaschutz durch
Humusaufbau

Was der Humusgehalt unserer Böden mit dem Klimaschutz zu tun hat, erklärte Referent Dr. Martin Wiesmeier vom Lehrstuhl für Bodenkunde der TUM Weihenstephan. Wiesmeier ist darüber hinaus an der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising tätig und somit in Theorie und Praxis zuhause.
Er erläuterte, dass Humus zu mehr als der Hälfte aus Kohlenstoff bestehe. Die Böden seien daher die größten Kohlenstoffspeicher der Erde und entsprechend wichtig für den Klimaschutz. Bei der Pariser Klimakonferenz 2015 wurde die Idee propagiert, durch globale Erhöhung der Humusmenge um 4 Promille pro Jahr sämtliche menschengemachten Treibhausgas-Emissionen zu kompensieren.
Dr. Wiesmeier stellte fest, dass dieses Ziel in Bayern kaum zu erreichen sei, betonte aber: „Geeignete Maßnahmen zur Humusvermehrung sind ein wichtiges Puzzlestück zur Bekämpfung des Klimawandels.“ Neben der Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit hätten sie zum Teil noch weitere positive Wirkungen z. B. auf Mikroklima und Biodiversität. Die vielen Fragen der Zuhörer am Ende seines Vortrags zeigten das große Interesse am Thema Humus als lebensnotwendigen Bestandteil unserer Böden.
(Quelle: Pressemitteilung Bund Naturschutz KG Rosenheim / Beitragsbild: Rainer Auer)

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