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Bouldern gegen die Psyche?

Bouldern gegen Depressionen. Es werden wieder Studienteilnehmer gesucht. Foto: Copyright Miriam Mayer

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. Januar 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

München – Die Wirkungen von Bouldersport auf die psychische Gesundheit möchte ein Team von Masteranden um Dr. Katharina Goßmann am Lehrstuhl für klinische und biologische Psychologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt herausfinden (wir berichteten) Für eine wissenschaftliche Studie gemeinsam mit der lokalen Initiative „Bouldern gegen Depression“ werden ab Februar 2024  erneut Teilnehmer gesucht.

Laut Auswertungen der Techniker Krankenkasse machten alleine im ersten Halbjahr 2023 Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen den zweithöchsten Anteil der Fehltage aus – mit durchschnittlich 1,74 Fehltage pro versicherte Erwerbsperson.
Auch die DAK meldet bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen einen Anstieg der Fallzahlen um 53 Prozent.
Verschärft wird die Lage zudem durch lange Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz. In Bayern warten Betroffene laut dem Ärzteblatt durchschnittlich 97 Tage, also mehr als drei Monate, bis sie eine psychotherapeutische Intervention beginnen können.

Dieser prekären Lage möchten sich zwei Klettertrainerinnen aus Weyarn und Frasdorf annehmen. Larissa Kranisch und Sabrina Höflinger bieten an fünf Standorten in Südostbayern manualisierte Boulderkurse für Menschen mit Belastungsstörungen, wie beispielsweise Burnout oder Depression, an. Das Angebot kombiniert Bouldern und Klettern mit Elementen der Achtsamkeitslehre und Entspannungsverfahren. Die Boulderkurse sind kein Ersatz für eine Therapie, sondern können präventiv oder begleitend und stabilisierend in Anspruch genommen werden. Die Kurse basieren auf der wissenschaftlichen Studie „Klettern und Stimmung“ des Uniklinikums Erlangen, die die Wirkung der Boulderkurse als ebenso effektiv wie die Kognitive Verhaltenstherapie einstufte.

Masteranden rund um Dr. Katharina Goßmann der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt möchten diesen Kenntnisstand mit einer weiteren wissenschaftlichen Studie vertiefen.
Daher haben sich Kranisch und Höflinger für eine Kooperation entschlossen und ihre Kurse dafür geöffnet.
„Je mehr wissenschaftliche Erkenntnisse wir über die Wirkung der manualisierten Boulderkurse sammeln, umso mehr Menschen können wir diese innovative Maßnahme bei Burnout oder Depression zugänglich machen“ erklärt Höflinger. Und Kranisch ergänzt: „Das Ziel wäre, dass die Kurse zumindest präventiv und anteilig von den Krankenkassen übernommen werden und wir durch Prävention dabei helfen, emotionale Schieflagen zu vermeiden oder abzumildern.“

Informationsabende in Weyarn oder München-West

Interessierte können unverbindlich und kostenlos zu Informationsabenden an den Standorten Weyarn oder München-West kommen.
Studienteilnehmer:innen, die am Boulderkurs und der wissenschaftlichen Erhebung teilnehmen, können sich über eine persönliche Auswertung, eine anteilige Gutschrift der Kursgebühr und einen Bergzeit-Gutschein freuen.
Informationen zu den Terminen und die Anmeldung ist unter www.kletternundtherapie.de möglich.
(Quelle: Pressemitteilung Kletternundtherapie.de / Beitragsbild: Copyright Miriam Mayer)

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