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Bürgerforum Inntal zur Blockabfertigung

Autos hintereinander

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

19. Mai 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Brannenburg / Landkreis Rosenheim – Die LKW-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn am Grenzübergang Kiefersfelden sorgt immer wieder für extreme Staus – auch auf der A8 in Richtung Salzburg. Hier eine Stellungnahme des Bürgerforum Inntal dazu.

Eine Beseitigung der Verkehrsprobleme im Inntal und der Region Rosenheim kann nach Meinung des Bürgerforum nur gemeinsam, also zusammen mit allen betroffenen Gemeinden, Landkreis Rosenheim, dem Land Bayern, Bundesverkehrsministerium und dem Land Österreich / Tirol erreicht werden.
„Die erste Zielsetzung muss es sein, so schnell wie möglich mehr Güter auf die Schiene zu bringen“, so das Bürgerforum. Dies sei sofort möglich: „Hierzu brauche es weder ein 3. und 4. Gleis als Hochleistungsstrecke, noch
einen fertiggestellten Brenner-Basistunnel.“
Aktuell würden auf der Bestandsstrecke Rosenheim-Kufstein 160 bis 180 Züge täglich verkehren. Die derzeitige Kapazität bei guter Betriebsqualität liege bei 284 Zügen, mit ECTS Signaltechnik seien bis zu 392 Züge möglich (Quelle: Vieregg & Rössler Studien 2019 und 2022).
„Um jährlich 400.000 Lkw´s zusätzlich auf die Schiene zu bekommen, sind selbst bei kurzen Zügen maximal 32 Züge pro Tag mehr notwendig“, ist das Bürgerforum Inntal überzeugt.

Damit eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene erreicht wird, sind nach Meinung des Bürgerforums erforderlich:
– die Einführung einer grenzübergreifenden Korridormaut
– die Abschaffung des Dieselprivilegs in Österreich
– die Einführung eines grenzübergreifenden LKW-Dosierungssystems
– Ausbau und bessere Anbindung der DB Güterterminals München-Riem und Regensburg. Große Teile dieser Maßnahmen seien im Transitgipfel 25.07.2019 zwischen Österreich/Tirol und Deutschland/Bayern vereinbart worden
– die Entwicklung und Realisierung einer Alpentransitbörse

Gemeinsames Vorgehen aller
betroffenen Gemeinden gefordert

Um dem Umwege- und Ausweichverkehr von der A8 und A 93, der sowohl bei Blockabfertigung als auch bei starkem Reiseverkehr entsteht, zu begegnen, sei ein gemeinsames Vorgehen aller betroffenen Gemeinden erforderlich. „Die von den Gemeinden Nußdorf und Neubeuern in Auftrag gegebenen Gutachten sollten daher erweitert werden“, so das Bürgerforum Inntal.  Weiterhin sei die Errichtung von frequenzgesteuerten Ampelanlagen an autobahnnahen Verkehrsknoten zu prüfen, um den Ausweichverkehr drastisch zu reduzieren.
Darüber hinaus fordert das Bürgerforum Inntal „eine Verkehrspolitik, bei der an Stelle von unbegrenzter Mobilität für den alpenquerenden Güter- und Personenverkehr der Schutz von Mensch und Natur im Vordergrund steht“.
(Quelle: Pressemitteilung Bürgerforum Inntal / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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