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Das Einmaleins des Schuhplattelns

Vier Männer vor dem Lokschuppen beim Schuplatteln

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Juli 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Der traditionelle Blasmusikabend ist einer der Höhepunkte beim Rosenheimer Herbstfest, dann da treten die Burschen zu einem gemeinsamen Plattler an. Doch ohne Übung geht  das nicht, und darum bietet der Trachtenverein „D `Innviertler Rosenheim“ derzeit einen Grundkurs im Schuhplatteln an. Innpuls.me hat bei der ersten Stunde im Rosenheimer Lokschuppen vorbeigeschaut. 

Drei Männer beim Schuhplatteln

Eins. Zwei. Eins. Zwei. Hände in die Höhe. Rechter Fuß nach hinten. Mit der Hand wird auf die Schuhsohle geschlagen. Das ist der erste Schritt hin zu einem gekonnten Plattler. Hört sich leicht an, ist es aber nicht, wie sich bei dem Plattlerkurs schnell zeigte. Schon nach kurzer Zeit kamen die ersten gstandenen Mannsbilder ganz schön aus der Puste und auch immer wieder einmal aus dem Takt. 
Mit einer Stunde Anleitung ist es da nicht getan, weiß Thomas Hörl. „Für das Platteln braucht man Körper- und Rhythmus-Gefühl“, erklärt der 60-jährige Samerberger. Außerdem bedarf es dann auch noch viel Übung, bis die Schritt und Schlag-Folgen richtig sitzen. „Auch wenn ein Plattler dann vielleicht für einen Laien ganz gut aussieht, muss er noch lange nicht perfekt sein. Die Feinheiten fallen nur den Profis auf“, erläutert er.
Die meisten Burschen, die sich für den Plattlerkurs angemeldet haben, sind dem Kinder- und Jugendalter längst entwachsen und damit quasi Späteinsteiger in diese typisch bayerische Materie. Thomas Hörl weiß auch warum: „Das ist jetzt die Generation, bei der das Platteln in der Jugendzeit eher als uncool betrachtet wurde.“ 

Thomas Höhrl erklärt die erste Schlagfolge.

Auch bei Thomas Hörl war das der Fall. Als er dann vor einigen Jahren den gemeinsamen Platter beim Blasmusikabend nur als Zuschauer mitverfolgen konnte, stand für ihn fest, das muss sich dringend ändern. „Mit einmal Üben kann man es sicher noch nicht. Aber von Mal zu Mal wird es dann besser“, weiß der Samerberger aus Erfahrung.
Gelehrt wird bei dem Plattlerkurs des Trachtenvereins „D `Innviertler Rosenheim“ an vier Abenden die Amboss-Polka. Denn diese steht dann auch beim gemeinsamen Platteln im Flötzinger Bierzelt auf dem Programm.
(Quelle: Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Auch die Jugend hat sich beim Schuplatteln geübt

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