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Die Gründerväter der Rosenheimer Faschingsgilde

Paul Hohmann, Manfred Kröger und Werner Zimmermann von der Rosenheimer Faschingsgilde sitzen zusammen an einem Tisch mit Erinnerungsfotos auf dem Tisch

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. Januar 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – Die Rosenheimer Faschingsgilde feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen. Die drei ältesten im Bunde sind Paul Hohmann, Manfred Kröger und Werner Zimmermann, Gründungspräsident der Faschingsgilde Rosenheim (Unser Beitragsbild von links). Die drei Gründerväter erinnern sich noch gut an die ersten Anfänge der Faschingsgilde.

Der älteste im Bunde ist Paul Hohmann, der sich mit seinen 92 Jahren immer noch gerne an die gute alte Zeit zurückerinnert. „Ja es war immer schon sehr viel Arbeit, der Fasching und die ganze Organisation rund um die Bälle“ sagt Paul, der damals der Leiter des städtischen Bauhofs, beim THW und erster Vizepräsident der Faschingsgilde war.
Erster Präsident der Faschingsgilde war Werner Zimmermann vom BRK, der in den späteren Jahren dann Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbandes wurde. Seine damalige Aufgabe als Präsident bestand hauptsächlich darin, Sponsoren zu finden, die Auftritte und Bälle in Rosenheim zu organisierten und vor allem das Budget gut zu verwalten, damit der Verein auch wirklich nicht mehr in Schieflage gerät. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die Faschingsgilde Rosenheim in den Wirtschaftlichen Verband aufgenommen wurde. Der heute 85-jährige Manfred Kröger, der damals beim THW arbeitete, war fester Bestandteil des Organisationsteams und ebenso für die Durchführungen der Veranstaltungen zuständig.

Koordination der Sitzplätze waren ein Tetris-Spiel

Da wo viel organisiert und gefeiert wird, passieren natürlich auch lustige Dinge, die mir die drei gerne erzählt haben.
„Wir haben damals den Stadt- und Landball in der heutigen Auerbräu Festhalle abgehalten, der Kartenvorverkauf fand immer persönlich in der Geschäftsstelle des Wirtschaftlichen Verbandes statt“, erzählt Werner Zimmermann. „Und da war es dann wirklich schwierig, die Sitzplätze richtig zu koordinieren. Man konnte ja nicht einen Oberbürgermeister in die letzte Reihe setzten, oder einen der Hauptsponsoren falsch plazieren. Da war das dann immer ein richtiges Tetris Spiel, alles richtig zu machen. Ich bin dann am Vormittag in die Halle gegangen und habe bei machen Tischen ein oder zwei Stühle dazu gestellt, bei anderen wiederum einen weggenommen. Zufrieden mit meiner Einteilung bin ich dann kurz heimgefahren, um mich für den Abend herzurichten. Als ich wiederkam, waren alle Stühle wieder zurückgeschoben. Was für ein Dilemma. Da dachten die Bedienungen wohl, wir hätten einen Fehler gemacht. Ab diesem Zeitpunkt haben wir dann eine Chefbedienung für unsere Bälle auserkoren und das mit den Platzreservierungen gut in den Griff bekommen.“

Schneeberge sorgten für eine lange Ballnacht

Eine weitere witzige Geschichte erzählt uns Paul: „Beim Stadt- und Landball in der Inntalhalle hat es einmal richtig viel geschneit, und als wir mit unseren Auftritten fertig waren, mussten wir feststellen, dass wir tatsächlich eingeschneit waren. Bestimmt ein halber Meter Schnee versperrte den Ausgang und wir hatten alle Hände voll zu tun, den Heimweg der Besucher zu sichern. Die Ballgäste haben sich drüber eher gefreut, denn die Ballnacht wurde einfach verlängert, bis der Schneeräumdienst seine Arbeit erledigt hatte.“

Brand auf dem Faschingswagen

Eine weitere witzige Geschichte erzählt uns Manfred. „Beim allerersten stattfindenden Faschingszug durch Rosenheim, der damals in der Kastenau losging und in die Innenstadt zog, gab es einen kuriosen Vorfall. Wir standen auf einem Wagen und machten richtig Krach, indem wir Luftballons aufbliesen und sie explodieren ließen. Auf Höhe der damaligen Stadtgärtnerei in der Innsbrucker Straße passierte es dann: Ein kleines Feuer brach auf dem Wagen aus. Der Traktorfahrer des Wagens geriet so in Panik, dass er kurzerhand den Wagen abhing, das Weite suchte und uns einfach uns selbst überließ. Da standen wir also mit unserem Festwagen ohne Zugmaschine und überlegten, wie wir nun weiterkommen würden. Der Brand war ja inzwischen gelöscht also schoben wir ihn von Hand. Später jedoch, erbarmte sich der Fahrer dann uns koppelte uns glücklicherweise wieder an.“

Faschingsgilde Rosenheim heute

Dank dieser drei äußert engagierten Gründungsväter, steht die Faschingsgilde Rosenheim im Wirtschaftlichen Verband e.V. auch noch nach 50 Jahren top da. Immer das Ziel in Augen, die Faschingskultur in Rosenheim aufrecht zu erhalten und den Rosenheimer Narren und Närrinnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Wir wollten gerne wissen, wie sie heute die Faschingsgilde sehen und was sie sich für die Zukunft wünschen: „Wir sind sehr zufrieden mit den heutigen Akteuren der Faschingsgilde Rosenheim und sind dem Fasching auch weiterhin sehr verbunden. Auch wenn wir aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auf den Bällen sind, freuen wir uns bei den vielen anderen öffentlichen Veranstaltungen dabei zu sein. Das heutige Präsidium und die komplette Gilde zeigen viel Engagement und lassen sich auch immer wieder Neues einfallen. Für die Zukunft würden wir uns wünschen, daß die Faschingsgilde wieder mehr bei den in Rosenheim ansässigen Firmen mit Auftritten zu sehen ist. Ganz nach dem Motto: Miteinand – Hand in Hand!“
(Quelle: Artikel Evi Gröning / Beitragsbild: Evi Gröning)

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