Oberaudorf / Landkreis Rosenheim – Die Erbschaftssteuer bewegt die Gemüter. Das zeigte sich jüngst bei einer Veranstaltung des Rosenheimer Kreisverbands der Freien Wähler im Gasthaus Ochsenwirt in Oberaudorf. Rund 60 Besucher folgen den Ausführungen von Birgit Eibl, Fachanwältin für Familien- und Erbrecht, außerdem FW-Kreisrätin und zweite Bürgermeisterin.
Berichteten und diskutierten über die Erbschaftssteuer (vonvon links): MdL Nik Kraus, Kreisrat Martin Rosenberger (MB), Kreisrat Sepp Lausch, Rechtsanwältin Birgit Eibl, Bezirksrat Sepp Hofer, Gemeinderat Stephan Bruhn. Foto: Freie Wähler
Seit 1. Januar 2023 werden Grundstücke und Gebäude nach dem Verkehrswert bewertet, was dazu führe, das in Südbayern die Freibeträge bei weitem nicht mehr ausreichen, so Birgit Eibl. Das könne dazu führen, das das kleine Häuschen der Oma mit 500 Quadratmeter Garten nicht mehr an die Nachkommen vererbt werden könne, da die hohe Erbschaftssteuer vom Erben oft nicht aufgebracht werden könnten, so die Anwältin. Besonders bitter sei aber, dass der größte Teil der Erbschaftsteuer über den Länderfinanzausgleich in den Norden und Osten der Republik abfließe. In diesen Regionen sind auf Grund niedriger Bodenpreise aber die Freibeträge ausreichend .
Abschaffung der Erbschaftssteuer
als langfristiges Ziel
“Kurzfristiges Ziel der FW sei, die Freibeträge je nach Region passend zu gestalten, langfristiges Ziel müsse die Abschaffung der Erbschaftsteuer sein, so wie es die FW bei den Straßenausbaubeiträgen auch geschafft haben!“ meinte die engagierte Anwältin zum Schluss ihres Vortrages.
Anschließend entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum, das zahlreiche Fragen zum Thema stellte, die zum Teil auch der Gutachter und Gemeinderat Stephan Bruhn beantworten konnte. Kreisrat Sepp Lausch aus Großkarolinenfeld sprach bei seinem Schlusswort noch die Tatsache an, das ab einen Besitz von 300 Wohneinheiten aufwärts steuerfrei vererbt werden dürfe. Dies bezeichnete Lausch als grobe Ungerechtigkeit, die Superreiche extrem bevorzuge und nur auf den Einfluss von Lobbyisten auf die jeweiligen Regierungsparteien in Berlin zurückzuführen sei.
(Quelle: Pressemitteilung Freie Wähler Kreisverband Rosenheim / Beitragsbild, Foto: Freie Wähler Rosenheim, zeigt von links: MdL Nik Kraus, Kreisrat Martin Rosenberger (MB), Kreisrat Sepp Lausch, Rechtsanwältin Birgit Eibl, Bezirksrat Sepp Hofer, Gemeinderat Stephan Bruhn.)
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