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Erzieher dringend gesucht

Viele junge Menschen hören einem Vortrag zu

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. Oktober 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Irschenberg / Landkreis Miesbach Der Fachkräftemangel macht sich auch im Caritas Kinderdorf Irschenberg bemerkbar. Darum wurde dort jetzt eine Initiative gestartet. Unter dem Motto „Wir gestalten Lebensperspektiven mit jungen Menschen“ lud das Caritas Kinderdorf Irschenberg Studierende der Fachakademien für Sozialpädagogik aus München, Mühldorf, Traunstein, Rosenheim und Miesbach zu einer Fachtagung über die Vielfalt der stationären Kinder- und Jugendhilfe ein.

Zielsetzung der Veranstaltung war es, proaktiv zu handeln, um dem Fachkräftemangel entschieden entgegenzuwirken. Den Auftakt machte Professor Dr. Herman Sollfank, Caritasdirektor der Erzdiözese München und Freising. Der langjährige Präsident der Stiftungshochschule für Soziale Arbeit in München und Professor für Sozialpädagogik referierte in seinem Fachvortrag über die Entwicklungsgeschichte und die Bedeutung der Kinder- und Jugendhilfe für die Gesellschaft sowie die Rolle, die der Caritasverband dabei einnimmt.

Rundgang durch das
Kinderdorf am Irschenberg

Im Anschluss wurden den Teilnehmern und deren Lehrkräften bei einem Rundgang die Gruppenhäuser und die pädagogische Arbeit im Kinderdorf vorgestellt. Die Führung übernahmen pädagogische Fachkräfte, die in den Kinderdorffamilien arbeiten und so einen persönlichen Einblick in ihren Arbeitsalltag geben konnten. In fachlich geleiteten Gruppenarbeiten wurde auf spezielle Arbeitsfelder der stationären Kinder- und Jugendhilfe eingegangen. Dabei durften sich die Gäste für jeweils zwei Workshops entscheiden. Zur Auswahl standen verschiedene Themenkomplexen, wie die Situation der anvertrauten Mädchen und Buben, Bindungsverhalten von Kindern, die neue Autorität live, Erlebnispädagogik, Elternarbeit, Prävention von sexueller Gewalt sowie Jugendamt und Hilfeplanung.
Auf besonders großes Interesse stieß dabei der Workshop „Was haben die Kinder, die bei uns leben erlebt und wie gehen wir damit um“, für den sich 50 Schüler der Fachakademien angemeldet hatten.

Die Erzieherausbildung in Bayern wird in einer Fachakademie für Sozialpädagogik absolviert und dauert in der Regel drei Jahre. Ein 12-monatiges Anerkennungsjahr schließt sich einer zweijährigen schulischen Ausbildung an. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Berufspraktikums dürfen sich die Absolventen staatlich anerkannte Erzieherin bzw. staatlich anerkannter Erzieher nennen und als Fachkraft in sozialpädagogischen Einrichtungen arbeiten.

Klischees einer
unpersönlichen Heimerziehung

Ein Großteil der jungen Erziehungskräfte entschließt sich im Anschluss für die Arbeit in einem Kindergarten, einer Krippe oder in der Schulbetreuung in der Nähe des Wohnorts. „Diese Einrichtungen sind ihnen oftmals persönlich bekannt und daher die naheliegende Wahl“, weiß Bereichsleiter Geralf Fuhr aus dem Caritas Kinderdorf: „Dass es für Absolventen auch die Möglichkeit gibt, in einer Jugendhilfeeinrichtung zu arbeiten, haben manche nicht unbedingt auf dem Schirm.“
Auch die manchmal noch vorherrschenden Klischees einer unpersönlichen
Heimerziehung wollten die Verantwortlichen an diesem Tag korrigieren. Ob es ihnen mit der Veranstaltung gelungen ist, die pädagogische Nachwuchskräfte von der Attraktivität eines Arbeitsplatzes im Caritas Kinderdorf zu überzeugen, wird die nahe Zukunft zeigen.
(Quelle: Pressemitteilung Caritas Kinderdorf Irschenberg / Beitragsbild: Florian Lintz, www.bfl-relations.de)

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