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Exponate im Rampenlicht: Teil 3

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

23. Januar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Im Städtischen Museum Rosenheim hat jedes der gut 4000 Museumsstücke seine Geschichte. Längst ist noch nicht alles erzählt. Die Serie „Exponate im Rampenlicht“ beleuchtet einzelne Ausstellungsstücke aus einem neuen Blickwinkel.

Bühne frei für die Lavabo-Schüssel!

Auf den ersten Blick sieht die Keramikschüssel unscheinbar aus. Eines fällt aber auf, die beiden Henkel sind nach innen ausgerichtet. Aus heutiger Sicht ergibt das keinen Sinn. Aber in der Zeit, in der dieses Geschirr benutzt wurde, war das eine brillante Erfindung, weiß Museumsleiter Walter Leicht. „Zum Einsatz kam es nur in gehobenen Haushalten. Wurden dort Gäste bewirtet, bot man diesen darin nach der gemeinsamen Mahlzeit Wasser zum Waschen ihrer Hände an“, erklärt er.

Auch bei wohlhabenden Familien
wurde mit den Händen gegessen

Man muss wissen, erst im 18. Jahrhundert wurde Besteck Mode und dann auch erst einmal nur bei wohlhabenden Familien. Die Lavabo-Schüssel, die im Städtischen Museum Rosenheim ausgestellt ist, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war es noch in allen gesellschaftlichen Schichten üblich, mit den Händen zu essen. Der Vorteil einer Wasch-Schüssel, deren Henkel nach innen zeigen: sie konnte bequem vor sich am Bauch getragen werden. Außerdem konnte man sie seinen Gästen reichen, ohne mit deren Händen in Berührung zu kommen.

Heutzutage sind kaum noch
derartige Schüsseln erhalten

Heutzutage sind kaum noch derartige Schüsseln erhalten. Das Exponat im Städtischen Museum Rosenheim ist damit etwas Besonderes. „Darum beneiden uns viele Museen“, so Walter Leicht. Zu verdanken ist dieser „Schatz“ dem beeindruckenden Fundus an alten Keramikscherben, die 1992 beim Abbruch des Fastlingerhaus am Max-Josefs-Platz zu Tage kam. Seit dem Mittelalter floss dort der innere der beiden Stadtgräben. Dieser wurde im Lauf der Jahrhunderte mit Abfall verfüllt, darunter auch ausrangiertes und zerbrochenes Geschirr.
Der Beruf des Hafner (Töpfer) hat in Rosenheim eine lange Tradition. Der erste nachgewiesene Hafner hieß Hans Koch. 1549 wird sein Name in einem Ratsprotokoll genannt. Seine Werkstatt befand sich in der heutigen Ruedorfferstraße 2. Bis 1974 wurde dort das Hafnerhandwerk ausgeübt. Insgesamt sind 42 Rosenheimer Hafnermeister bekannt, die in 9 Werkstätten arbeiteten. Alle Werkstätten befanden sich wegen Brandgefahr außerhalb des Inneren Marktes. Interessanterweise ist in der heutigen Hafnerstraße keine entsprechende Werkstatt nachgewiesen.

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