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Festnahmen nach Schockanrufen

Mann in grauem Sako, nur Oberkörper ohne Gesicht hält in rechter Hand ein Handy

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

14. Dezember 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Südliches Oberbayern / Schwaben – In den vergangenen Tagen gab es wieder eine Vielzahl an betrügerischen Anrufen im südlichen Oberbayern. Im Rosenheim kam es dabei am gestrigen Dienstag erneut zu einer Geldübergabe von 25.000 Euro an die perfiden Betrüger. Die Kripo meldet jedoch auch einen Erfolg: In Huglfing und Mittenwald konnten zwei Geldabholer auf frischer Tat betroffen und festgenommen werden. Ein dritter wurde nach zwei erfolgreichen Geldübergaben in München, beim Absetzen im Bereich Burgau / Schwaben festgenommen. Bei den drei wurden hochwertiger Schmuck, Goldmünzen sowie Bargeld sichergestellt. Alle drei sind nun in Untersuchungshaft.

Die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, kurz KPI (Z) Oberbayern Süd, führt in zahlreichen Verfahren von Callcenterbetrug die polizeilichen Ermittlungen. Diese gestalten sich in diesem Phänomenbereich häufig schwer. Das Callcenter, von dem aus die Anrufe an die Opfer getätigt werden, befindet sich in vielen Fällen im Ausland. Betroffene Opfer, zumeist ältere Personen, melden sich zudem häufig erst verspätet bei der Polizei, so dass die Abholer samt dem übergebenen Vermögen sprichwörtlich „über alle Berge“ sind.

Über 140 Schockanrufe am
Montag und Dienstag

Am vergangenen Montag und Dienstag kam es, laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd, alleine in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Rosenheim zu über 140 solcher (gemeldeter) betrügerischen Anrufe.
Leider fiel eine ältere Frau aus dem Raum Rosenheim den Betrügern zum Opfer. Sie bekam einen Anruf, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und hierbei eine Person getötet wurde. Im Hintergrund weinte die vermeintliche Tochter und bat um Hilfe. Von den Betrügern wurde eine Kaution in Höhe von 120.000 Euro gefordert. Letztendlich übergab die Seniorin am gestrigen Dienstagnachmittag 25.000 Euro in Bargeld an den vermeintlichen „Staatsanwalt“.
Im Zuge dieser Anrufwellen meldet die KPI (Z) Oberbayern Süd aber auch drei Festnahmen von solchen Geldabholern. Nach intensiven Fahndungsmaßnahmen zusammen mit der GPI Murnau, KPI Weilheim, Kräften des Polizeipräsidiums München und in enger Absprache mit den benachbarten Kollegen aus Tirol / Österreich, konnten ein 34-jähriger und ein 21-jähriger polnischer Staatsangehöriger in Huglfing bzw. Mittenwald festgenommen werden. Ein dritter 38-jähriger Pole wurde von Kräften des Polizeipräsidiums München im Bereich Burgau / Schwaben festgenommen. Zuvor hatte er bei zwei Geldabholungen in München insgesamt 220.000 Euro erbeutet.

Alle drei konnten somit unmittelbar nach erfolgter Übergabe von Geld, Schmuck und Wertgegenständen festgenommen werden. Insgesamt wurden über 220.000 Euro Bargeld, ca. 1,5 Kilogramm Krügerrand-Goldmünzen und über 600 Gramm hochwertiger Goldschmuck sichergestellt.
Die sachleitende Staatsanwaltschaft München II stellte für alle drei Beschuldigte Haftantrag. Am heutigen Mittwoch wurden sie dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ für alle einen Untersuchungshaftbefehl. Sie wurden in Justizvollzugsanstalten überstellt.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd (Beitragsbild: Symbolfoto re)

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