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Feuerwehr zieht Bilanz nach Coronajahren

Die Geehrten bei der Feuerwehr Kammer

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

27. Juli 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Kammer / Landkreis Traunstein – Die Verantwortlichen der Feuerwehr Kammer  (Landkreis Traunstein) haben auf Grund des schönen Wetters kurzerhand das Protokoll zur Generalversammlung „über den Haufen geworfen“ und diese aus dem Saal in den Gastgarten des Gasthauses zur Post verlegt. Vorstand Sebastian Reischl freute sich, dass nun auch das Vereinsleben wieder möglich ist und die beiden Kommandanten informierten über die Geschehnisse des aktiven Dienstes in den letzten beiden Jahren. Bernhard Wolkersdorfer und Bernhard Vordermayer leisten seit 25 Jahre aktiven Dienst und erhielten dafür eine Ehrung des Freistaats Bayern.

Versammlung im Garten

„Auf Grund der Coronabeschränkungen fällt mein Bericht recht kurz aus“, so Schriftführer Georg Osenstätter und informierte darüber, dass es im ersten Quartal des letzten Jahres zu keinem einzigen Vereinstermin gekommen sei. Danach waren dann doch noch einige Termine und Veranstaltungen möglich und so konnten sich die Mitglieder an der Fronleichnamsprozession beteiligen oder am Tag der Vereine am Stadtplatz in Traunstein teilnehmen. Zudem habe der Verein die „#WirFahrenRot Tour“ des Kreisfeuerwehrverbandes unterstützt und im Zuge dessen, selbst drei gutbesuchte Infotage im Ort organisiert.
Vorstand Sebastian Reischl freute sich, dass im letzten Jahr dann noch eine Bergwanderung zur Nesslauer Alm möglich war und auch heuer wieder im August stattfinden soll. Zudem wurden heuer wieder Feuerwehrfeste durchgeführt. So war man an den Festen in Siegsdorf, Petting, Tengling und Obing mit einer Fahnenabordnung und Vereinsmitgliedern dabei. „Kommendes Jahr sind bereits sechs Einladungen für Freutsmoos, Fridolfing, Feichten, Lampoding, Ruhpolding sowie Anger eingegangen. Ich hoffe, dass wir dann etwas mehr Leute werden, denn in diesem Jahr war ich mit unserer Beteiligung nicht sehr zufrieden“, so die kritischen Worte des Vorstands.
Beim Kassenbericht konnte aber zumindest  über ein „kleines Plus“ in der Vereinskasse berichtet werden. „Es war halt nichts los und somit hatten wir weniger Ausgaben“, so seine Begründung.
„Derzeit haben wir 67 Aktive, darunter acht Frauen“, informierte Kommandant Alois Wimmer. Besonders freute es ihn, dass viele der ehrenamtlichen Helfer über eine lange Zeit der Feuerwehr treu bleiben, „im Durchschnitt sind alle Aktiven etwa 20 Jahre bei der Feuerwehr dabei“ stellte er fest. Im vergangenen Jahr war Georg Kriegenhofer mit dem Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und Jakob Vordermayer ist von der Jugend zur aktiven Mannschaft gewechselt. In diesem Jahr haben bereits zwei Gruppen das Leistungsabzeichen „Technische Hilfeleistung“ abgelegt.
Der zweite Kommandant Tobias Heigermoser informierte über das Einsatzgeschehen in der letzten Zeit. „In den beiden Coronajahren wurden wir zu 68 Einsätzen alarmiert und haben für Übungen und Einsätze insgesamt rund 2500 Stunden aufgebracht“, sagte er in seiner Zusammenfassung. Dabei waren die Aktiven auf sehr vielfältige Weise gefordert. Als Beispiele nannte Tobias Heigermoser das umgestürzte Kettenfahrzeug im Truppenübungsplatz und einige Verkehrsunfälle bei denen mitunter auch schwere Technik gefordert war, um die Personen aus den Fahrzeugen retten zu können.
Mehrmals musste man zu witterungsbedingten Einsätzen im Ortsgebiet aber auch im Stadtgebiet ausrücken und war einen Tag lang in den Gemeindebereichen Grabenstätt und Übersee nach Unwetterereignissen im Einsatz. „Das Feuer in einer Höhle in Kaltenbach war sicherlich der ungewöhnlichste Brandeinsatz der letzten Zeit“, so der zweite Kommandant und berichtete weiter über einen Gefahrguteinsatz in Aiging sowie den beiden Einsätzen auf Grund von Bombenfunden in Traunstein. Ein Einsatz für die Mitglieder des Messzugs Süd führte sogar bis ins österreichische Kössen. Dort war es zu einem Brand in einem Recyclingbetrieb für Elektroautos gekommen.

„Bei uns haben die Frauen
mittlerweile die Mehrheit“

Jugendwart Thomas Mitterer berichtete über die Nachwuchsarbeit in den letzten beiden Jahren. „Bei uns haben die Frauen mittlerweile die Mehrheit“, informierte er und freute sich, dass unter den sieben Mitgliedern der Jugendgruppe gleich vier Mädchen dabei sind.
Vera Reischl leistet seit zwanzig Jahren aktiven Dienst in der Feuerwehr und erhielt aus den Händen des Kommandanten das entsprechende „Ärmelabzeichen“ für die Uniform. Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Freistaates Bayern für ihr 25-jähriges Engagement erhielten Bernhard Wolkersdorfer und Bernhard Vordermayer aus den Händen des Kreisbrandinspektors Martin Schupfner. In seinem kurzen Grußwort freute er sich, „dass es bei euch keinen Coronaschwund zu verzeichnen gibt“.
Auf dem Programm standen auch Ehrungen:  Bernhard Wolkersdorfer (Dritter von links) und Bernhard Vordermayer (Fünfter von links) erhielten das bayerische Feuerwehrehrenzeichen in Silber für ihre 25-jährige aktive Dienstzeit. Dies überreichten Kommandant Alois Wimmer (links) und Kreisbrandinspektor Martin Schupfner (Zweiter von links). Mit auf dem Bild der 2. Kommandant Tobias Heigermoser (Vierter von links) und Traunsteins 3. Bürgermeister Josef Kaiser (rechts).
(Quelle: Artikel: Hubert Hobmaier / Beitragsbild, Foto: Hubert Hubmaier)

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