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Fiese Schockanrufe

Mann in grauem Sako, nur Oberkörper ohne Gesicht hält in rechter Hand ein Handy

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Februar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / LandkreisIn den vergangenen Wochen warnte die Polizei auch mittels Pressemitteilung vor sogenannten Schockanrufen. Am heutigen Donnerstag ist einer dieser fiesen Anrufe bei einem Rosenheimer Ehepaar eingegangen. Sie erzählen Innpuls.me, was passiert ist.

Der Schock bei der älteren Rosenheimerin sitzt auch Stunden nach dem Schockanruf noch tief. „Ich dachte, meine Tochter ist in höchster Gefahr“, erzählt sie weinend. In der Mittagszeit läutet bei ihr das Festnetz-Telefon. Sie hebt ab. Eine Frau am anderen Ende der Leitung berichtet ihr, ihre Tochter habe in München gerade einen schweren Verkehrsunfall gehabt, weil sie während der Autofahrt telefoniert habe. Eine alte Frau sei dadurch schwer verletzt worden. Der Tochter drohe Haft, wenn nicht sofort eine hohe Summe Geld überwiesen wird. Im Hintergrund meint die Rosenheimerin ihre Tochter weinen zu hören: „Aber dann erkannte ich zum Glück, dass das nicht ihre Stimme ist“

Der Ablauf bei Schockanrufen verläuft aktuell sehr oft nach diesem Muster. Die Täter setzen ihre Opfer dabei emotional so stark unter Druck, dass diese bereit sind, ihren vermeintlichen „Angehörigen“ schnellstens aus ihrer „Notlage“ zu befreien.
Das Rosenheimer Ehepaar reagierte richtig. Die Frau rief noch während des verstörenden Anrufs mittels Handy ihre Tochter an. Ihre Ehemann informierte die Polizei.

Hier noch einmal die Ratschläge der Polizei zu diesem Thema:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Auch nicht durch fingierte Schreie oder weinende Personen im Hintergrund. Bitte behalten Sie einen kühlen Kopf.
  • Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie die Anrufer (z.B. im Falle eines vermeintlichen Familienangehörigen) grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Angehörige wissen kann.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn die Anrufer (vermeintliche Angehörige/ falsche Polizisten oder Staatsanwälte) von einem Unfall, einer Notlage oder einem finanziellen Engpass berichten UND Geld fordern.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Erfragen Sie eine Rückrufnummer.
  • Nehmen Sie selbst umgehend Kontakt mit dem/den Angehörigen auf.
  • Im Zweifel legen Sie auf und rufen Sie die 110 an oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an.
    (Quelle: Beitragsbild: re)

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