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„Gebaut und Gewachsen“

Riesige Holzscheiben und davor kleine stilisierte Holzhaeuschen. An den Waenden Gemaelde.

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

10. Oktober 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Menschenleere Landschaft – bebauter Raum: Wie Menschen ihre Umgebung prägen und Naturgewalten unsere Landschaften formen thematisieren der Bildhauer Werner Pokorny und der Aiblinger Maler Andreas Legath in einer gemeinsamen Retrospektive, die noch bis 6. November 2022 in der Städtischen Galerie Rosenheim (Max-Bram-Platz 2, 83022 Rosenheim) zu sehen ist.

Blick in Ausstellung Saal 3 im Staedtischen Museum Rosenheim mit Gemaelden und Holzskulpturen

Blick in Saal 3 in der Staedtischen Galerie Rosenheim. Foto: Martin Weiand

Werner Pokorny gehört zu den renommiertesten Bildhauern Deutschlands. Seine Skulpturen finden sich in zahlreichen Städten, darunter Aachen, Berlin, Frankfurt, Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart – und nun auch für begrenzte Zeit in Rosenheim, sowohl vor als auch in der Städtischen Galerie. Das Haus als Symbol der menschlichen Zivilisation, in dem sich gesellschaftliche und individuelle Bedürfnisse bündeln, ist das zentrale Thema des Künstlers. Ausgehend von Grundformen wie Kugel oder Quadrat formt er in Kombination mit dem immer wiederkehrenden Haus durch Reduktion, Drehung und Kippung kontinuierlich neue, überraschende Perspektiven – schwankend zwischen Klarheit und Abstraktion. Schier unerschöpflich ist dabei Pokornys Gestaltungsreichtum, in den großformatigen Plastiken aus Stahl oder Holz ebenso wie im kleineren Format. Mit Freude kann das Auge der Formsprache des Objekts folgen – scharfe Kanten wechseln über zu weichen Schwüngen und ergeben im Zusammenspiel ganz ungewohnte Wahrnehmungsweisen von Haus und Häuslichkeit, innen und außen, Enge aber auch Beengt-Sein.

Andreas Legath hat sich
ganz der Landschaft verschrieben

Andreas Legath hat sich mit seiner Malerei ganz der Landschaft verschrieben. Ihn beschäftigen vor allem die menschlichen Spuren und Strukturen in der Natur – insbesondere Italiens sonnengedörrte, zerklüftete Böden vernarbt von Brandspuren und Furchen bannt er in eindringlicher Weise auf Leinwand. Seine großformatigen Bilder sind menschenleer und doch voller Bewegung – unvermittelt transportieren sie die Verletzlichkeit und Vergänglichkeit der Natur, zugleich aber auch kraftvolle Materialität. Eingearbeitetes Marmormehl und Schamott geben den Bildern krustig aufgeworfene, schrundige Oberflächen, die zugleich wie eigene, kleine Landschaften anmuten. Die feinen Kristalle im Sand reflektieren zugleich immer wieder das Licht und so erwächst zwischen der breiten Palette brauner Erdtöne strahlkräftige Lebendigkeit. Beim Betrachten seiner Kunst wird die gleißende Hitze Italiens regelrecht körperlich spürbar, fast meint man das Zirpen der Grillen zu hören.
Gerade die reduzierte motivische Themenauswahl – Haus und Gefäß bei Pokorny, gebrandmarkte Landschaft bei Legath – lassen eindringlich eine intensive, tief gründende Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Sujet erspüren und öffnen Raum für ganz individuelle Empfindungen und Assoziationen.

Führung mit Ausstellungskuratorin
Elisabeth Rechenauer 

Am Sonntag, 6. November findet um 14 Uhr gibt es die Möglichkeit zum gemeinsamen Ausstellungsrundgang mit der Kuratorin Elisabeth Rechenauer. Um Voranmeldung wird gebeten unter galerie@rosenheim.de oder Telefon 08031 / 365 1447 (3 Euro zzgl. Eintritt).
(Quelle: Pressemitteilung Städtische Galerie Rosenheim / Beitragsbild, Foto: Copyright Martin Weiand)

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