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Happinger See: Vorbescheid für Neubau einer Seegaststätte sorgt für Debatte

Blick auf das Gasthaus am Happinger See mit neuer Terrasse. Foto: Gisela Schreiner

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

14. Oktober 2025

Lesezeit: 3 Minute(n)

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Rosenheim – Die Zukunft des ehemaligen Seehotel Hubertus am Happinger See sorgt weiter für Diskussionen. Bei der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Baugenehmigungsausschusses stand nun der Vorbescheid für den geplanten Neubau einer Seegaststätte mit Fremdenzimmern auf der Tagesordnung. Doch entschieden ist damit noch nichts: Ein Quorum der Stadtratsfraktionen von Bündnis 90 / Die Grünen und der ÖDP soll dafür sorgen, dass der Beschluss in der nächsten Stadtratssitzung am 22. Oktober noch einmal auf den Tisch kommt.

Seit 1949 steht das Haus an der Seestraße 49. Ursprünglich als Gaststätte mit Badeanstalt errichtet, wurde es später unter dem Namen „Seehotel Hubertus2 bekannt und war viele Jahre eine beliebte Adresse für Rosenheimer und Touristen. Mit der Zeit verfiel das Gebäude, wurde geschlossen und schließlich als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Seit 2011 gehört das Grundstück der Stadt Rosenheim.

Nun soll das in die Jahre gekommene Haus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden – eine öffentliche Gaststätte mit bis zu 15 Fremdenzimmern. Weil der Stadt die finanziellen Mittel fehlen, ist eine Vergabe im Erbbaurecht an einen privaten Investor vorgesehen. Genau dieser Punkt sorgt bei der Bürgerinitiative Happinger See und einigen Badegästen für Unbehagen. Sie befürchten, dass der freie Zugang zur Liegewiese am See eingeschränkt werden könnte.

Vorbescheid klärt nur rechtliche Möglichkeiten

Der jetzt beschlossene Vorbescheid – er wurde mit sieben zu vier Stimmen angenommen, die Gegenstimmen kamen von den Fraktionen der Grünen und der Freien Wähler – legt zunächst nur fest, dass das Vorhaben grundsätzlich bauplanungsrechtlich zulässig wäre. Er bedeutet noch keine Baugenehmigung. Oberbürgermeister Andreas März betonte: „Da werden Ängste geschürt, die nicht berechtigt sind.“ Zudem stellte er klar, dass der vom Ausschuss genehmigte Vorbescheid keine Wirkung nach außen entfaltet: Über die nächsten Schritte werde in den zuständigen Gremien des Stadtrats entschieden.

Die Verwaltung hob in der Sitzung hervor, dass die Liegewiese auch künftig für alle zugänglich bleiben soll. „Das Gebäude wird in Richtung Norden verschoben, sodass die bestehende Liegefläche des Badesees nicht verringert wird. Die bestehende Liegewiese vor dem Gebäude soll sowohl Badegästen als auch Mietern der Fremdenzimmer für eine gemeinsame Nutzung zur Verfügung stehen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Oberbürgermeister März erklärte weiter: „Mir gefällt das, was da draußen ist richtig gut. Ich will es nur noch ein bisserl schöner machen.“

Bürgerinitiative und Studierende mit Alternativvorschlägen

Die Bürgerinitiative Happinger See hatte 2024 rund 4.300 Unterschriften gegen Abriss und Erbbaurechtslösung gesammelt. Parallel dazu entwickelten Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim elf Masterarbeiten mit alternativen Konzepten, die die bestehende Bausubstanz weitgehend erhalten und den Fokus auf Gemeinwohl legen.
Kritik kam in der Sitzung auch von Grünen-Stadtrat Franz Lukas, der sich einen kleineren Neubau wünschte, sowie von Dr. Beate Burkl (Freie Wähler), die statt Fremdenzimmern eine Jugendherberge bevorzugen würde.

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Quorum bringt Thema in den Stadtrat

Nun geht die Diskussion in die nächste Runde: Mit einem Quorum nach Artikel 32 Absatz 3 der Bayerischen Gemeindeordnung beantragen die Fraktionen von Bündnis 90 / Die Grünen und der ÖDP die Nachprüfung des Beschlusses. Damit kommt das Thema am 22. Oktober im Rosenheimer Stadtrat noch einmal auf den Tisch.

Vertreter der Bürgerinitiative und interessierte Badegäste werden die öffentliche Sitzung aufmerksam verfolgen. Es dürfte also auch dort wieder eine lebhafte Diskussion unter den Stadträten geben.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)

5 Kommentare

  1. Mal eine Frage zum Verständnis der Sprachlogik:

    Wenn „Studierende“ der Technischen Hochschule Rosenheim „elf Masterarbeiten mit alternativen Konzepten …. “

    müsste es dann einer gewissen Logik folgend am Ende des Artikels nicht auch heißen:

    „Es dürfte also auch dort wieder eine lebhafte Diskussion unter den „Stadtratenden“ geben … ???

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    • So ein unsinniger Kommentar kann auch nur von einem AfDler kommen.
      Hoffentlich wird der im März 2026 bei der Kommunalwahl kein Rosenheimer Stadtratender…

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      • Da bin ich angesichts der Wahlergebnisses das wir bei der
        Bundestagswahl im Frühjahr 2025 hatten sehr zuversichtlich.

        Gleich in mehreren Wahlbezirken respektive in mehreren Gemeindeteilen war die AfD da bereits stärkste Partei.

        Dieser Trend dürfte sich angesichts der „Leistung“ der derzeitigen Verantwortungsträger wohl eher noch verstärken.

        Und in der Sache:

        Eine vernünftige inhaltliche Kritik oder auch nur inhaltliche Auseinandersetzung zu meinem Kommentar ist Ihnen nicht eingefallen …. ?

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      • Hoffentlich schon! Jeder Platz der mit einem AfDler besetzt wird, nimmt den zerstörenden Altparteien Geld und Macht. Also – ran ans Werk!

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  2. Als am Rosenheimer Stadtgeschehen Interessierte kann ich die Kritik von R. Stier nicht nachvollziehen.

    Der Baron Boneberg schreibt hier des öfteren und zumeist ziemlich geistreiche Kommentare.

    Und er überzeugt auch in anderen Medien mit Fachwissen, Charme und einem gewissen Witz.

    Wenn es mehr solche Kommentatoren in solcher Qualität gäbe wäre das im grauen Medien-Allerlei sicherlich ein Gewinn.

    Meine Sympathie und meine Zustimmung (jedenfalls meistens) hat er.

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