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„Höhere Maut zur Unzeit“

LKW fahren auf Autobahn

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

14. November 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Bayern / Berlin – Nach langem Streit hat sich die Ampel-Koalition auf ein neues Mautänderungsgesetz geeinigt, das in zwei Wochen im Bundestag beschlossen werden soll. Demnach soll bereits Anfang 2023 die bestehende LKW-Maut steigen. Nach Meinung des Bund der Selbständigen Bayern (BDS-Bayern) kommt diese Entscheidung zur Unzeit.

Die Höhe der Maut soll sich nach dem CO2-Ausstoß richten. Hintergrund sind EU-Vorgaben sowie ein neues Wegekostengutachten. Zum 1. Januar 2024 wird dann die LKW-Maut auch auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen ausgedehnt. Durch die Maut werden die Mehreinnahmen künftig verkehrsübergreifend für die Mobilität verwendet, so auch für Schiene, Wasserstraßen und andere Verkehrsträger. “Diese drastische Ausweitung der Mautpflicht kommt zu Unzeit. Wieder einmal werden gerade Transportunternehmen und alle Unternehmen, die mit ihren Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen auf die Straße angewiesen sind, zur Kasse gebeten, um die Staatskasse zu füllen. Gerade jetzt, in Zeiten multipler Krisen, die die klein- und mittelständischen Unternehmen an den Rand der Geschäftsaufgabe bringen, werden diese noch weiter belastet,“ so Liliana Gatterer vom Bund der Selbständigen Deutschland.  Wenn der Staat glaube, mehr Geld zu benötigen, sei es dringend geboten, erst einmal die Ausgabenseite ins Auge zu fassen, „statt immer nur einfältig an Mehrbelastung der Bürger zu denken. Warum nicht Gelder durch Digitalisierung und Entbürokratisierung einsparen? In diesem Bereich werden Milliarden verschwendet, die effizienter eingesetzt werden könnten”, so Liliana Gatterer

„In der aktuellen Situation eine
absolut falsche Entscheidung“

Von der Ausdehnung der LKW-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 t seien fast 230.000 Fahrzeuge in Deutschland betroffen. Vor allem Handwerker und kleine Betriebe würden diese als Transport- und Betriebsfahrzeuge nutzen „Und somit sind es wieder die Selbständigen und das Gewerbe, die vor weiteren zusätzlichen Belastungen stehen. Und das ist in der aktuellen Situation eine absolut falsche Entscheidung.“ so Bettina Schmauder, Präsidentin des Bund der Selbständigen Baden-Württemberg
Auch die Präsidentin des BDS Bayern, Gabriel Sehorz bemängelt das Vorgehen: „Die Inflation wird durch politische Maßnahmen immer weitergetrieben. Ohne eine wirkliche Alternative wird vor allem das Handwerk wieder drangsaliert. Im Raum München und Oberbayern wird das nun die dritte Verteuerung in kurzer Zeit. Teurere Parkausweise – Dieselfahrverbot – Mautausweitung – und das alles bei Personalmangel im Handwerk. So kann es nicht weitergehen“, zeigt sich Sehorz verärgert.
(Quelle: Pressemitteilung BDS Bayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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