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Tod von junger Frau: Stand der Ermittlungen

Polizisten suchen Flussufer der Prien nach Spuren ab

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Oktober 2022

Lesezeit: 6 Minute(n)

Prien / Aschau / Landkreis Rosenheim:  Nach dem gewaltsamen Tod einer 23-jährigen Aschauerin ermittelt die Polizei mit Hochdruck. Jake und Tasche des Opfers wurden im Fluss Prien mittlerweile gefunden.   Hier ein Update zum aktuellen Stand im Wortlaut der Polizei.

Update: 10. Oktober: „Auch über das vergangene Wochenende hinweg liefen die Ermittlungen der Soko „Club“ im Falle des Tötungsdeliktes an einer jungen Frau (23) mit Hochdruck weiter. Neben Zeugenvernehmungen stehen die Auswertung digitaler Daten und weitere Absuchen nach relevanten Gegenständen derzeit im Mittelpunkt der kriminalpolizeilichen Arbeit.

Tatgeschehen
wird rekonstruiert

Auch über das Wochenende hinweg waren Ermittlerinnen und Ermittler der Soko „Club“ im Einsatz. Insbesondere die hohe Zahl zu vernehmender Personen und die Sichtung sowie Auswertung des Foto-und Videomaterials stehen dabei derzeit im Vordergrund der kriminalpolizeilichen Maßnahmen. Daneben fand mit der Operativen Fallanalyse (OFA) Bayern eine Besichtigung relevanter Örtlichkeiten in Aschau im Chiemgau statt, um das Tatgeschehen rekonstruieren zu können.

Nachdem vergangene Woche bei Absuchen an und im Fluss Prien bereits die Jacke des Opfers gefunden und eindeutig zugeordnet werden konnte, steht inzwischen fest, dass es sich bei einer im Rahmen dieser Suche gefundenen Handtasche zweifelsfrei um die des Opfers handelt. Die Leitung der Soko „Club“ bedankt sich ausdrücklich bei der Bergwacht, welche mit speziellen Suchgeräten („Recco-Detektoren“) und ehrenamtlichen Bergwachtangehörigen die Suche unterstützte. Taucher der Bayerischen Bereitschaftspolizei sind auch im Laufe des heutigen Montags wieder im Einsatz. Die Suche nach weiteren persönlichen Gegenständen und Spuren wird fortgesetzt.

Bislang überließen etwa 90 Personen der Soko „Club“ über das Medien-Upload-Portal Foto- und Videomaterial. Mehrere Hundert Gigabyte an Kameraaufnahmen aus dem Musikclub und anderen Quellen kamen hier bereits zusammen.

Rund 120 Hinweise gingen bis heute Morgen über das freigeschaltete Hinweistelefon bei der Soko „Club“ ein. Die veröffentlichte Sondernummer wird nunmehr abgeschaltet. Zeugen können sich aber natürlich unter der regulären Telefonnummer (08031) 2000 rund um die Uhr bei der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.

Zusätzlich wird die Polizei an den kommenden drei Tagen – Dienstag (11.10.2022) bis einschließlich Donnerstag (13.10.2022) jeweils von 09:00 bis 16:30 Uhr – mit einem Infomobil am Rathaus in der Kampenwandstraße in Aschau im Chiemgau persönlich ansprechbar sein. Beamte stehen dabei für allgemeine Fragen und selbstverständlich auch für Hinweise in dem Fall allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.“

Update 6. Oktober, 20.14 Uhr: „Dieser Fall hat für uns allerhöchste Priorität. Kolleginnen und Kollegen verschiedener Dienststellen arbeiten seit dem Auffinden der jungen Frau mit großem persönlichem Einsatz und allen verfügbaren Mitteln an der Klärung dieses Falles. Wir sind sehr betroffen und wollen die Umstände dieses schlimmen Todesfalles bald möglichst aufklären. Uns ist bewusst, was dieser Schicksalsschlag für Familie, Angehörige und Freunde bedeutet. Aber auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist sehr stark tangiert.
Von großer Bedeutung ist es gerade deshalb, dass wir unsere Untersuchungen und Ermittlungen mit größter Genauigkeit durchführen, die aufgrund des komplexen Falles jedoch noch geraume Zeit erfordern werden.

Polizei geht weiter von einem
Gewaltdelikt aus

Mittlerweile haben wir auch die Operative Fallanalyse (OFA) in die Untersuchungen mit eingebunden. Auf Grundlage der aktuellen Einschätzungen von Experten, insbesondere der rechtsmedizinischen Untersuchungsergebnisse, gehen wir im vorliegenden Fall von einem Gewaltdelikt aus und priorisieren diese Ermittlungsrichtung. Natürlich berücksichtigen wir aber bei unseren Ermittlungen stets auch andere denkbare Fallkonstellationen, wie beispielsweise ein Unfallgeschehen.“
Inzwischen arbeiten zeitweise bis zu 60 Ermittlerinnen und Ermittler in der Soko „Club“ bei der Kriminalpolizei Rosenheim an der Klärung des Falles. Neben Erkenntnissen, die aus den bisherigen rechtsmedizinischen und kriminaltechnischen Untersuchungen stammen, stehen personal- und zeitintensive Tätigkeiten, insbesondere im Bereich der digitalen Spuren und Vernehmungen zahlreicher Zeugen derzeit im Vordergrund.
Über das Hinweistelefon gingen bei der Soko bislang knapp 70 Hinweise ein, die im Einzelnen bewertet und überprüft werden müssen. An die 30 Personen überließen den Ermittlern inzwischen über das freigeschaltete Medien-Upload-Portal Foto- und Videomaterial. Auch hier ist eine akribische Sichtung vonnöten.
Nachdem in den vergangenen Tagen Absuchen sowohl am Boden entlang des Ufers des Flusses Prien, als auch aus der Luft mittels Drohnen und Polizeihubschrauber stattfanden, sind seit heute Taucher der Bereitschaftspolizei und die Beamten der Wassersschutzpolizei Prien am Chiemsee im Einsatz, um, den Flussbereich selbst abzusuchen.“
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: re)

Update 5. Oktober, 12.30 Uhr: Seit vergangenen Montag ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei im Fall des gewaltsamen Todes einer 23-jährigen Aschauerin, die nach dem Besuch des Musikclubs „Eiskeller“ tot in der Prien gefunden wurde.

Die Arbeit der Soko „Club“, die bei der Kriminalpolizei Rosenheim eingerichtet wurde, läuft weiter auf Hochtouren. Rund 40 Ermittlerinnen und Ermittler tragen in dem Fall Erkenntnisse zusammen, die zur Klärung führen sollen. Neben rechtsmedizinischen und kriminaltechnischen Untersuchungen und Absuchen entlang des Flusses Prien, finden derzeit zahlreiche Anhörungen und Vernehmungen möglicher Zeugen statt.

Die Soko bittet zur Klärung des Gewaltverbrechens auch die Bevölkerung um Mithilfe. Insbesondere Fotos oder Videos, welche im Musikclub „Eiskeller“ im Laufe des Sonntagabends (02.10.2022) oder frühen Montagmorgens (03.10.2022, Tag der Deutschen Einheit) gemacht wurden, sind von Interesse. Hierzu hat die Polizei in ihrem Internetangebot ab sofort ein eigenes Medien-Upload-Portal unter nachfolgendem Link freigeschaltet. Alternativ kann das Portal auch durch Abscannen des QR-Codes (siehe rechts) erreicht werden.

https://medienupload-portal02.polizei.bayern.de

Rund 30 Hinweise gingen seit dem gestrigen Dienstag über das Hinweistelefon bei der Soko ein, die nun bewertet und überprüft werden. Die Ermittler bitten auch weiterhin, dass sich unter der Rufnummer 0800-5565101 Personen melden, welche insbesondere zu folgenden Fragen Angaben machen können:

  • Wer hat die Getötete (siehe Foto) im Musikclub „Eiskeller“ gesehen oder hatte dort Kontakt mit ihr?
  • Befand sich die 23-Jährige in Begleitung oder hatte sie dort mit jemandem Kontakt?
  • Wer hat die junge Frau beim oder nach dem Verlassen des Musikclubs „Eiskeller“ oder im Laufe des Montags gesehen?
  • Wer hat insbesondere in den frühen Morgenstunden des Montags Wahrnehmungen in der Gemeinde Aschau im Chiemgau oder im Umfeld gemacht?
  • Wer kann zu folgenden Gegenständen der Getöteten Angaben machen: schwarze Umhängetasche (siehe Foto), schwarze Damenlederjacke?
    (Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: re)
die getötete 23-jährige aus Aschau im Chiemgau

Foto zeigt die getötete 23-jährige. Foto: Copyright Polizeipräsidium Oberbayern Süd.

Update 4. Oktober 17.00 Uhr: Jetzt liegt uns die Polizeimeldung des Polizeipräsidium Oberbayern Süd vor – hier im Wortlaut:

Aschau / Prien – Ein Zeuge hatte am Montagnachmittag gegen 14.30 Uhr im Priener Ortsteil Kaltenbach eine tote Person im Fluss Prien gesichtet und die Behörden verständigt. Wenig später wurde aus dem Wasser die Leiche der jungen Frau geborgen.

Der Kriminaldauerdienst (KDD) der Kripo Rosenheim übernahm vor Ort die ersten kriminalpolizeilichen Untersuchungen, welche im Laufe des Tages von den zuständigen Ermittlern der Fachkommissariate der Kripo Rosenheim übernommen wurden.Noch am Montag wurde die Tote auf Weisung der sachleitenden Staatsanwaltschaft Traunstein – Zweigstelle Rosenheim – im Rechtsmedizinischen Institut in München im Beisein der Kripo obduziert. Die Tote wurde dabei zweifelsfrei als eine 23 Jahre alte Frau aus Aschau im Chiemgau identifiziert.

Spuren lassen auf
Gewalteinwirkung schließen

Die Rechtsmediziner stellten bei ihren Untersuchungen außerdem eindeutige Spuren fest, die auf eine äußere Gewalteinwirkung schließen lassen und somit ein Tötungsdelikt belegen. Einzelheiten hierzu können aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht genannt werden. Bei der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim wurde am 4. Oktober 2022 zur Klärung des Gewaltverbrechens die Sonderkommission „Club“ eingerichtet. Rund 40 Ermittlerinnen und Ermittler führen unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft die Untersuchungen zur Klärung des Gewaltverbrechens. Nach derzeitigem Sachstand hat die 23-Jährige am Sonntagabend (2. Oktober) den Musikclub „Eiskeller“ in ihrem Wohnort in Aschau im Chiemgau besucht und den Club in den frühen Morgenstunden des Montag (3. Oktober) gegen 2.30 Uhr verlassen. Wo sich die junge Frau danach aufhielt und wie es zu dem Gewaltverbrechen kam, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Spezielles Hinweistelefon
für Zeugen freigeschaltet

Die Ermittler der Soko bitten Zeugen, welche sachdienliche Hinweise geben können, sich zu melden. Hierzu ist ab sofort ein spezielles Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-5565101 bei der Kriminalpolizei in Rosenheim erreichbar. Von besonderem Interesse sind dabei folgende Fragen:

  • Wer hat die Getötete (siehe Foto) im Musikclub „Eiskeller“ gesehen oder hatte dort Kontakt mit ihr?
  • Befand sich die 23-Jährige in Begleitung oder hatte sie dort mit jemandem Kontakt?
  • Wer hat die junge Frau beim oder nach dem Verlassen des Musikclubs „Eiskeller“ oder im Laufe des Montags gesehen?
  • Wer hat insbesondere in den frühen Morgenstunden des Montags Wahrnehmungen in der Gemeinde Aschau im Chiemgau oder im Umfeld gemacht?
  • Wer kann zu folgenden Gegenständen der Getöteten Angaben machen: schwarze Umhängetasche (siehe Foto), schwarze Damenlederjacke?
Polizisten suchen Flussufer der Prien nach Spuren ab

Aktuell wird in Aschau im Chiemgau nach Spuren gesucht.

Unsere Erstmeldung: Die junge Frau wurde gestern aus der Prien geborgen, meldet die Feuerwehr Atzing auf ihrer Internetseite.
Die Bergung habe sich als schwierig erwiesen, da der Fluss Prien zu diesem Zeitpunkt leichtes Hochwasser führte. Zusammen mit der Feuerwehr Prien und der Wasserwacht wurde die Tote mittels Steckleiter und einem Boot geborgen.
Zum Unfallhergang hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Aktuell läuft ein Großeinsatz der Polizei an den Ufern der Prien zwischen Aschau im Chiemgau und Prien. Die Beamten such nach Spuren. Mehr Details gibt es derzeit noch nicht.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Info: www.feuerwehr-atzing.de / Beitragsbild, Foto: re)

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