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Kinderwagen rollt ins S-Bahngleis

Collage von der Bundespolizei - auf der rechten Seite Zug, auf der linken Seite Einzelteile des zerstörten Kinderwagens

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

15. März 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

München – Bange Schrecksekunden am Münchner Hauptbahnhof: Ein Kinderwagen rollte am gestrigen Dienstagnachmittag ins Gleis und wurde von der S-Bahn überfahren. Zum Glück war er leer.

Kurz nach 14.30 Uhr informierte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn die Bundespolizei über einen im Hauptbahnhof ins Gleis gestürzten und von einer S-Bahn überrollten Kinderwagen. Ermittlungen ergaben, dass der Triebfahrzeugführer durch Passanten mittels Handzeichen auf den Vorfall aufmerksam gemacht worden war. Der mit der S8 (Herrsching – Flughafen) in den Haltepunkt einfahrende 42-Jährige leitete sofort eine Schnellbremsung ein, konnte ein Überrollen des Kinderwagens aber nicht mehr verhindern. Der Kinderwagen lag etwa 20 Meter nach Bahnsteigbeginn unter der S-Bahn im Gleis und wurde durch die S-Bahn überrollt.
Eine 65-Jährige aus Moosach, die sich mit ihren zwei Enkelkindern (drei und fünf Jahre alt) am Bahnsteig befand, hatte den Kinderwagen „kurz“ unbeaufsichtigt aus den Augen gelassen. Sofort konnte sie Umstehenden und Rettungskräften erklären, dass der Kinderwagen unbesetzt war und leer ins Gleis gestürzt war.

Zwei DB-Mitarbeiter erlitten einen Schock

Eine 59-jährige DB-Mitarbeiterin der örtlichen Bahnsteigaufsicht, die den Vorfall erkannte und ebenfalls den Nothalt drückte sowie Rettungsmaßnahmen einleitete, sowie der betroffene Triebfahrzeugführer mussten aufgrund eines erlittenen Schockzustands abgelöst werden. Beide Gleise im Tiefbahnhof waren zur Bergung rund 45 Minuten gesperrt. Dies führte zu erheblichen Auswirkungen im anrollenden Feierabendverkehr.

Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Der Vorfall war aufgrund der hohen Frequentierung des Mittelbahnsteigs äußerst öffentlichkeitswirksam. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen vor Ort informierte die Bundespolizei den Vater der Kinder telefonisch und teilte ihm mit, dass sich die Oma mit den beiden Buben – unverletzt – auf dem Heimweg befindet.

Die Bundespolizei bittet darum, darauf zu achten an Bahnsteigen Kinderwägen und andere, mit Rädern ausgestattete Gegenstände gegen Wegrollen zu sichern und stets im Auge zu behalten. Oft genügt ein Windzug einer ein- oder vorbeifahrenden Bahn, dass sich derartige Gegenstände selbständig in Bewegung setzen. Es kann auch sinnvoll sein, Mitreisende anzusprechen und diese um die Sicherung oder das Halten eines Kindewagens zu bitten, sofern sie anderweitig, z.B. durch Kinder, abgelenkt werden.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Copyright Bundespolizei)

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