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Klima- und Naturschutz im Fokus

Blick in die Heilig-Geist-Strasse in Rosenheim mit Infostand der Gruenen mit vielen Interessierten

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

14. Mai 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – In der Rosenheimer Fußgängerzone dreht sich am heutigen Samstag alles um Klimaschutz und Naturschutz. Zum 14. Mal findet der Rosenheimer Umwelttag statt. Organisatoren sind Bund Naturschutz und der Rosenheimer Solarförderverein. Rund 20 im Umweltbereich aktive Organisationen präsentieren sich noch bis 16 Uhr mit verschiedensten Aktionen für Groß und Klein. Innpuls.me war vor Ort und ist mit einigen der Mitwirkenden ins Gespräch gekommen. 

Blick in die Heilig-Geist-Strasse in Rosenheim mit Infostand der Gruenen mit vielen Interessierten

Das Interesse an der Veranstaltung war schon am Vormittag groß. Viele Passanten nutzen die Möglichkeit mit Vertretern der verschiedenen Umwelt-Organisationen ins Gespräch zu kommen. Themen waren die Energiewende vor Ort und in den eigenen vier Wänden, umweltfreundliche Mobilität regionale Gesundheit, Bewahrung der Artenvielfalt, Müllvermeidung und vieles mehr.

Zwei junge Männer schauen schütten in blaue Schüssel mit Erde Blumensamen

Am Stand von „Friday for Future“ konnten Kinder aus Erde, Tonerde und Blumensamen sogenannte „Seedbombs“ (zu deutsch Samenbomben) herstellen. Außerdem gab es die Möglichkeit, sich für die nächste Klima-Dimo ein Protestschild zu gestalten. Bedarf dafür gibt es nach Meinung des 25-jährigen Großkarolinenfelder Constantin genug. „Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es zu spät“, betont er. Das Mitglied von „Friday for Future spart dabei auch nicht an Kritik für Rosenheims Stadtverwaltung. „Erst kürzlich hatten wir wieder ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister. Gebracht hat es nichts“, ärgert sich Constantin. Forderungen der „Friday for Future-Bewegung“ für Rosenheim sind beispielsweise Ausrufung des Klimanotstands für Rosenheim, eine autofreie Innenstadt, kostenloser ÖPNV, Verzicht auf das private Feuerwerk an Silvester.

Zwei junge Damen am Stand  der GRünen verteilen Tüten mit Erde und Samen

Die Schwestern Afra und Agnes, 14 und 15 Jahre alt, füllten am Stand der Grünen kleine Tüten mit Erde und verteilten dazu an Passanten Sommenblumen-Samen. Auch ihrer Meinung nach läuft in Sachen Klima- und Naturschutz in der Stadt Rosenheim vieles so gar nicht rund. Insbesondere die Rosenheimer Verkehrspolitik sei ein großes Problem. „Die Stadt muss endlich Radlfreundlicher werden“, meint Afra und Agnes erzählt: „Jeden Tag, wenn ich zur Schule radle, habe ich Angst, dass mich ein Auto zusammenfährt.“
Außerdem wäre es nach Meinung der beiden höchste Zeit für Rosenheim, eine Biotonne einzuführen. „Es gibt kaum noch Städte, die das nicht haben.“

Der 36-jährige Alex ist für die Tierschutzorganisation PETA beim Umwelttag vertreten. Was Tierschutz mit Klima zu tun hat? „Sogar sehr viel“, betont Alex. Tierische Produkte hätten einen enormen Einfluss auf das Klima. Umweltschutz funktioniere nur, wenn man auch seine Ernährungsgewohnheiten ändere.

Familie Forstner aus Bad Endorf warb für eine klimafreundliche Landwirtschaft. „Weniger Kraftfutter und mehr Weide“, seien beispielsweise wichtige Faktoren, um der Klimaerwärmung Einhalt zu gebieten: „Natürlich ist der Arbeitsaufwand für uns Landwirte dadurch höher. Aber auf der anderen Seite lassen sich dadurch sogar die Produktionskosten senken, weil die Kühle ihr Futter auf der Weide selber suchen.“ 

Solarenergie hat Zukunft, ist sich die 29-jährige Franzi vom Solarförderverein Rosenheim sicher. Die Nachfrage danach sei aktuell sehr hoch. Problem: Akute Lieferschwierigkeiten: „Die Lieferzeit beträgt momentan ein Jahr“.

Zwei Männer mit grünem Plakat mit der Aufschrift: Korridormaut verbindet

Auch der Stand des Bürgerforum-Inntal stieß bei den Passanten auf reges Interesse. Die Bürgerinitiative positioniert sich schon seit einigen Jahren gegen die Zerstörung der Landschaft und Lebensqualität im Inntal durch den Brenner-Nordzulauf. Auch die Blockabfertigung erregt nach wie vor die Gemüter. Das Bürgerforum-Inntal setzt sich für eine grenzübergreifende Korridor-Maut ein.

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