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Kreisräte besichtigen Kreisbauhof

Blick zum Salzsilo im Landkreis Rosenheim

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

18. November 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Der Kreisbauhof in Riedering ist neben Wasserburg der größere von zwei Bauhöfen, die der Landkreis Rosenheim betreibt. Die Mitglieder des Kreisausschusses Rosenheim haben das Gelände bei ihrer jüngsten Sitzung vor Ort besichtigt. Sowohl Gerhard Kippes, Abteilungsleiter Hoch- und Tiefbau, Immobilienmanagement und Kreislaufwirtschaft im Landratsamt Rosenheim, als auch Lothar Schüsselbauer, Leiter der Kreisbauhöfe, gaben einen Einblick in die Arbeitsweise und in die Vorbereitungen auf den Winterdienst im Landkreis Rosenheim.

Kreisausschuss Rosenheim bei der Besichtigung des Baubetriebshofes

Rund 60 Personen arbeiten an den beiden Standorten und kümmern sich zum einen um das 360 Kilometer lange Straßennetz im Landkreis Rosenheim. Der Bauhof Riedering ist dabei mit einer Fläche von 12.000 Quadratmeter der größere. 2008 ist der Standort umfassend modernisiert worden. Neben einem neuen Verwaltungsgebäude sind nun auch eine eigene Tankstelle, eine Schreinerei, eine Schlosserei und eine Kfz-Meisterei zu finden. „Mit einer effizienten Hackschnitzelheizung und Solartechnik wurde zudem auf nachhaltige Energieversorgung gesetzt“, erläutert Gerhard Kippes.
Das Aufgabenportfolio der Bauhof-Mitarbeiter ist umfangreich und vielseitig, die Ursprünge liegen aber im Straßenunterhalt. Dabei muss nicht nur die Fahrbahn selbst, sondern auch was daneben, darüber oder darunter ist, gepflegt bzw. instandgesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Entwässerungseinrichtungen, die Bäume am Straßenrand, aber auch die Markierungen oder die Schutzplanken.
Hinzu kommen das umfangreiche Radwegenetz sowie zahlreiche Gebäude, Grundstücke und Badeplätze. So pflegen die Mitarbeiter zum Beispiel die Grünanlagen der Landkreis-Badeplätze am Simssee, bauen Stege und Umkleidekabinen oder stellen sicher, dass festgefrorenes Eis an den Stegen keine Schäden verursacht. An der Burg Falkenstein in Flintsbach, im Besitz der Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung des Landkreises, geht es neben der Grünpflege eher um Themen wie Felssicherung und Müllentsorgung. In den Wäldern der Region kümmert sich der Bauhof um möglichen Käferbefall oder um das Beseitigen von Sturmschäden. Auch in der aktuellen Flüchtlingssituation ist der Bauhof gefragt: So sind es die Bauhof-Mitarbeiter, die in kurzer Zeit dafür sorgen, dass Notunterkünfte in Turnhallen oder auch wie jüngst beim Fund einer Fliegerbombe in Raubling die Gemeindehalle vorbereitet werden.

Landrat steuert
Schneeräumfahrzeug

Die Mitglieder des Ausschusses bekamen auch einen Einblick in den vielfältigen Fahrzeugpool des Bauhofs. Die Mitarbeiter zeigten dem Gremium neben den verschiedene Mäh- und Kehrmaschinen auch ein Schneeräumfahrzeug. Die Mitglieder sowie Landrat Otto Lederer machten sich ein Bild vom Inneren des 3-Achsers und bedienten unter Anleitung probeweise das Räumschild. „Eine drei Meter breite Fahrspur kann dieses Fahrzeug auf einmal räumen, die Streubreite des Salzgemisches liegt bei knapp sechs Meter“, erläutert Lothar Schüsselbauer. Dass die Fahrer dabei dauerhaft hochkonzentriert sein müssen, zeigt folgendes Beispiel: „Wenn Sie nachts im Dunkeln fahren, es schneit und auf der verschneiten Landstraße kommt ihnen ein Lkw entgegen. Da müssen Sie mit dem Räumfahrzeug umgehen können.“

16 solcher Fahrzeuge sind im Winter auf den Landkreis-Straßen im Einsatz. Etwa 40 Mitarbeiter fahren im Schichtbetrieb mehrmals am Tag, um die Straßen von Schnee zu befreien. Jedes Fahrzeug ist dabei mit einem GPS-System ausgestattet, so dass zu jederzeit geprüft werden kann, welche Straße wie oft mit welchem Salzgemisch geräumt oder gestreut worden ist.
Dabei gilt es jeden Tag die Lage zu beobachten und neu zu beurteilen. „Bei uns ist kein Tag wie der andere. Wenn die Wettersituation am Morgen anders als erwartet ist, werden auch die Aufgaben anders verteilt“, zeigt Lothar Schüsselbauer die notwendige Flexibilität auf.
Die Winterdienstplanungen beginnen für den Bauhof bereits im Sommer. Themen wie Salzeinkauf, die richtige Lagerung und Schichtpläne sind dann zu klären. 3.000 Tonnen Salzgemisch wird in einem durchschnittlichen Winter gebraucht. Bei besonders rauen Wintern kann das aber auch bedeutend mehr sein. 2016 zum Beispiel wurden annähernd 6.000 Tonnen ausgebracht. Das Salz wird an verschiedenen Stellen gelagert, so auch in dem großen, grünen Silo in Riedering.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild, Foto: @Landratsamt Rosenheim)

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