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Musik als Element der Rehabilitation

Geige

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

30. September 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Loipl – Musik tut Körper und Geist gut, darauf weist der Weltmusiktag am 01. Oktober hin. Sie hebt die Stimmung, beruhigt, entspannt und beeinflusst zahlreiche Vorgänge im Körper. So verändert sich der Herzschlag, die Atemfrequenz passt sich an und das Gehirn wird angeregt.

Die zahlreichen positiven Effekte von Musik setzt der Medical Park Loipl ganz gezielt bei der Rehabilitation von Erkrankungen des Nervensystems und des Gehirns, wie Schlaganfall, Parkinson Erkrankung und Multiple Sklerose – ein.
Intensiv erlebte Hörmomente lösen im mesolimbischen System, dem sogenannten Belohnungssystem, eine regelrechte Überflutung mit Botenstoffen aus. Die moderne Neuroforschung hat bewiesen: stehen dem motorischen Regionen des Gehirns ausreichend Botenstoffe, insbesondere Dopamin, zur Verfügung, hat dies nachweislich positive Trainingseffekte. „Dopamin wirkt wie Dünger, durch den sich die in der Therapie eingeübten Bewegungen leichter im Gehirn festsetzen“, erklärt Prof. Dr. med. Peter Rieckmann, Chefarzt des Medical Park Loipl. Zur Erhöhung des Neurotransmitterspiegels setzt die neurologische Rehabilitationsklinik im Nationalpark Berchtesgaden auf natürliche Stimulation durch Musik.
Zu diesem Zweck hören die Patienten ungefähr zwanzig Minuten vor Therapiebeginn ihre persönliche Lieblingsmusik, die sie in positive Stimmung versetzt. Solchermaßen optimal vorbereitet, sind die Trainingseinheiten besonders nachhaltig.

Rhythmusbetonte Musik als Hilfe 

Schwieriger ist die Situation bei Morbus Parkinson Betroffenen, die krankheitsbedingt nicht ausreichend Dopamin mehr bilden können. In solchen Fällen setzt der Medical Park Loipl auf rhythmusbetonte Musik. Auf diese Weise wird der Teil des motorischen Systems angesprochen, welcher Bewegungen koordiniert. Speziell Marschmusik im Viervierteltakt oder Walzer im Dreivierteltakt hilft, Bewegungsblockaden, das sogenannte Freezing, zu überwinden. Dazu empfiehlt Professor Rieckmann, sich den entsprechenden Rhythmus vorzustellen oder vor sich hin zu summen, um die Einschränkung zu überwinden.
Um den Takt geht es auch beim Tanzen mit Parkinson. Spielerisch können Bewegungsabläufe geübt werden. Gleichgewicht und Gehen verbessert sich. Inzwischen gibt es sogar Tanzschulen mit dem speziellen Programm „Tanzen mit Parkinson“.

Singen als Unterstützung

Singen ist ein weiterer wichtiger Baustein bei der Behandlung von neurologischen Krankheitsbildern in der Fachklinik. Es macht nicht nur Freude, sondern verbessert automatisch die Atemtechnik und das Nervensystem beruhigt sich. Die Cortisolkonzentration im Speichel, ein Indikator für Stress, sinkt ebenso wie der Blutdruck.
Neben Entspannung und Verbesserung der Atmung hilft Singen gut bei Sprechstörungen. Artikulationsstörungen und Aphasien, Sprachstörungen aufgrund einer Hirnschädigung z. B. nach Schlaganfall, sind häufige Symptome in der neurologischen Rehabilitation. „Aphasien können quasi „weggesungen“ werden, da beim Sprechen der Zugriff auf Wortfindung oft blockiert ist, was aber in Verbindung mit einer bekannten Melodie oftmals leichter fällt. Ich empfehle meinen Patienten sich singend auszudrücken, was erstaunlich gut gelingt“, erläutert Prof. Dr. med. Peter Rieckmann. Denn Musik und Sprache sind im Gehirn eng miteinander verbunden, deshalb fällt es leichter, sich in durch deren Kombination mitzuteilen.
Ob Heavy Metal, Oper, Volksmusik oder Hip-Hop – Musik bereichert individuell unser Leben. Wir können die positive Wirkung nicht nur während einer Rehabilitation nutzen, sondern im Alltag als Stimmungsaufheller, Motivator und zum Relaxen.
(Quelle: Pressemitteilung: Medical Park Loipl / Beitragsbild Symbolfoto re)

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