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„Nachhaltige Mobilität im Alpenraum“

Bergbus fährt durch blühende Landschaft. Foto: Copyright Alpenverein München & Oberland x

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

15. Februar 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

München – Der Münchner Bergbus hat den Weg vom Alpenvereinsprojekt zu einem fest integrierten MVV-Bestandteil geschafft. Nun gehen die Beteiligten die nächsten Schritte für eine Verkehrswende im Alpenraum. Um motorisierte Individualfahrten zu reduzieren und Bergsportlern bei der Fahrt in die Berge zu bündeln, gründete der Alpenverein München & Oberland jetzt die Initiative „Nachhaltige Mobilität im Alpenraum“. Wichtige Partner des Projekts sind die Landkreise in den Zielregionen. Kürzlich fand ein erstes Treffen statt.

Die Verkehrssituation in den Bergregionen südlich von München ist bekannt: Staus, Parkplatzsuche, Wildparken. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist mit Baustellen, Zugausfällen oder Personalmangel für viele Bergsportler nicht immer die bessere Alternative zur Anreise mit dem eigenen Auto. Hinzu kommt die Herausforderung der „letzten Meile“ zu Tourenausgangspunkten.
Der Alpenverein München & Oberland, mit über 190.000 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein Deutschlands, möchte die Situation im ÖPNV verbessern.

Mit dem Münchner Bergbus ist dem Alpenverein München & Oberland gemeinsam mit den beteiligten Landkreisen und der Stadt München ein wichtiger Schritt gelungen. Nun arbeitet der Alpenverein München & Oberland an weiteren praxisnahen Lösungen. Dr. Matthias Ballweg, Vorsitzender der Sektion Oberland, betont: „In Pilotprojekten wollen wir klimafreundliche Mobilitätsformen anregen oder selbst umsetzen. Wenn diese erfolgreich laufen, sollen sie verstetigt und gerne auch auf andere Regionen übertragen werden. Das kann ein Radverleih am Bahnhof, das Aufstellen von Schließfächern an Tourenausgangspunkten oder ein Mitfahrerbankerl genauso sein, wie der Ausbau von On-Demand-Verkehren, also beispielsweise Ruftaxis. Wir können das Problem der Überlastung von Hotspots im Alpenraum jedoch nur gemeinsam mit den Landkreisen und Gemeinden lösen“. Entsprechend wurde ein überregionaler Fachbeirat aus Landrät*innen und Mobilitätsmanager*innen der Landkreise Traunstein, Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz–Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen, einer Vertreterin des Mobilitätsreferates der Landeshauptstadt München und weiteren Mobilitätsexpert*innen etabliert. In seiner ersten Sitzung am 7. Februar befasste sich der Lenkungskreis „Nachhaltige Mobilität im Alpenraum“ mit der Fragestellung: Was braucht es, damit mehr Menschen das Auto auch mal stehen lassen und öffentlich in die Berge reisen?

Mehr E-Bike-Verleihs an Bahnhöfen

Einig war man sich, dass es ausreichend Transportkapazitäten, einen gewissen Reisekomfort – z.B. die Aufenthaltsqualität von Umsteigepunkten – und Angebote für die erste und letzte Meile braucht. „Der ÖPNV geht nicht immer dahin, wo der Bergsteigende hin will“, so der Landrat von Bad Tölz-Wolfratshausen Josef Niedermaier. „Mit mehr E-Bike-Verleihs an allen Bahnhöfen wäre schon viel gewonnen.“ Für einen ersten Feldversuch hat sich die Runde direkt auf einen Pilotversuch im Sommer geeinigt. Voraussichtlich im Juni sollen dabei verschiedene Mobilitätsalternativen an einem Aktionswochenende zum Einsatz kommen – vom E-Shuttle über Bikes bis hin zu Rikschas und Rollern. Ballweg freut sich über den gelungenen Auftakt: „Wir bedanken uns ganz herzlich, dass die Landkreise der Initiative folgen und die Zusammenarbeit weiter ausbauen möchten. Wir verfolgen eine breite Allianz von Landkreisen und Kommunen hin zur sanften Mobilität.“
(Quelle: Pressemitteilung Alpenverein München & Oberland / Beitragsbild: Alpenverein München und Oberland)

 

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