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Ölberg-Darstellungen werden rar

Ölberg-Darstellung bei der Kirche St. Nikolaus in Rosenheim. Foto: Josefa Staudhammer

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

4. April 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Landkreis / Bayern – Die Woche von Palmsonntag bis zum Osterfest ist in der katholischen Kirche eine Zeit voll dichter Symbolik, Dazu passen auch die Ölberg-Darstellungen. Sie werden allerdings immer seltener.

Ölberg-Darstellung in Westerndorf bei Pang, Stadt Rosenheim

Einfach und doch klar erkennbar ist die Ölberg-Darstellung in der Friedhofskapelle in Westerndorf bei Pang. Fotos: Josefa Staudhammer

Der Moment, als Jesus am sogenannten Gründonnerstag nach dem Letzten Abendmahl neben seinen schlafenden Jüngern am Ölberg gen Himmel betet, hat in der Vergangenheit zahlreiche Künstler inspiriert. Besonders beliebt waren insbesondere in der Barockzeit die sogenannten Ölberggruppen. Der Name „Ölberg“ leitet sich übrigens von dem ursprünglichen Besuchs mit Ölbäumen ab.
Früher waren Ölbergdarstellungen fast in jeder Kirche oder auch außerhalb im Freien zu finden. Heutzutage werden sie mehr und mehr zu Seltenheit. In Rosenheim gibt es aber noch eine derartige plastische Darstellung neben der Kirche St. Nikolaus (unser Beitragsbild), ebenso in einfacherer Form der Friedhofskapelle neben der barocken Wallfahrtskirche St. Johann Baptist und Heilig Kreuz in Westerndorf bei Pang.

Der Ölberg in Rosenheim stammt aus der Frühbarockzeit. Der Name des Künstlers, der die Figuren geschnitzt hat, ist leider nicht überliefert. Man vermutet, er kam aus München.
Eindrucksvoll schildert die Darstellung das nächtliche Geschehen im Garten Gethsemane: Christus sucht in Todesangst Stärkung im Gebet. Seine Jünger Petrus, Jakobus und Johannes bekommen davon nichts mit. Sie liegen schlafend auf der anderen Seite.
Mit der Zeit war das Werk deutlich in die Jahre gekommen, drohte sogar einzustürzen. 2014 folgte dann eine aufwendige Renovierung. Durch Betoninjektionen in den Untergrund wurde der Bau stabilisiert. Auch die wertvollen Schnitzfiguren wurden fachmännisch wieder aufgefrischt, vermodertes Holz ersetzt und auch das Waldgemälde neu bemalt.
Gerade in den Kartagen lohnt es sich, Ölberg-Darstellungen zu besuchen und sie auf sich wirken zu lassen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Josefa Staudhammer)

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