Rosenheim – Wenige Tage vor der Bundestagswahl findet beim Stadtjugendring Rosenheim am morgigen Dienstag (18.2.2025) ab 18.30 Uhr eine Podiumsdiskussion statt, bei der junge Menschen mit Vertretern verschiedener Parteien diskutieren können. Nicht eingeladen wurden AfD und Linke. Es gibt Kritik. Die AfD erwägt sogar rechtliche Schritte.
Organisiert wird die Veranstaltung auf der Bühne im Rosenheimer Lokschuppen von verschiedenen Vereinen und Vereinigungen aus Stadt und Landkreis. Neben dem Stadtjugendring und dem Kreisjugendring sind das die Evangelische Jugendwerk Rosenheim, die Katholische Jugendstelle Rosenheim, die Adventjugend, das Online-Jugendmagazin „aROund“ und der „Ring politischer Jugend Rosenheim“.
Letztere haben nach Auskunft der Vorsitzenden des Rosenheimer Stadtjugendrings, Sonja Gintenreiter, die Auswahl der Podiumsteilnehmer übernommen – und sich dabei ausschließlich auf diejenigen konzentriert, die sich in ihrer Vereinigung zusammengeschlossen haben: Junge Junion (CSU), Jusos (Jungsozialisten in der SPD), Grüne Jugend, Junge Liberale (FDP) und Freie Wähler.
Nach Meinung von Sonja Gintenreiter macht diese enge Auswahl auch durchaus Sinn. „Zur Bundestagswahl treten sehr, sehr viele verschiedene Parteien an. Da muss man eine Auswahl treffen“, sagt sie im Gespräch mit Innpuls.me. Zu einer Podiumsdiskussion müsse man den Kreis der Gesprächsteilnehmer grundsätzlich eng halten, um den Rahmen nicht zu sprengen: „Und dafür muss man dann eine Lösung bei der Auswahlsuchen“.
Diese Lösung schaut nun so aus: auf dem Podium Platz nehmen werden Daniela Ludwig (CSU), Reka Molnar (SPD), Victoria Brossart (Bündnis 90 / Grüne), Sepp Hofer (Freie Wähler) und Marcus Moga (FDP). Nicht dabei sind Vertreter von Die Linke und der AfD – und das, obwohl die AfD bei der U18-Wahl in Stadt und Landkreis Rosenheim nur knapp hinter der CSU liegt (wir berichteten) und die Linke bei der Auswertung für das gesamte Bundesgebiet auf Platz 1 kommt, gefolgt von SPD, CDU-CSU und AfD.
„Einladungsliste ist für die AfD nicht nachvollziehbar“
Kritische Stimmen zu dem Auswahlverfahren bei der Podiumsdiskussion beim Stadtjugendring haben Innpuls.me schon seit einigen Wochen immer wieder erreicht – sowohl von Anhängern der Linken als auch der AfD.
AfD-Landtagsabgeordneter Andreas Winhart fordert jetzt sogar, dass dem Stadt- und Kreisjugendring die finanziellen Mitteln entzogen werden. „Für die AfD ist die Einladungsliste nicht nachvollziehbar und die Veranstaltung in den Räumen des Stadtjugendrings damit ein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot“, so Andreas Winhart. Dies müsse Konsequenzen haben: „Stadt- und Kreisjugendring müssen umgehend darlegen, wie es zu der einseitigen Einladungsliste kam, wie viel öffentliche Fördergelder dafür verwendet wurden und wie hoch der Kostenvorteil durch die Nutzung der Räumlichkeiten im Lokschuppenareal ist“. Die Vorstände der Jugendringe würden gegen sämtliche Richtlinien verstoßen. „Daher müssen die öffentlich bereitgestellten Gelder umgehend auf den Prüfstand“, fordert der AfD-Politiker. Er sieht in der Auswahl eine „offensichtlich politische Manipulation der Jugend“ und kündigt rechtliche Schritte an, sollte die Veranstaltung am morgigen Dienstag (18.2.2025) ohne AfD-Beteiligung stattfinden.
Noch eine Info zum Mitorganisator der Podiumsdiskussion, dem Rosenheimer Online-Jugendmagazin „ARound“: Beim Blick auf die Vorstellung der Direktkandidaten auf der Webseite fällt ins Auge: die Linke ist in diesem Fall zwar mit dabei, die AfD aber nicht. Die Begründung dazu findet sich im Vorspann des entsprechenden Beitrags: Man habe auch bei der AfD angefragt.. Die Direktkandidatin der AfD habe sich aber erst nach Verstreichen der Einreiche-Frist bei dem Autor gemeldet und dafür entschuldigt, dass sie die betreffende Mail aufgrund technischer Probleme zu spät gesehen hat.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)


Ich bin nicht in einer Partei und bis jetzt in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung aufgewachsen. In letzter Zeit frage ich mich, ob wir/ich bereits in einer Diktatur gelandet sind. Gewählte Parteien, ob Linke oder AfD, von einer Podiumsdiskussion auszuschließen, ist ein absolutes undemokratisches, ja sogar diktatorisches Verhalten seitens des Stadt- oder Kreisjugendrings.
Bezüglich des „interessanten Details“ bitte ich darum, ordentlich zu recherchieren! Das Jugendmagazin aROund hatte für die Vorstellung der Direktkandidaten auch die AfD angeschrieben. Leyla Bilge hat den Autor nach Verstreichen der Frist kontaktiert und sich freundlich dafür entschuldigt, dass sie mit ihrem Mail-Eingang technische Probleme hatte. Dies wird in der Einleitung der Artikel-Serie thematisiert, um keine Zweifel aufkommen zu lassen.
Hallo Frau Anne. Danke für die Zusatzinfo. Werden wir natürlich noch in den Artikel einfügen.