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„Postcrossing“ bringt Menschen zusammen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

1. Februar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Bayern / Deutschland / Welt – Postkarten sind in Zeiten von Smartphone und Co. out? Nein. Ganz im Gegenteil. Dank „Postcrossing“. Dabei bekommt man von Unbekannten aus der ganzen Welt Postkarten und verschickt selbst auch welche an Unbekannte. Ein Hobby, dass Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbindet und auch hierzulande immer mehr Anhänger findet. Eine davon ist die Münchnerin Manuela Merl.

Über diese Karte hat sich Manuela Merl besonders gefreut: sie kommt von der Isle of Man und ist eine Rarität. Beitragsbild / Fotos: Manuela Merl

Die Internetseite des Projekts lautet postcrossing.com. Ins Leben gerufen wurde sie von dem Portugiesen Paulo Magalhaes im Jahr 2005. Mittlerweile nehmen daran bereits gut 806.000 Teilnehmer aus über 200 Ländern aus der ganzen Welt am Postcrossing teil. Mehr als 64 Millionen Postkarten wurden seit Beginn bereits versandt und registriert und haben dabei über 300 Milliarden Kilometer zurückgelegt.
Die Münchnerin Manuela Merl wurde auf dieses Projekt vor einigen Jahren durch Zufall aufmerksam. Sie suchte nach einem Hobby fernab von Fernsehern und anderen Bildschirmen und war sofort begeistert: „Jeder Gang zum Briefkasten ist seitdem mit Spannung verbunden. Ist wieder eine neue Postkarte dabei? Und wenn, von wo und wem?“, erzählt sie.
An wen genau die nächste Karte geht und von wem man eine bekommt, wird mittels Algorithmus ausgelost. Die Mitglieder können aber angeben, über welche Motive und Inhalte sie sich besonders freuen. Bei Manuela Merl sind es schöne Landschaften und Blumen. Inhaltlich freut sie sich über alles, außer über Politik. „Ich will vor allem etwas über fremde Kulturen erfahren und wie die Menschen in anderen Ländern leben,“ sagt sie.
Postcrossing sei auch eine Art des Reisens, nur ohne Ticket und ohne bestimmtes Ziel. „Man lernt dadurch so viel über andere Länder und Kulturen“, schwärmt die Münchnerin. Alle Postkarten, die sie bekommt, bewahrt sie sortiert und geordnet auf. Insgesamt hat Manuela Merl schon über 4700 Karten verschickt und auch erhalten. Je eifriger man selbst schreibt, desto mehr kommt auch zurück.

Eine Karte aus Japan.

Schon das Suchen nach neuen Postkarten macht der Münchnerin großen Spaß. „In jeder Stadt führt mich der Weg auch immer in die Läden, in denen es auch Postkarten zu kaufen gibt. Ich bin immer auf der Suche nach neuen schönen Motiven“, erzählt sie.
Die meisten Mitglieder dieses Projekts wohnen in Russland, den USA, Taiwan und China. In Deutschland sind mittlerweile auch schon gut 50.000 Mitglieder registriert. Post kann aber sogar aus dem Vatikan oder den Weihnachtsinseln kommen. Denn selbst da finden sich ein paar begeisterte Postcrosser.
Manuela Merl hat schon aus den unterschiedlichsten Ländern Postkarten bekommen. Aus Österreich ebenso wie aus Australien oder Südafrika. Die Absender erzählen darauf aus ihrem Leben, über ihre Wünsche und manchmal auch über ihre Sorgen.
Manuela Mehr will dieses Hobby fernab der digitalen Welt nicht mehr missen und so wird bald auch wieder eine Postkarte von ihr die Reise in die weite Welt antreten.

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