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Protest gegen das Ponykarussell

Demo Ponykarussell

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. August 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Wenn das Rosenheimer Herbstfest am Samstag, 27. August eröffnet wird, gibt es auch gleich eine Protestaktion von „Animals United“ Diese richtet sich gegen das Ponykarussell. Das ist auch heuer wieder mit dabei. Ein Antrag der Partei „Die Partei“, in dem Anfang dieses Jahres ein Verbot dieser Kindergaudi gefordert wurde, fand im Rosenheimer Stadtrat nicht die nötige Unterstützung (wir berichteten). „Animals United“ will das so nicht hinnehmen.

Die sogenannten „Ponykarussells“ aus Volksfesten und anderen Brauchtumsveranstaltungen werden seit Jahren zunehmend kritisch gesehen. Denn im Kreis drehen sich keine mechanischen Figuren sondern lebende Tiere.
In immer mehr Orten wird diese Art des Kindervergnügens mittlerweile verboten – in München ab dem Jahr 2024 (wir berichteten).
Nach der Entscheidung von München rechnete „Animals United“ schwer damit, dass Rosenheim nachziehen wird. Aber es kam anders. Diese Entscheidung kann Tierrechts-Aktivist und Animals-United-Mitglied Andreas Kulot bis heute nicht nachvollziehen. „Für mich wäre es nach der Entscheidung von München nur logisch gewesen, dass Rosenheim nachzieht“.
Bei der Pressekonferenz zum Herbstfest-Start hat Innpuls.me auch mit dem Wirtschaftlichen Verband als Veranstalter über dieses Thema gesprochen. Auch dort will man weiter an dieser Wiesn-Attraktion festhalten. „Es gibt Gesetze und Vorschriften in Deutschland und daran halten wir uns““, hieß es dazu bei der Pressekonferenz.  Der betreffende Schaustellerbetrieb werde regelmäßig überprüft: „Es gibt zu jedem Thema Leute, die sich aufregen. So gesehen, wäre dann am Schluss gar nichts mehr möglich.“ Letztendlich würden die Besucher entscheiden und die würden diese Attraktion noch sehr gerne nutzen.
Andreas Kulot von „Animals-United“ bezweifelt, dass sich alle Betreiber von Ponykarussells an alle gesetzlichen Auflagen halten. Außerdem sagt er: „Die Kontrollen sind nur eine Momentaufnahme zu Beginn des Festes. Doch selbst wenn, wer sagt, dass die Vorschriften im Sinne der Tiere gemacht wurden und ob sie den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen?“

Aktion von „Animals-United“
beim Wiesnstart in Rosenheim

„Animals-United“ will die Stadtrat-Entscheidung deshalb nicht hinnehmen  und hat darum einen Protest für den Wiesnstart am Samstag, 27. August angekündigt. Zuerst auf dem Max-Josefs-Platz ab 13 Uhr. Der Abmarsch zum Seiteneingang der Wiesn an der Kaiserstraße erfolgt dann um 14 Uhr. Die Veranstalter hoffen auf breite Unterstützung.
Für Andreas Kulot ist das eine Herzensangelegenheit: „Ich empfehle den Besuchern nur, dass sie den Pferden einmal in die Augen schauen. Dann werden sie schnell erkennen, wie unglücklich die Tiere tatsächlich sind.“ Es gäbe so viele andere Möglichkeiten, um mit Pferden in Kontakt zu kommen. „Der Einsatz im Karussell hat nichts mit dem natürlichen Verhalten dieser Tiere zu tun. Sie wollen nicht stur im Kreis laufen mit eingeschränktem Sichtfeld und Watte in den Ohren“, ist sich Kulot sicher. Er wünscht sich, dass das Ponykarussell baldmöglichst mit einem Karussell mit mechanischen Figuren ersetzt wird – und dafür wollen er und alle anderen Mitglieder von „Animals United“ weiter kämpfen.
Weitere Infos zu der Aktion und „Animals United“ gibt es auf Facebook oder Instagram.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Andreas Kulot – Animals United)

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