Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

Regionalzug entgleist

Gleise

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

12. Juni 2022

Lesezeit: 5 Minute(n)

Garmisch-Partenkirchen Bei Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen entgleiste am Freitagnachmittag, 3. Juni, ein Regionalzug. 5 Menschen verloren dabei ihr Leben. Der Zustand einer schwerstverletzten 24-jährigen ist nach wie vor kritisch. 16 Menschen wurden schwer verletzt, 52 leicht. Die Suche nach der Ursache geht unermüdlich weiter.

Update – Stand 12. Juni: Die derzeit rund 50 Mitglieder der Sonderkommission Zug ermitteln aktuell mit Hochdruck an der Klärung der Unfallursache, die zum Entgleisen des Zuges von Mittenwald nach München führte.  In der vergangenen Woche haben sich weitere Zeugen und nachträglich auch etliche weitere Verletzte des Unfalls bei der Soko gemeldet.

Hinweistelefon
eingerichtet

Die Soko geht davon aus, dass bisher nicht alle Insassen des Unglückszuges erreicht werden konnten. Möglicherweise haben sich unverletzte oder nur leicht verletzte Personen eigenständig von der Unfallstelle entfernt, bevor ihre Personalien aufgenommen werden konnten. Fahrgäste, die bislang noch keinen Kontakt mit der Polizei hatten, sind wichtige Zeugen für die Soko Zug. Sie werden geben sich in der Zeit von Montag, 13. Juni, bis Mittwoch, 15. Juni, jeweils zwischen 9 und 15 Uhr beim speziell eingerichteten Hinweistelefon 0800/5565101 zu melden.

Nach dem Unfall verließen die meisten Fahrgäste fluchtartig die Waggons und ließen ihre persönlichen Dinge wie Reisegepäck, Dokumente usw. zurück. Diese Gegenstände wurden durch die Kriminalpolizei sichergestellt und vorübergehend sortiert, konnten aber noch nicht allen Fahrgästen wieder zugeordnet oder zurückgegeben werden. Die Soko Zug bittet daher dringend darum, dass sich betroffene Zuginsassen melden, um die sichergestellten Gegenstände nach und nach zuordnen und an die rechtmäßigen Besitzer zurückgeben zu können. Meldungen dazu nimmt die Soku Zug ebenfalls in der Zeit von Montag, 13. Juni, und Mittwoch, 15. Juni, jeweils zwischen 9 und 15 Uhr beim speziell eingerichteten Hinweistelefon 0800/5565101 entgegen.

Medien-Upload-Portal geschaltet
Bitte Bilder und Videos zur Verfügung stellen

Die Sonderkommision schließt nicht aus, dass Fahrgäste am Unfalltag vor oder nach dem Entgleisen des Zuges in Höhe Burgrain mit ihrem eigenen Smartphones oder Tablets Bilder oder Videos von der Zugfahrt oder auch nach dem Unfall aufgenommen haben. Solche Aufnahmen können wichtige Hinweise oder Anhaltspunkte für die Ermittlungen darstellen. Deshalb werden Inhaber von Bild- oder Videoaufnahmen, die vor der Abfahrt am Bahnsteig des Bahnhofs Garmisch-Partenkirchen, während der anschließenden Fahrt des betroffenen Zuges bis zum Unfall oder auch nach dem Entgleisen an der Unfallstelle entstanden sind, von der Polizei gebeten, diese den Ermittlern der Soko Zug zur Verfügung zu stellen. Hierzu hat die Bayerische Polizei in ihrem Internetangebot für die Dauer von zwei Wochen ein eigenes Medien-Upload-Portal eingerichtet: https://medienupload-portal01.polizei.bayern.de.

Update – Stand 9. Juni: Eine 34-jährige Frau befindet sich nach wie vor in einem kritischen Zustand. 5 Menschen, davon vier erwachsene Frauen und ein Teenager verloren ihr Leben. Bei dem Teenager handelt es sich um einen 13-jährigen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Zwei weitere Opfer, zwei Frauen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Alter von 30 und 39 Jahren waren ebenfalls bis zuletzt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wohnhaft. Unter den Opfern befinden sich außerdem eine 51-jährige aus Wiesbaden sowie eine 70-jährige Frau aus dem Landkreis München.
Derzeit wird gegen drei Mitarbeiter der Deutschen Bahn unter anderem wegen des Verdachts der Fahrlässigen Tötung ermittelt.
Die Waggone zwei, drei und vier wurden bereits abtransportiert. Die Lok und Waggon eins werden noch unbestimmte Zeit am Unfallort verbleiben, da noch Ermittlungen erforderlich sind.

Update – Stand 5. Juni, 10.40 Uhr:  Jetzt hat die Polizei eine Pressemeldung herausgegeben, um wem es sich bei den Todesopfern handelt. Die Identifizierung sei weitestgehend abgeschlossen.
Bei den Opfern handelt es sich gesichert um drei Frauen im Alter von 32, 39 und 70 Jahren sowie nach bisherigen Erkenntnissen der Kripo um eine 51-Jährige – bei dem am gestrigen Samstag geborgenen Opfer handelt es sich um einen Jungen im Teenageralter
Mehr als 40 Menschen wurden bei dem Zugunglück verletzt – Verletzte wurden in 10 verschiedene Krankenhäuser in der Region eingeliefert, auch in Krankenhäuser im benachbarten Österreich – 1 Unfallopfer ist derzeit noch in einem kritischen Zustand.

Die Bergungsarbeiten am Unfallort gehen indes weiter – geplant ist dabei, dass zunächst der Wagen 3 von der Unglückstelle abtransportiert wird – im Anschluss sollen die Wägen 2 und 4 nacheinander auf die Fahrbahn gehoben und ebenfalls abtransportiert werden – Wägen 1 und 5 sowie die Lock 6 sollen nach Möglichkeit auf den Gleisen vom Unfallort weggebracht werden

Die Sperrung der Bundesstraße 2 muss für die Dauer der Bergungsarbeiten aufrechterhalten werden, nachfolgende Verkehrshinweise gelten weiter:
– Fernverkehr A 95 Ausleitung an der Autobahnanschlussstelle Sindelsdorf (Umleitung steht)
– seit 4. Juni Ableitung des Verkehrs aus Fahrtrichtung Augsburg von der B17 über Kurzenried / Steingaden nach Füssen in Fahrtrichtung Fernpass
– der Verkehr aus FR Mittenwald/Innsbruck wird bei Krün in Richtung B 11 über Wallgau, Walchensee und Kochel abgeleitet
– die Zufahrt zu den Passionsspielen in Oberammergau bleibt aus allen Fahrtrichtungen möglich

Update – Stand 4. Juni, 14.17 Uhr: Im Zuge der heutigen Bergungsarbeiten wurde ein weiteres Opfer unter den Trümmern entdeckt. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten auf 5. Bei vier der Opfer handelt es sich gesichert um weibliche Personen. Zu den Identitäten gibt es bislang noch keine Erkenntnisse. Die kriminalpolizeilichen Untersuchungen hierzu gestalten sich nach wie vor schwierig.

Für die endgültige Bergung des Zuges werden nach Angaben der aktuellen Pressemitteilung voraussichtlich mehrere Tage notwendig sein.
Zur Klärung der Ursache  wurde eine Sonderkommission eingerichtet. Außerdem wurde ein externer Gutachter hinzugezogen.

Nach Absprache zwischen dem Landratsamt Garmisch-Partenkirchen, dem Staatlichen Bauamt Weilheim und der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen wurden folgende Umleitungen für das Wochenende aufgrund der andauernden Bergungsarbeiten festgelegt:

  • Fernverkehr A 95 Ausleitung an der Autobahnanschlussstelle Sindelsdorf (Umleitung steht bereits)
  • ab 4.6.2022 Ableitung des Verkehrs aus Fahrtrichtung Augsburg von der B17 über Kurzenried/Steingaden nach Füssen in Fahrtrichtung Fernpass
  • der Verkehr aus FR Mittenwald/Innsbruck wird bei Krün in Richtung B 11 über Wallgau, Walchensee und Kochel abgeleitet
  • die Zufahrt zu den Passionsspielen in Oberammergau bleibt aus allen Fahrtrichtungen möglich

Update – Stand 20.36: Aufgrund der weiteren Bergungsarbeiten im Nachgang zum schweren Zugunglück im Gemeindegebiet des Marktes Garmisch-Partenkirchen wird der  Verkehr bis zum Ende der Bergungsmaßnahmen, welche voraussichtlich bis Mitte nächster Woche andauern, großräumig umgeleitet. Dies betrifft hauptsächlich die Fahrtrichtung nach Süden:

– Der Fernverkehr wird bereits auf der A 95 auf Höhe Sindelsdorf ausgeleitet.
– Ab dem 4. Juni 2022 wird der Verkehr aus Richtung Westen (Augsburg) von der B 17
kommend über Kurzenried/Steingaden nach Füssen in Richtung Fernpass abgeleitet.
–  Der Verkehr aus der Richtung Mittenwald / Innsbruck wird vorübergehend bei Krün in
Richtung B 11 über Wallgau, Walchensee und Kochel abgeleitet.
– Die Zufahrt zu den Passionsspielen in Oberammergau ist aus allen Richtungen möglich.
Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die Verkehrsumleitungen zu beachten.

Update – Stand 16.12 Uhr: Für Anfragen von Bürgern in Zusammenhang mit dem schweren Zugunfall bei Burgrain wurde die Gemeinsame Auskunfts- und Vermisstenstelle (GAST) unter der folgenden, kostenfreien Telefonnummer bei der Polizeiinspektion Flughafen München eröffnet: 0800/7766350. Wichtig: Sie ist nur als Anlaufstelle für besorgte Angehörige geschaltet!

Update – Stand 15.40 Uhr: Die Zahl der Toten hat sich nach Angaben der Polizei auf Vier erhöht. Ca. 30 Zugfahrgäste wurden bei dem schweren Zugunfall verletzt, davon 15 so schwer, dass sie in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden mussten.

 

Update – Stand 14.05 Uhr: 3 Personen tödlich verletzt. Unbestimmte Anzahl weiterer Zugfahrgäste verletzt. Der Zug ist ein Regionalzug, der von Garmisch-Partenkirchen in Richtung München fuhr und bei Burgrain entgleiste. Rettungs- und Evakuierungseinsatz läuft weiterhin auf Hochtouren.

Erstmeldung: Derzeit sind alle verfügbaren Polizeikräfte aus der Region im Einsatz, ebenso Rettungsdienste und viele weitere Helfer. Es wurden Zugfahrgäste verletzt. Über Anzahl und Schwere gibt es derzeit keine Infos.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto re)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.